Red Sonja

Red Sonja

Originaltitel: Red Sonja
Genre: Abenteuer • Action • Fantasy • Barbaren
Regie: Richard Fleischer
Hauptdarsteller: Brigitte Nielsen • Arnold Schwarzenegger
Laufzeit: DVD (85 Min) • BD (90 Min)
Label: Studiocanal
FSK 16

Red Sonja   24.07.2022 von MarS

Nach seiner Arbeit an Conan der Zerstörer hat Regisseur Richard Fleischer wohl gefallen am sogenannten "Barbarenfilm" gefunden, und deshalb bereits ein Jahr später die imaginäre Fortsetzung Red Sonja gedreht. Studiocanal veröffentlicht den Film nun nicht nur in einer remasterten Neuauflage auf DVD und Blu-ray, sondern auch erstmals als 4K UHD...

 

Inhalt

 

Einst wurde ihre Familie von der bösen Königin Gedren (Sandahl Bergman) ermordet. Inzwischen ist aus dem kleinen Mädchen die Schwertmeisterin Red Sonja (Brigitte Nielsen) geworden, deren einziges Ziel die Rache ist. Als Sonja vom Krieger Kalidor (Arnold Schwarzenegger) erfährt, dass Königin Gedren wieder aufgetaucht ist, und nicht nur einen mächtigen Talisman gestohlen, sondern während ihres Angriffs auch ihre Schwester Varna (Janet Agren) getötet hat, sieht sie den Zeitpunkt für ihre Rache gekommen. Gemeinsam mit Kalidor macht sich Red Sonja auf den Weg, um Königin Gedren daran zu hindern, die Kräfte des Talismans einzusetzen, um sich dadurch die Welt Untertan zu machen. Unterstützung erhalten die beiden vom verwöhnten Prinzen Tarn (Ernie Reyes Jr.) und dessen Diener Falkon (Paul L. Smith), die bereits Bekanntschaft mit Gedrens Heerscharen gemacht haben...

 

Grundsätzlich im gleichen Universum angesiedelt wie die Geschichten um Conan, sollte Red Sonja ursprünglich eine Fortsetzung beziehungsweise ein Spin-Off der Filmreihe mit Arnold Schwarzenegger werden. Aus lizenzrechtlichen Gründen wurde dessen Rolle allerdings schließlich auf den Namen "Kalidor" umbenannt, wobei Richard Fleischer durch die Art der Inszenierung, sowie die Darstellung der Figuren, absolut kein Geheimnis daraus machte, dass Conan der Barbar hier über jeder Szene sein Schwert schwingt. Mit seinem Ableger, der gar keiner sein darf, aber irgendwie doch einer ist, ebnete Richard Fleischer am Ende den Weg für Brigitte Nielsen, die bis zu diesem Zeitpunkt vor allem als Model bekannt war. Was folgte, waren viele Jahre der Nebenrollen in überwiegend unbekannten oder drittklassigen Actionfilmen. Doch damit zurück ins Hyborische Zeitalter...

 

