Prisoners of the Ghostland
|
BEWERTUNG |
11.12.2021 von MarSBislang sorgte der japanische Filmemacher Sion Sono vor allem in seiner Heimat für kontroverse Diskussionen, denn seine poetischen, surrealen Werke sind keinesfalls Filme für die Massen. Mit Prisoners of the Ghostland feierte Sono nun sein Debüt in den USA, und hat sich mit Nicolas Cage gleich den richtigen Hauptdarsteller geangelt...
Inhalt
Nach einem missglückten Banküberfall gerät einer der Täter (Nicolas Cage) in die Hände des Governors (Bill Moseley), dem selbsternannten Herrscher über die Stadt "Samurai Town". Dieser verspricht ihm die Freiheit, sollte es ihm gelingen, dessen entführte Enkelin Bernice (Sofia Boutella) zu finden und zu befreien. Diese befindet sich irgendwo im "Ghostland", einer Region ohne Gesetz und Ordnung außerhalb von "Samurai Town", das mit dem Reich der Toten in Verbindung zu stehen scheint. In seiner ausweglosen Situation willigt der unfreiwillige Held in das Geschäft ein, und macht sich ausgestattet mit einem explosiven Lederanzug auf den Weg ins Ungewisse. Doch ihm bleibt nur wenig Zeit, bis die gezielt platzierten Sprengsätze an seinem Anzug zünden...
Eines muss man Sion Sono zugestehen: Auch wenn es sich bei Prisoners of the Ghostland um dessen erste englischsprachige Produktion handelt, so ist er sich doch treu geblieben, und hat zudem darauf verzichtet, seine Inszenierung an westliche Gewohnheiten - oder überhaupt irgendwelche Gewohnheiten - anzupassen. So richtig eingängig ist das Ganze am Ende natürlich nicht. So skurril, abgefahren und stylisch, wie Prisoners of the Ghostland gerne wäre, aber auch nicht. Klar, das Geschehen liefert einige sehr bizarre Momente, Humor und Action auf herrlich schrägem Trashfilm-Niveau, sowie sehr ansprechend eingefangene Aufnahmen in einem sehr interessanten Setting, bestehend aus einem Mix aus Western-Elementen und japanischer Kultur. Angereichert ist das Ganze zusätzlich mit jeder Menge pseudo-philosophischer Symbolik und einer ordentlichen Portion hochtrabendem Geschwurbel, was der Inszenierung wohl so etwas wie Tiefgang oder Anspruch entlocken soll, damit aber am Ende einfach nur an den Nerven zehrt. Letztendlich wirkt alles irgendwie wie eine mehr oder weniger zusammenhanglose Aneinanderreihung von möglichst wirren Momentaufnahmen, die im Gesamtbild keinerlei erkennbaren Fluss erzeugen und zwar stilistisch ansprechend inszeniert sind, effektiv aber eben nicht viel mehr zu bieten haben. Nicolas Cage selbst hat gemeint, Prisoners of the Ghostland wäre sein bislang wildester Film. Tatsächlich aber - und das will in Anbetracht der letzten Jahre wirklich etwas heißen - ist das Ganze eher einer der wirrsten Filme seiner Laufbahn, in dem Cage im Vergleich zu seinen sonstigen Auftritten sogar unerwartet zurückhaltend agiert und nur selten durch kleinere Ausbrüche auffällig wird, während die gesamte Inszenierung das übertriebene Overacting für ihn übernimmt.
Details der Blu-ray
Die Blu-ray liefert ein hervorragendes, scharfes und sehr ausgewogenes Bild. Details werden ebenso sauber dargestellt, wie die vielfältige Farbpalette. Akustisch öffnet sich nur der äußerst inflationär eingesetzte Score etwas in den Raum, während sowohl Dialoge, wie auch Effekte komplett im vorderen Boxenbereich hängenbleiben. Eine saubere Kanaltrennung bleibt dabei ebenso aus, wie Dynamik. Zudem wirken einige Soundeffekte - wie beispielsweise Schusswechsel oder Nahkämpfe - sehr kraftlos und platt.
Zu kaufen findet Ihr den Film unter anderem auch im Alive Shop: Cover & Bilder © Falcom Investment AG / Photos courtesy of RLJE Films Das Fazit von: MarS
|
|
Kommentare[X]