Unter der Regie von Chris Sanders, der bislang vor allem als Animator und Drehbuchautor für die Filme von Disney und Dreamworks tätig gewesen ist, entstand die inzwischen neunte Verfilmung des Jack London Abenteuerromans Ruf der Wildnis. Wir sind dem Ruf gefolgt und sagen Euch, ob sich der Trip nach Alaska gelohnt hat...

Inhalt

Der Mischlingshund Buck hatte bislang ein schönes Leben als verwöhntes Haustier. Das ändert sich schlagartig, als er eines Nachts entführt und auf dem Schwarzmarkt verkauft wird. Ehe er sich versieht, landet er mitten in Alaska, um dort für den Postzusteller Perrault (Omar Sy) als Schlittenhund zu arbeiten. Mit der Zeit beginnt Buck, Gefallen an seinem neuen Leben zu finden, doch bereits kurz, nachdem er sich als Leithund für sein Rudel bewähren konnte, gerät er erneut in die Hände von Menschen, die es nicht gut mit ihm meinen. Nach vielen Tagen der Qual wird er schließlich von dem Einsiedler Jack Thornton (Harrisson Ford) vor dem sicheren Tod gerettet und spürt, dass er mit dessen Unterstützung vielleicht endlich dem unüberhörbaren Ruf der Wildnis folgen kann...

Bereits im Vorfeld ernteten die 20th Century Studios mit ihrer aktuellen Adaption des Abenteuerklassikers von Jack London harsche Kritik, bedingt durch den massiven Einsatz von CGI. Und tatsächlich wird einem hier am laufenden Band irgendein Effektshot untergejubelt, der sich nicht wirklich harmonisch ins ansonsten durchaus beeindruckende Geschehen beziehungsweise das intensive Naturerlebnis einfügt. Vor allem aber die Tatsache, dass beinahe alle tierischen Darsteller - und die stehen hier nun mal im Mittelpunkt - computeranimiert wurden, stieß vielen Kritikern extrem sauer auf. Was jedoch bei der Interaktion mit Menschen anfangs noch gewöhnungsbedürftig aussieht, stört mit zunehmender Laufzeit immer weniger, da die Geschichte einfach zu packend ist, um derart störende Details wirklich beachten zu können beziehungsweise beachten zu müssen. Mindestens ebenso deutlich wie die Spezialeffekte ist hier allerdings zu erkennen, dass Ruf der Wildnis (2020) sehr kindgerecht umgesetzt wurde und deshalb niemals wirklich die raue, harte Atmosphäre der literarischen Vorlage erreicht, sondern allzu unbequeme Momente lieber nur andeutet oder gar ganz weglässt. Zusätzlich wurde die Inszenierung - vor allem zu Beginn - mit allerlei humorvollen Augenblicken angereichert, um die eigentlich sehr ernste Handlung familiengerecht aufzuarbeiten. Auch wenn sich der Film im Großen und Ganzen nah an der Vorlage bewegt, so haben andere Verfilmungen, wie beispielsweise die 1997 entstandene Adaption mit Rutger Hauer (Ruf der Wildnis), die Thematik wesentlich stimmiger umgesetzt. Vielleicht war hier bereits der Einfluss der Disney Studios zu spüren, immerhin war Ruf der Wildnis (2020) der letzte Film, der vor der Übernahme und unter dem alten Namen 20th Century Fox produziert wurde. Trotz all diesen negativen Punkten und entgegen der überwiegend negativen Kritiken ist Ruf der Wildnis (2020) allerdings zweifellos ein gelungener Abenteuerstreifen, der vielleicht dem Buch von Jack London nicht ganz gerecht wird, dennoch aber eine tolle und packende Geschichte erzählt, welche die ganze Familie hervorragend zu unterhalten weiß.

Details der Blu-ray

Qualitativ kratzt die Blu-ray sowohl visuell als auch akustisch an der Referenzmarke. Das Bild ist knackig scharf, kontraststark und detailreich. Die Farbgestaltung ist sehr natürlich und das gesamte Geschehen absolut laufruhig und sauber. Die Tonspur, abgemischt in Dolby True Surround 7.1, erweist sich als sehr dynamisch und kraftvoll. Stetige Umgebungsgeräusche und Effekte erzeugen eine hervorragende Räumlichkeit und versetzen den Zuschauer mitten in die beeindruckende Natur Alaskas. Die Kanäle sind fein voneinander abgetrennt, die Sprachausgabe durchwegs klar und sehr gut verständlich.

Cover & Bilder © www.sofahelden.de