Rakete zum Mond

Rakete zum Mond

Originaltitel: Destination Moon
Genre: Science Fiction
Regie: Irving Pichel
Hauptdarsteller: John Archer • Warner Anderson
Laufzeit: 90 Minuten
Label: WGF
FSK 12

Rakete zum Mond   17.07.2010 von Der Ohm

Die Eroberung des Weltalls war schon immer ein Traum der Menschheit. Zugespitzt hat sich dieser Wunsch zur Zeit des Kalten Krieges in den fünfziger Jahren, um dem Feinde die eigene technische Überlegenheit zu demonstrieren. In diesem Zuge entstanden zig Science Fiction Comics, Romane und natürlich auch Filme. Einen Klassiker, wenn nicht sogar der Klassiker überhaupt, wurde nun von Schröder Media auf DVD in einer 50th Anniversary Edition veröffentlicht.

Nach dem es den amerikanischen Wissenschaftlern aufgrund zahlreicher Fehlschläge nicht gelingt die Finanzierung ihres Raumfahrprojektes durch die amerikanische Regierung aufrecht zu halten, trommeln sie die Industriebosse des Landes zusammen. Diese entschließen das Projekt weiter zu finanzieren, um die Macht der amerikanischen Industrie unter Beweis zu stellen. Einen Monat vor dem geplanten Start der Rakete zum Mond erfährt die Regierung von dem Unterfangen und versucht es zu unterbinden.


Um der Einstellung des Projektes zuvor zu kommen starten drei Astronauten und ein Techniker, der für seinen Kollegen kurzfristig eingesprungen ist, kurzfristig die Rakete. Nach kleineren Problemen während des Fluges landen sie sicher auf dem Erdtrabanten, doch nun erfahren sie von der Bodenstation dass sie viel zu schwer sind um mit ihren Treibstoffreserven den Mond wieder verlassen zu können. Nach dem sie alles Entbehrliche aus dem Raumschiff entfernt haben, fehlen noch genau 110 Pfund um einen sicheren Start wagen zu können…

Rakete zum Mond
basiert auf einen Roman des berühmten Science-Fiction Autors Robert A. Heinlein und gilt als einer der ersten neuzeitlichen Sci-Fi Filmen überhaupt. Laut Trailer hat die Fertigstellung des Films über zwei Jahre in Anspruch genommen. Perfekt gezeichnete Mondlandschaften und Effekte  bei denen man sich heute zumindest noch fragt wie die wohl endstanden sind, haben Rakete zum Mond 1950 den Oscar für die besten Special Effects eingebracht. Selbst der nach hinten im Weltraum verschwindende Introtext wurde hier 28 Jahre vor Star Wars vorweg genommen. Die Story ist aus heutiger Sicht sicherlich naiv und voller Unwahrheiten, basiert aber auf das Wissen und die Vorstellung  der damaligen Zeit. So hat der Streifen eine humoristische Note bekommen, die damals sicher nicht angedacht war.

Aus der 50th Anniversary Edition hätte SchröderMedia bedenkenlos eine 60th Anniversary Edition machen können, da der Film bereits 1950 entstand. Für dieses Alter ist das farbenfrohe Technicolor-Bild sehr ansehnlich. Natürlich sind Bilddefekte und Drop-Outs vorhanden, sie unterstreichen aber eher den Flair des Films und stören nicht weiter.  Ein Widescreen-Format hätte den Film gut zu Gesicht gestanden, leider ist er nur in 1.37:1 gedreht worden.

Obwohl es auf dem Cover nicht erwähnt wird, befinden sich gleich zwei deutsche Tonspuren auf der Disk. Neben der Originalfassung wurde eine restaurierte Version erstellt, in der die Stimmverständlichkeit aufgrund besserer Höhenwiedergabe rapide zunimmt. Das Bildknistern ist in der neuen Variante allerdings auch lauter. Die Synchronisation an sich ist nicht so perfekt, da manche Stimmen überhaupt nicht zu den Schauspielern passen. Auch konnte es die deutsche Synchro nicht lassen, sphärische Töne in Weltraumsequenzen einzufügen, die im Original nicht vorkommen. Die Original-Tonspur ist dumpfer als die Synchro und knistert noch ein wenig mehr vor sich hin.

Neben dem obligatorischen Wendecover ohne FSK Logo hat es der amerikanische Trailer mit auf die Scheibe geschafft, ganze zwei Minuten lang. Weiteres Bonusmaterial ist auch nach längerer Suche auf der DVD nicht zu finden. Entgegen des ersten Coverentwurfes, bei dem noch Jules Verne über dem Schriftzug erwähnt wurde, ist in der endgültigen Version korrekterweise Robert A. Heinlein angegeben.



Cover & Bilder © www.sofahelden.de


Das Fazit von: Der Ohm

Der Ohm

Rakete zum Mond zu schauen ist ähnlich wie der Besuch bei einem Zauberer. Ich habe mir die Special Effekts angeschaut und mich gefragt wie die das wohl gemacht haben. Trotz oder vieleicht gerade wegen der längst überholten Utopie zum Mond zu fliegen, ist der Film auch heute noch spannend anzuschauen und selbst Woody Woodpecker hat einen Gastauftritt. Wäre die Synchro noch besser gelungen, hätte ich mich sogar durchringen können, diesem Meilenstein des Sci-Fi-Films noch einen Punkt mehr zu geben. Ein Film den jeder Sci-Fi-Fan der etwas auf sich hält zumindest gesehen haben muss, auch wenn die 110 Pfund zu viel bei einem tonnenschweren Raumschiff ein wenig lächerlich wirken. Was macht man nicht alles für die Dramaturgie. 


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