Sky Sharks

Sky Sharks

Originaltitel: Sky Sharks
Genre: Horror • Splatter • Komödie
Regie: Marc Fehse
Hauptdarsteller: Thomas Morris
Laufzeit: DVD (98 Min) • BD (102 Min)
Label: Sony Pictures Entertainment
FSK 18

Sky Sharks   10.11.2021 von Beef Supreme

Nazis auf dem Mond, Nazis auf dem Berg, Nazis so weit das Auge reicht. Als allseits beliebter Aufhänger für Trash-Fans halten Hitlers Schergen immer mal wieder den rechten Arm ins Bild, mal mit mehr, mal weniger Puls. Sky Sharks kredenzt uns nun feinste Flughaifischflosse, garniert mit Hakenkreuzkümmel und rührt einmal kräftig mit der Splatterkelle durch. Ob das Jüngste Gericht mundet, klärt sich hier.

 

Inhalt

 

Dieser Moment, wenn während des öden 12-Stunden-Flugs plötzlich untote Nazis auf raketenstarrenden, fliegenden Zombie-Mörder-Haien aus den Wolken brechen. Klaus Richter, 115 Jahre alter, rüstiger Wissenschaftler, Unternehmer und passionierter Ex-Nazi entdeckt in der Arktis ein altes Kriegsschiff voller nicht ganz so toter Nazis, die nun erwacht sind und sich die Welt Untertan machen wollen. Auf schwer bewaffneten Reichsflughaien mit ungeklärtem Vitalitätshintergrund schwingen sich die Überbleibsel aus dem Dritten Reich in die Lüfte und verbreiten Tod und Hakenkreuze. Ermöglicht wird das durch ein fehlgeschlagenes Experiment mit einer Chemikalie, die damals den Kriegsverlauf wenden sollte, doch das Experiment lief nicht wie gewünscht und erschuf unkontrollierbare Kampfmaschinen. Oder so ähnlich. Richter, seine Töchter und eine ausgewählte Truppe namen- und bedeutungsloser Statisten wollen jedenfalls den Aufstieg des Vierten Kiemenreichs verhindern.

 

Diese Zusammenfassung zu schreiben fiel gar nicht so leicht. Denn so richtig viel Fleisch bietet dieses klapprige Storygerippe nicht. Vieles ergibt keinen Sinn, und das bisschen Story, das sich heraussezieren lässt, dient eigentlich nur für die Aneinanderreihung von wildem Gesplattere und nackten Brüsten. Machen wir uns nix vor, Sky Sharks ist Trash-Kino vom Feinsten. Qualitativ zwar besser als Amateuraufnahmen aus dem Schrebergarten, aber nie auf Augenhöhe mit Iron Sky oder Dead Snow, die hier wohl als Vorbilder herhalten durften. Um hier überhaupt sowas wie Zusammenhang herzustellen verwurstet Sky Sharks immer mal wieder aus dem Nichts Rückblenden, die aber nicht so recht ins Pacing passen. Das erweckt den Anschein, dass die Macher selber nicht so recht wussten, wie sie jetzt sinnig den nächsten Schädel platzen lassen können. Die namensgebenden Himmelshaie tauchen auch hin und wieder mal auf, doch wirklich viel Screentime haben sie nicht. Was wohl daran liegt, dass mit dem offensichtlich knappen Budget geknausert werden musste. Für ein äußerst gelungenes Cameo von Oliver Kalkofe als derangierter Hermann Göring hat es glücklicherweise gereicht, eine der besseren Sequenzen. Im Gegensatz zum Finale des Films, das keins ist. Fertig ist der Film zwar nicht, die Credits rollen trotzdem.

 

Die Effekte schwanken zwischen grausig und akzeptabel. Einige vollständig animierte Sequenzen sehen gar nicht so verkehrt aus, die Greenscreen-Aufnahmen sind aber bei aller Liebe, Verständnis und Rücksicht wahrlich zum Davonlaufen. Geht’s ans Eingemachte, und damit ist nicht nur das Cameo von Micaela Schäfers Milchtüten gemeint, kann sich der Film durchaus sehen lassen. Gleich zu Beginn teilen die Nazis den Priester wie Moses das Meer und die Tomatensuppe spritzt wie zu besten Ittenbach-Zeiten. Nur wenn Regisseur Marc Fehse mal niemanden zerfetzen darf, hat der Film recht geringen Unterhaltungswert. Bewegt sich der restliche Film irgendwo im unteren Niveaudrittel zeigt sich mit der herausragend miesen deutschen Synchro noch ein Ausreißer. Zwar ist Sky Sharks eine deutsche Produktion, doch viele Abschnitte sind auf Englisch gedreht und nachsynchronisiert worden und das grenzt leider tatsächlich an Amateurwerk. Die nativ deutschen Szenen hingegen wirken zumindest natürlich.

 

Bildergalerie von Sky Sharks (7 Bilder)

Details zur Blu-ray

 

Qualitativ gibt sich die Scheibe immerhin Mühe, wertig zu wirken. Das Bild ist zwar leicht verschwommen und manche dunklen Abschnitte nur schwer erkennbar, doch alles in allem ist der Film optisch kein Totalausfall. Akustisch zeigt sich wieder der Trash-Charme durch magere Abmischung, teilweise fehlende Vertonung und gelegentlich fragwürdige Score-Entscheidungen. Doch dafür wird hier viel Bonusmaterial geliefert und zudem zwei Post-Credit-Szenen; in einer davon kann Frau Schaefer nochmal glänzen.



Cover & Bilder © 2020 FUSEBOX FILMS GMBH. SKY SHARKS, CHARACTERS, NAMES AND ALL RELATED INDICIA ARE TRADEMARKS OF FUSEBOX FILMS GMBH.


Das Fazit von: Beef Supreme

Beef Supreme

Sky Sharks liefert genau das, was man erwartet. Trashige Unterhaltung von der nicht viel hängen bleibt. Und macht dabei erzählerisch nicht besonders viel richtig, versucht das aber durch Gewalt und Brüste wieder auszugleichen. Das dünne Budget hat leider auch ein Wörtchen mitzureden, sodass nicht ständig Köpfe platzen können. Die Geschichte ist eher wirr erzählt und die namensgebenden Reichsflughaie für meinen Geschmack zu selten zu sehen. Die qualitativ stark schwankenden Effekte machen es schwer zwischen Unvermögen und absichtlichem Trash zu unterscheiden, was dem Film nicht so recht hilft. Auf der Haben-Seite ist aber die Kompromisslosigkeit; wenn Gewalt, dann richtig und die handgemachten Effekte taugen auch durchweg. Schlussendlich muss man festhalten, dass Sky Sharks zu lang ist. Die Idee trägt keinen Film über 100 Minuten, der Splatter auch nicht. Wem das nichts ausmacht und sich über Cameos von Oliver Kalkofe, Micaela Schäfer, Tony Todd und weiteren freut, kann ein Auge riskieren.


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