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Perdita Durango
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BEWERTUNG |
14.11.2017 von MarSBevor der Schauspieler Javier Bardem seinen Durchbruch feierte und weltberühmt wurde, stand er gemeinsam mit Rosie Perez im Jahr 1997 für Perdita Durango vor der Kamera, einem Roadmovie das bei Kennern längst als Kultfilm gilt. Nach der HD-Premiere in Form eines Mediabooks von Inked Pictures im Juni 2017 erscheint der Film nun auch als Amaray-Variante in seiner ungeschnittenen Form von Koch Media Entertainment...
Perdita Durango ist ein abgefahrener, völlig gestörter Höllentrip in Form eines brutalen Roadmovies. Der Film präsentiert einen Mix aus Gewalt und Sex, skurrilen, psychopathischen Figuren und gestörten Dialogen, der an Filme wie Natural Born Killers und From Dusk Till Dawn erinnert und vermutlich genau aus diesem Grund auch seinen Insider-Kultstatus genießt. Einen nicht unwesentlichen Beitrag dazu dürfte aber auch die völlig übertriebene Gewaltdarstellung leisten, die mehr als einmal rein dazu genutzt wird, den Zuschauer vor den Kopf zu stoßen und zu schockieren, ebenso wie der gelungene Soundtrack, der mit Absicht immer wieder im völligen Kontrast zur Handlung steht. Letztendlich trägt Perdita Durango seinen Titel völlig zurecht, denn einen derartigen Wahnsinn so unterhaltsam in Szene zu setzen, das gelingt nicht vielen Regisseuren. Hier aber funktioniert die Mischung aus extremer Brutalität, masochistischem Sex und verrückten Inhalten sogar so gut, dass man als Zuschauer tatsächlich Sympathien für die Hauptfiguren entwickelt, obwohl diese völlig verrückt sind und sich fernab jeglicher Vernunft, Tabus oder Rechtmäßigkeit bewegen. Einen großen Anteil daran tragen die Schauspieler in Perdita Durango, die perfekt für die jeweilige Rolle ausgewählt wurden. Vor allem Rosie Perez und Javier Bardem glänzen als wildes Outlaw-Pärchen und agieren mit so viel Spielfreude, dass es regelrecht beängstigend ist.
Das Bild der Blu-ray kann sich sehen lassen und liefert angenehm scharfe Aufnahmen bei ordentlichem Detailreichtum. Die Farbgebung ist natürlich und das Kontrastverhältnis ausgewogen, während der Schwarzwert durch satte dunkle Bereiche überzeugt. Stetiges feines Filmkorn, das hin und wieder auch verstärkt auftritt, schmälert nicht den positiven Gesamteindruck sondern unterstützt den schmutzigen Look des Films. Während sich der Großteil des Geschehens auf den vorderen Boxenbereich konzentriert weiß die Tonspur immer wieder auch die übrigen Boxen für gezielte Effekte oder die atmosphärische Einbindung des Soundtracks zu nutzen. Das Fazit von: MarS
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