Stockholm Requiem
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BEWERTUNG |
25.05.2019 von MarSMit Stockholm Requiem erscheint die nächste skandinavische Krimiserie für die deutschen Heimkinos. Gelingt es dem x-ten Genrevertreter sich in der Menge zu behaupten oder verblasst die Serie ebenso wie die trostlosen Farben des Nordic-Noir...?
Inhalt
Die ehemalige Violinistin und studierte Kriminologin Frederika Bergman tritt nach einem Unfall, der ihre musikalische Karriere beendet hat, als zivile Analystin der Sondereinheit für Schwerkriminalität in Stockholm bei. Zunächst wird sie von ihren neuen Kollegen nicht sonderlich herzlich empfangen, denn diese würden lieber unter sich bleiben, doch schon bald erweisen sich ihre analytischen Fähigkeiten als äußerst hilfreich. Frederika ist in der Lage, Zusammenhänge und Details zu erkennen, die das Team bei ihren Ermittlungen immer wieder zu neuen Spuren führen. Aber auch ihr Gespür für die Menschen hinter den Taten sorgt häufig für neue Erkenntnisse und Ansätze, und dennoch bleiben der Abteilungsleiter Alex Recht und sein langjähriger Kollege Peter Rydh weiterhin abweisend und kühl zu der introvertierten Frederika...
Stockholm Requiem liefert fünf voneinander weitestgehend unabhängige Kriminalfälle, die mal mehr, mal weniger spannend ausgefallen sind und sich auch in der Intensität der Ereignisse teilweise deutlich unterscheiden. So liefert die Einstiegsepisode "Aschenputtels Geheimnis" beispielsweise einen sehr heftigen Fall, der dem Zuschauer direkt stark auf den Magen schlägt, während bereits die zweite Folge sehr zäh und eher langweilig ausgefallen ist. Doch diese schwankende Qualität der Einzelfälle ist nicht das eigentliche Problem der Serie, denn Ermittlerteams und Einsätze gibt es dank der Vielzahl an ähnlichen Genrevertretern inzwischen wie Sand am Meer. Viel wichtiger sind da die Figuren, und genau diese sind in Stockholm Requiem der klare Schwachpunkt. Keinem Charakter gelingt es hier, Sympathien beim Zuschauer zu entwickeln, was zum einen an den teilweise stark überzogenen privaten Nebenhandlungen, zum anderen aber auch an der wenig ansprechenden Charakterisierung liegt. Weder die Hauptfigur, verkörpert von Liv Mjönes, noch ihre Kollegen, können eine Verbindung herstellen oder gar als Identifikationsfigur dienen, denn es gibt einfach niemanden, mit dem man persönlich gerne seine Zeit verbringen würde. Nicht einmal Alexej Manvelov, der in Hanna Svenson - Blutsbande sogar als Bösewicht absolut charismatisch und sympathisch seine Rolle ausfüllte, kann hier beim Zuschauer Punkte machen, denn seine Figur ist die wohl unangenehmste und unfreundlichste im gesamten Team. Apropos Team, auch hier gelingt es Stockholm Requiem nicht, einen glaubwürdigen Zusammenhalt zu vermitteln. Jeder kocht hier seine eigene Suppe, gemeinsame Ermittlungen gibt es nur sehr selten. Also folgt man schließlich den unsympathischen Figuren bei der Bewältigung ihrer überzeichneten und damit oftmals unglaubwürdigen privaten Probleme, während man hofft, dass wenigstens der aktuelle Fall noch einmal die emotionale Kraft und Intensität der ersten Episode erreicht. Und das ist auf Dauer nicht nur nervtötend, sondern regelrecht ermüdend...
Details der DVD
Die DVD liefert eine ordentliche Bildqualität bei guter Schärfe und ausgewogenem Kontrastverhältnis. Die Farben sind gewohnt trist und kühl gehalten und ein wenig entsättigt, um den üblichen Nordic-Noir Stil zu unterstreichen. Leichtes Filmkorn und der nicht immer perfekte Schwarzwert sind dem SD-Medium geschuldet und halten sich im normalen Rahmen. Die Tonspur konzentriert sich, bedingt durch die nur selten auftauchenden Szenen in denen es etwas rasanter zugeht, überwiegend auf das vordere Boxenspektrum, liefert dort aber eine klare und saubere Abmischung bei guter Kanaltrennung.
Episodenguide
Cover & Bilder © Edel Motion / © Black Spark & Kärnfilm 2018 Photo: Johan Paulin Das Fazit von: MarS
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