Q.U.B.E. - Collector's Editon
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BEWERTUNG |
03.09.2012 von TorstenWenn es neben „Free2play“ sonst noch einen Trend gibt, der die Spielszene der letzten Zeit in eine neue Ära gebracht hat, dann ist es wohl der des Indie-Projekts. Immer mehr Studenten- und Kleingruppenprojekte schaffen ihren Weg in den kommerziellen Vertrieb. Und das ist auch gut so. Denn sie bringen frischen Wind und neue Ideen, fernab von den in Serien gehaltenen Kassenschlagern. Q.U.B.E. beispielsweise ist ein First-Person-Puzzler, der im ersten Blick auch etwas an Portal – im Übrigen auch ein Indie-Titel – erinnert. Doch die Sachlage ist dann doch etwas anders. Genug der einleitenden Worte, eine Erklärung folgt ...
Q.U.B.E. steht für „Quick Understanding of Block Extrusion“, was übersetzt schon so ziemlich das ganze Spielprinzip in einem Kurzsatz erklärt. Aber da das viel zu abstrakt ist, holen wir einmal etwas weiter aus: Zu Spielbeginn befinden wir uns in einem sterilen, weißen Raum wieder. Wir betrachten unsere Hände, die in irgendwelchen Handschuhen stecken und als wir den Fokus von ihnen nehmen, erblicken wir die weiteren Ausmaße und Details des Raumes. Die Wände bestehen aus weiß-grauen Blöcken. Sauber, rein, quadratisch und nur die Trennlinien lassen überhaupt erkennen, dass es Würfel sind. Was wir hier machen und was zu tun ist, wissen wir nicht. Doch offensichtlich sind nicht alle Würfel so steril und nutzlos, wie es zunächst scheint. Unser Ziel ist es natürlich diesen unwirklichen Ort, an dem sich die Wände verschieben, zu verlassen. Schließlich haben wir den Film Cube im Fernsehen gesehen und können uns vorstellen, dass hinter dem Würfel-Konzept keine guten Ansichten stecken.
Wir müssen also den Ausgang erreichen, aber hierfür müssen wir uns zunächst unseren Weg durch die einzelnen Räume suchen. Einige Würfel stechen hervor, denn sie sind eingefärbt und schnell finden wir heraus, was es mit ihnen auf sich hat. Den Schlüssel, den wir benötigen, um die Funktionen dieser sonderlichen Blöcke zu entfesseln, sehen wir die ganze Zeit vor uns: unsere Hände.Genauer gesagt sind es die Handschuhe. Mit ihnen können wir an- und abschalten, ein- und ausfahren, drehen und ziehen und das alles nur mit Links- und Rechtsklicks unserer Maus. Nanu? Ach, stimmt ja. Wir befinden uns ja noch immer VOR dem Monitor und steuern lediglich die Spielfigur, die wir nie zu Gesicht bekommen werden. Doch das Mittendrin-Gefühl, das sich nach kürzester Zeit hier einstellt, lässt uns diesen letzten Rest Realität schnell vergessen. Wo waren wir? Steine! Davon gibt es hier ja eine ganze Menge, aber wir nehmen uns einmal die farbigen Vertreter genauer vor. Rote Steine lassen sich in drei Stufen ein- und ausfahren. Mit ihnen erreichen wir ferne Vorsprünge oder bauen Rampen, je nachdem ob sie an den Seiten angebracht oder im Boden eingelassen sind. Gelbe Steine kommen immer nur im Dreierpack vor und bilden eine Stufenformation, die sich anhand des gewählten Steins differiert. Blaue Steine sind besonders hilfreich wie abweisend, denn sie katapultieren uns in ferne Höhen. Jeder Würfel wird zunächst einzeln vorgeführt, um uns dessen Funktion näher zu bringen. So verläuft die Lernkurve zunächst recht flach und die ersten Räume stellen kein Problem dar. Dies wird sich aber später ändern, wenn wir Räume drehen, Kugeln zu einem Ziel geleiten und Laserstrahlen umlenken müssen. Einige Rätsel sind wahrhafte Kopfnüsse und lassen Rauch aus unserem Kopf entweichen.
Optisch ist der sterile Look von Q.U.B.E. durchaus schick. Wäre da nicht der geringe Preis und die doch recht moderate Spielzeit von höchstens 5 Stunden; wir wären nicht von einem Indie-Titel ausgegangen. Die Unreal-Engine lässt hier natürlich nicht die Maximalkraft ihrer Muskeln spielen, sondern beschränkt sich auf recht simple Umgebungen. Aber alleine die herrliche Architektur der verdrehten und zerstörten Räume und die geschmeidig animierten Hände bringen uns mitten ins Spiel, statt nur davor sitzen zu bleiben. Der Sound ist jedoch recht spärlich. Der Soundtrack weiß noch zu gefallen, aber darüber hinaus gibt es nur wenige Effekte, die Abwechslung, ja geradezu Farbe in die Leere bringen. Aber genau darum geht es schließlich auch: Der Spieler soll sich alleine fühlen, rätseln und ohne Hilfe siegen. Cover & Bilder © Headup GmbH, All rights reserved. Das Fazit von: Torsten
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