Quiet Comes The Dawn
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BEWERTUNG |
29.01.2020 von MarS
Eigentlich soll Schlaf ja erholsam sein. Im russischen Horrorthriller Quiet Comes The Dawn allerdings werden die Patienten eines Experiments von Albträumen geplagt, die sich nicht nur auf die Traumwelt beschränken...
Inhalt
Seit dem mysteriösen Selbstmord ihres Bruders Anton leidet Sveta unter schrecklichen Albträumen. Auf der Suche nach Antworten wendet sie sich an einen Professor für Schlafforschung, mit dem auch Anton Kontakt hatte und der sich experimentellen Therapien verschrieben hat. Sveta beschließt, sich gemeinsam mit drei anderen Patienten auf das Experiment einzulassen und in einen Klartraum einzutauchen. Dort erhofft sie sich, etwas über den Tod ihres ebenfalls von Albträumen geplagten Bruders zu erfahren. Doch in dieser Traumwelt warten die schlimmsten Ängste nur darauf, Realität zu werden. Außerdem scheint nicht nur Svetas Bruder Anton eine Verbindung zu der Klinik zu haben...
Quiet Comes The Dawn startet als klassischer Horrorthriller. In diesem Bereich macht Regieneuling Pawel Sidorov prinzipiell auch alles richtig und lässt sich dabei kaum auf Experimente ein, sondern präsentiert dem Zuschauer standardisierte Massenware mit akustisch unterlegten Jumpscares, schummrigen Bildern und atmosphärischer Dunkelheit. Hätte er es dabei belassen, dann wäre der Film zwar kein besonderes Werk geworden, immerhin aber unterhaltsam geblieben. Das ändert sich allerdings schlagartig, wenn es nach einer guten halben Stunde der einführenden Sequenzen schließlich in die Traumwelt geht. Zwar versucht Sidorov auch hier, klassische Horrorklischees zu bedienen, verliert sich aber in der mit zunehmender Laufzeit immer wirrer und absurder werdenden Handlung, die schließlich in einem völlig konstruierten, unglaubwürdigen und extrem seltsamen Finale gipfelt. Dieses zeigt kaum Zusammenhang zum bisher Gezeigten auf und wirkt wie ein Versuch, dem chaotischen Treiben auf Teufel komm raus und mit aus den Fingern gesaugten Mitteln irgendeinen Sinn zu entlocken. Ein paar ordentliche Gewaltspitzen und das Auftauchen einiger weniger, dafür doch recht schicker Gruselmomente, können leider nicht darüber hinwegtäuschen, dass Quiet Comes The Dawn irgendwie nicht so recht weiß, was man eigentlich erzählen wollte. Zugutehalten muss man dem Film allerdings, dass hier auch Horrorfans einen Blick riskieren können, die mit russischen Filmen normal nichts anfangen können, denn zum einen ist die Optik doch sehr westlich gehalten, zum anderen agieren die Darsteller im Rahmen der drehbuchbedingten beschränkten Möglichkeiten durchaus natürlich.
Details der Blu-ray
Die Blu-ray liefert ein ordentliches Bild, dem es aber ein wenig an der letzten Durchzeichnung und Schärfe fehlt. Stetiges Filmkorn ist vorhanden und wirkt stellenweise sogar störend, während der äußerst kräftige Kontrast hin und wieder die satte Farbgebung überstrahlen lässt. Die Tonspur erweist sich als sehr dynamisch, was sich am Deutlichsten bei den extrem lauten Jumpscares zeigt. Abgesehen davon bindet der Ton eher selten die umliegenden Boxenbereiche mit ein, kann, wenn es soweit ist, aber durch gezielte Effekte eine gute Atmosphäre aufbauen. Die Sprachausgabe ist klar, jedoch im Vergleich zum übrigen Sounddesign ein klein wenig zu leise abgemischt. Cover & Bilder © EuroVideo Medien GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Das Fazit von: MarS
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