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Sniper Ghost Warrior 2
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BEWERTUNG |
28.03.2013 von PanikmikeVor etwa zweieinhalb Jahren kam ein Spiel auf den Markt, das bei der Fachpresse und bei den Gamern kaum Anklang fand. City Interactive hörte die Fans an und entwickelte den zweiten Teil von Sniper Ghost Warrior näher an der Realität. Mal sehen, ob wir dieses Mal wirklich einen richtigen Scharfschützen spielen können…
– Ich seh den Wald vor lauter Bäumen nicht –
Im zweiten Teil von Sniper Ghost Warrior schlüpft der Spieler in die Rolle von Captain Cole Anderson. Dieser befindet sich mit anderen Kollegen aus seiner Spezialeinheit im Dschungel, um einen Bio-Waffen-Deal aufzuhalten. Überall wehen dem Spieler Palmen ins Gesicht, Wasser plätschert und der Sandstrand lädt eigentlich zum Urlaubmachen ein. Die CryEngine 3 bringt das Setting sehr gut auf den Monitor beziehungsweise den Fernseher, allerdings kann das Gezeigte trotzdem nicht mit aktuellen Titeln wie zum Beispiel Crysis 3 mithalten. Trotzdem fühlt man sich wirklich wohl und fühlt schon fast, wie die Sonne ins Gesicht strahlt. Einige Missionen später befinden wir uns ein wenig höher über dem Meeresspiegel. Auf dem Himalaya treffen wir auf einen Russen, der natürlich unter anderem über Wodka spricht! Doch
– Leise, aber tödlich –
Endlich haben es die Entwickler geschafft, ein Scharfschützenspiel zu entwickeln, das weniger actionreich und realistischer ist. Der erste Teil von Sniper Ghost Warrior war zwar in Ordnung, jedoch waren viele Situationen mit an Bord, bei denen sich die Spieler wie in einem Actionfilm vorkamen. Im zweiten Teil sind Schießereien im Wild-West-Stil passé, es lebe das Schleichen und das lautlose Auftreten. Wenn der Spieler überleben will, bringt es ihm wenig, wenn er alle Rambo-Filme gesehen hat und diese nachspielen möchte. Man muss behutsam, langsam und gründlich vorgehen. Und ganz wichtig: immer den Überblick behalten. In manchen Abschnitten darf man nämlich mit einer anderen Waffe, die einen Gegner über einen Kilometer weit ins Herz treffen kann, spielen. Auch wenn ein sogenannter Spotter (Kamerad, der koordiniert und Anweisungen gibt) bei vielen Missionen dabei ist, so sollte man sich auf diesen trotzdem nie komplett verlassen. Kameradschaft sollte kein Fremdwort sein und ein Adlerauge ist Pflicht. Wer all diese Eigenschaften hat, der kann behutsam den Job als Sniper annehmen und dieses Spiel spielen!
– Der mit dem Wind tanzt –
Das Spiel hat drei Schwierigkeitsgrade, die sich realistisch aufs Spiel auswirken. Während man in den ersten beiden viel Hilfe bekommt und keine wirkliche Herausforderung findet, so ist man im höchsten ziemlich verloren, wenn man den Wind und diverse andere Situationen falsch einschätzt. Eine Zielhilfe in Form eines roten Zielpunktes ist passé, ebenso sind die Gegner schlauer und können den Spieler leichter entdecken. Doch der wirkliche Nervenkitzel stellt sich in der Tat nur hier ein, alleine die Einschlagsberechnung mit dem Wind ist wirklich schwierig, aber durchaus realistisch! Ebenso sind diverse Markierungen auf der Minimap nicht mehr sichtbar. Spielt man auf den zwei niedrigeren Schwierigkeitsgraden, so sieht man wo sich die Gegner herumtreiben und sogar in welche Richtung sie schauen – nicht aber bei der höchsten Schwierigkeit. Trotzdem sollte man bedenken, dass der Frustfaktor weitaus größer ist, weil man um einiges öfter sterben wird und die automatischen Speicherpunkte nicht immer fair verteilt sind.
– Probleme mit der Umgebung –
Leider ist nicht alles Gold was glänzt. Ein großes Problem in Sniper Ghost Warrior 2 ist die Einschränkung der Bewegungsfreiheit. Auf der Minimap sieht man einen bestimmten Bereich, den man nicht verlassen darf. Außer man mag über seinen Kopfhörer eine zarte Stimme eines Kollegen hören, der „Zurück aufs Schlachtfeld“ ruft. Hin und wieder würde man gerne einen anderen Weg ans Ziel suchen, was aber leider nicht gestattet ist. Teilweise ist es sogar so nervig, dass man an Hindernissen hängenbleibt und automatisch aus dem Sichtbereich kommt. Ein Open-World-Spiel muss ja nicht sein, aber so eine Einschränkung trübt in einer gewissen Weise den Spielspaß.
- Spieglein, Spieglein an der Wand… -
…welches ist das schönste Spiel im ganzen Land? – Die Antwort wird nicht verraten, aber Sniper Ghost Warrior 2 ist es jedenfalls nicht! Auch wenn die Konsolenumsetzung gut aussieht, kann die Framerate aber nicht mit der PC-Version mithalten und ebenso reiht es sich weit hinten ein, wenn man es mit aktuellen Grafikbomben vergleicht. Trotzdem macht es Spaß, und sieht gut aus. Soundtechnisch bekommt der Spieler einiges geboten: Kugeln fliegen um die Ohren, eine musikalische Untermalung unterstützt zeitweise das Spielgeschehen und eine gute deutsche Sprachausgabe klingt aus den Boxen – an dieser Stelle kann man nicht meckern! Das Fazit von: Panikmike
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