Separation City
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BEWERTUNG |
20.09.2011 von Panikmike
Eigentlich hatte Simon alles, was ein Mann so braucht. Eine Frau, ein Haus, Kinder und einen Job, der ihn erfüllt. Doch so richtig glücklich war er nicht, denn ein potenter Mann wie er braucht natürlich mehr als eine Frau. Wie passend, dass bei den Freundinnen seiner Frau Pam gerade jemand „frei“ geworden ist. Katrin ist selbst Mutter, arbeitet als Pianistin und ist auch noch ganz nett anzusehen. Warum also noch lange warten? Das Leben ist zu kurz um sich zu binden - oder?
Alles fing so fröhlich an. Simon lernt Pam kennen, beide mögen sich und es wird geheiratet. Mittlerweile haben sie zwei Kinder, leben im Ehealltag und versuchen sich mit dem einen oder anderen „Bettgespräch“ bei Laune zu halten. Zur gleichen Zeit heiratet Katrin den freiheitsliebenden Klaus in Deutschland. Beide ziehen zusammen nach Neuseeland, wo sie einen Job als Pianistin annimmt und er als freischaffender Künstler sein Geld verdient. Als sowohl Pam wie Katrin schwanger werden, treffen sie sich bei den Vorbereitungsstunden. Es entsteht eine wunderbare Freundschaft, die Katrin auch spätestens dann nötig hat, als sie Klaus mit einer Anderen im Bett erwischt. Stinksauer und irgendwie auch traurig ist sie ein wunderbares Angriffsziel für Simon, der zwischenzeitlich gefallen an der hübschen Pianistin gefunden hat. Ob das gut gehen kann? Schaut man sich die Geschichte von Separation City an, wird schnell klar, dass dies nur ein Mann geschrieben haben kann. Was wie eine typische Liebeskomödie für Frauen anfängt, wird schnell ziemlich ernst, und verliert jegliche weibliche Verträglichkeit. So wird die komplette Problematik einzig aus Männersicht erläutert und das nicht Mal elegant. Selbst als Vertreter des vermeintlich „starken“ Geschlechts muss man sich nicht selten wundern, wie die diversen Fremdgehmanöver als total vernünftig und absolut notwendig dargestellt werden. Der Film verliert das komplette Verständnis für Romantik und stellt eine Partnerschaft letztlich als eine Anreihung von Sexspielen dar. Würde nicht der „Ab 16“ Sticker vorne drankleben, könnte man sogar glatt meinen, man würde einen Soft-Porno gucken. Irgendwann habe ich aufgehört, die einzelnen Bettszenen zu zählen. Ob man hier Lückenfüller für fehlende Inhaltsdichte inszenieren wollte oder man einfach nur zwanghaft interessant sein wollte, lässt sich nicht klar sagen. Fakt ist: Nach einer Weile geht es einem auf den Senkel.
So richtig schlimm wird es aber bei den gebotenen Stereotypen. Thomas Kretschmann spielt einen „typischen“ Deutschen und mimt natürlich das blöde Arschloch, welches alles und jeden anstänkert und dabei irgendwie immer wieder gut wegkommt. Ansonsten sind Frauen, schlagende Feuerwehrmänner, Weicheier, Sexisten und Lesben vertreten.
Aber nicht alles an diesem Film ist schlecht. Zumindest in der ersten Hälfte bieten sich einige halbwegs lustige Stellen, die bei einem Teil der Zuschauer auch mehr als nur ein Schmunzeln hervorrufen sollten. Fraglich ist nur, inwieweit das vom Film überhaupt gewollt ist. Im Ganzen betrachtet wird selten klar, welches Genre eigentlich angestrebt wird. Will man nun eine Liebeskomödie oder ein Drama sein? Vermutlich wussten die Produzenten das selber nicht. Cover & Bilder © www.sofahelden.de Das Fazit von: Panikmike
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