Machen wir uns nichts vor. Weder Conan der Barbar, noch Conan der Zerstörer, waren wirklich gute Filme. Die Geschichten waren plump, das Geschehen auf muskelbepackte, barbarische Action und rohe Gewalt aufgebaut, und schauspielerisch musste hier ebenfalls niemand über sich hinauswachsen - ganz im Gegenteil. Und dennoch waren beide Filme erfolgreich, und konnten sich nicht nur eine große Fanbase erarbeiten, sondern entwickelten sich schnell zu Kult-Streifen. Mit Red Sonja versuchte Richard Fleischer zwar, auf diesen Erfolg aufzubauen, und mit einem ganz ähnlichen Rezept zu punkten, mit welchem er bereits Conan der Zerstörer gewürzt hatte, so ganz geklappt hat dies am Ende dann aber nicht. Selbst die Handlung ist grundsätzlich nur eine weitere Kopie eines bekannten Fantasy-Stoffes: Eltern eines Kindes werden ermordet, Kind schwört Rache, entwickelt sich zu mächtigem Krieger, und lässt als Erwachsener schließlich die Fetzen fliegen. Red Sonja ist also noch viel weniger ein guter Film. Und dennoch ist Red Sonja auch heute noch eine durchwegs unterhaltsame Trash-Perle, die nicht zuletzt alleine deshalb bereits Spaß macht, dass das gesamte Geschehen schon beinahe verzweifelt versucht, das weibliche Pendant zu Conan zu etablieren, dabei aber die meiste Zeit über einfach nur mit bemerkenswerter Intensität scheitert. Die Dialoge sind noch platter als in Conan der Zerstörer, das Schauspiel noch steifer und hölzerner - hier hat Richard Fleischer mit Brigitte Nielsen das perfekte Gegenstück zu Arnold Schwarzenegger gefunden, wenn es darum geht, körperliche Werte über schauspielerisches Talent zu stellen. Die Actionszenen sind miserabel choreografiert, dabei insgesamt deutlich zahmer, und in der Gewalt wesentlich zurückhaltender, was der rohen und brutalen Welt des Hyborischen Zeitalters ein wenig entgegensteht. Dafür spricht auch, dass die Inszenierung um einen geradezu familientauglichen Sidekick samt Slapstick-Humor angereichert wurde. Und dann ist da noch der brachiale Score aus der Feder Ennio Morricones, der so stimmig und eingängig ist, dass er in einem besseren Film eigentlich besser aufgehoben wäre. Es ist schon ein Kunststück, dieses umfassende Chaos erst einmal in Einklang zu bringen. Red Sonja ist damit eigentlich das perfekte Beispiel für einen Film aus der Kategorie "so schlecht, dass er schon wieder Laune macht".

 

Bildergalerie von Red Sonja (4 Bilder)

Details der 4K UHD

 

Für die 4K UHD und die remasterten Varianten von DVD und Blu-ray wurde im Auftrag von Studiocanal recht aufwändig extra ein 4K-Master angefertigt. In Anbetracht dessen, dass Red Sonja bereits fast 40 Jahre auf dem Buckel hat, kann sich das Ergebnis durchaus sehenlassen. Im Vergleich zu den bisherigen Veröffentlichungen wirkt das Bild der 4K UHD deutlich harmonischer, Farben werden natürlicher dargestellt, und abgesehen vom immer noch vorhanden, wenngleich auch sehr dezenten Rauschen, ist das Ganze auch durchwegs sauber. Die Schärfe ist insgesamt sehr ansprechend und fällt nur selten, vor allem in der Totalen, etwas ab, während der Detailgrad gerade in Close-Ups angenehm hoch ist. Allerdings sorgt der erhöhte Detailreichtum auch dafür, dass billige Kulissen und Effekte nun auch deutlich als solche zu erkennen sind, doch auch das verstärkt letztendlich nur den trashigen Charme des Films. Akustisch hat sich hingegen leider nichts getan, und so liegt die deutsche Tonspur auch auf der 4K UHD lediglich in einer 2.0 Mono PCM Abmischung vor. Dementsprechend eindimensional klingt das Ganze, und bleibt ohne jeglichen Akzent zentral im Frontbereich der Surroundanlage. Eine gute Balance zwischen Dialogen, Effekten und Soundtrack sorgt aber immerhin dafür, dass es für ein ordentliches Filmerlebnis ausreicht. Etwas dynamischer und räumlicher zeigt sich die Originaltonspur, abgemischt in DTS-HD 5.1, wenngleich diese auch kein nennenswertes Spektakel präsentiert. 



Cover & Bilder © Studiocanal GmbH


Das Fazit von: MarS

MarS

 

Mit Red Sonja ist es Richard Fleischer gelungen, einen dermaßen trashigen und stumpfsinnigen Conan-Ableger zu erschaffen, dass dem Zuschauer beinahe gar nichts anderes übrigbleibt, als den Film auf die ein oder andere Art zu mögen. Kein Wunder, dass Red Sonja auf zahlreichen "guilty pleasure" - Listen zu finden ist. Dank Studiocanal und einem aufwendigen Remaster erstrahlen Sonjas Haare nun auch in ganz neuem Glanz, weshalb sowohl Fans, als auch interessierte Retro-Freunde, auf jeden Fall zugreifen können.


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