Strange Dreams

Strange Dreams

Originaltitel: Come True
Genre: Horror • Science Fiction • Mystery
Regie: Anthony Scott Burns
Hauptdarsteller: Julia Sarah Stone • Landon Liboiron
Laufzeit: BD (105 Min)
Label: Koch Films GmbH
FSK 16

Strange Dreams   21.09.2021 von MarS

Nachdem unter anderem der russische Horrorthriller Quiet Comes The Dawn ein Schlaflabor zum Schauplatz seines Geschehens gemacht hat, ist es nun am kanadischen Filmemacher Anthony Scott Burns zu beweisen, dass man dieses Setting trotz geringeren Budgets noch deutlich beklemmender nutzen kann...

 

Inhalt

 

Die junge Sarah (Julia Sarah Stone) ist von Zuhause abgehauen. In der Schule fehlt es ihr an Konzentration, denn die Nächte auf einem Spielplatz sind alles andere als erholsam, doch nach Hause zurückzukehren, kommt für Sarah nicht in Frage. Als sie eines Tages als Teilnehmerin an einer Schlafstudie ausgewählt wird, scheint zumindest dieses Problem gelöst, doch bereits nach kürzester Zeit scheinen die Alpträume, die Sarah schon eine Weile lang plagen, immer schlimmer zu werden. In Sarah kommen Zweifel auf, welches Ziel die Studie tatsächlich verfolgt. Als sie schließlich den Labormitarbeiter Jeremy (Landon Liboiron) kennenlernt, kommt Sarah dem Geheimnis um die Studie endlich auf die Spur...

 

Träume als Ausgangspunkt für Gefahr, als Pforte in andere Welten, oder einfach nur als verschwimmende Grenze zur Realität - das ist sicherlich kein sonderlich neuartiger Ansatz, um damit einen Horrorfilm zu gestalten. Muss es aber auch gar nicht sein, wenn man dieses Grundprinzip so bemerkenswert und regelrecht hypnotisch in Szene setzt, wie dies in Strange Dreams der Fall ist. Tatsächlich ist hier der Name durchaus Programm, denn Anthony Scott Burns zeigt gleich in der Einführungssequenz auf, dass hier eine Tür zu den schlimmsten Alpträumen geöffnet wird, die eine so bedrohliche und angsteinflößende Atmosphäre verströmen, dass es überhaupt keiner linearen oder nachvollziehbaren Handlung bedarf, um Schrecken zu erzeugen. Strange Dreams bleibt deshalb lange Zeit sehr vage, erzählt seine Geschichte, ohne wirklich Erklärungen, Einzelheiten oder Hintergründe zu liefern. Überhaupt ist zunächst einmal nicht nachvollziehbar, in welche Richtung sich die Inszenierung bewegen wird oder was einen am Ende erwarten wird. Stattdessen wird das visuell völlig surreal anmutende Geschehen immer wieder von bizarren Traumsequenzen unterbrochen, die mit zunehmender Häufigkeit immer stärkeres Unwohlsein auslösen, ohne dabei jedoch eine greifbare Aggression zu offenbaren. Begleitet wird das Ganze von einem passenderweise extrem psychedelischen, energetischen Soundtrack von Electric Youth, welcher der ohnehin beeindruckenden Atmosphäre noch einen zusätzlichen mysteriösen Touch verlieht, gleichzeitig aber auch den durchwegs düsteren, sterilen Look perfekt unterstreicht. Extrem stark ist unterdessen die Leistung von Hauptdarstellerin Julia Sarah Stone, die absolut überzeugend ihre Rolle ausfüllt und trotz ihres zunehmenden eigenen Kontrollverlusts als Haltegriff für den Zuschauer dient, der sich ansonsten ebenso in der surrealen Traumwelt verlieren würde. Wenn Strange Dreams (oder Come True, wie der Film ebenso passend im Original betitelt ist) schließlich seine finale Schlusspointe liefert, dann wirkt diese wie ein brutaler Schlag in die Magengrube, der alles auf den Kopf stellt, was man sich in Bezug auf eine mögliche Auflösung bis dahin erdacht hatte - ohne dabei jedoch tatsächlich eine unumstößliche Wahrheit zu offenbaren. 

 

Bildergalerie von Strange Dreams (5 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Das Bild der Blu-ray ist stark geprägt vom massiven Stilmitteleinsatz der Produktion. Die Grundschärfe ist sehr gut, auch feine Details sind immer wieder erkennen. Ein zurückhaltender Kontrast, die stark reduzierte Farbpalette sowie eine deutliche Körnung sorgen unterdessen jedoch für einen ganz eigenen Look, der Fans wirklich hochauflösender Bilder vielleicht etwas abschrecken könnte. Ähnlich gewöhnungsbedürftig ist die Tonspur, die zwar in einer DTS-HD 5.1 Abmischung vorliegt, abgesehen vom etwas räumlicher ausgeprägten Soundtrack aber dennoch überwiegend im vorderen Boxenbereich angesiedelt wurde. Dort jedoch beweist der Ton ein hohes Maß an Dynamik, während sowohl Effekte, als auch Dialoge, kraftvoll und sauber wiedergegeben werden.



Cover & Bilder © Koch Films GmbH


Das Fazit von: MarS

MarS

Strange Dreams ist ganz klar ein Geheimtipp für alle, die sich von einem Film gerne in eine surreale, faszinierende, aber auch angsteinflößende Welt entführen lassen wollen, in der auch am Ende noch genug Raum für eigene Interpretationen bleibt. Der Stil der Inszenierung ist sicherlich nicht für ein verwöhntes Hochglanz-Publikum geeignet, und auch die bizarren Traumsequenzen sowie der psychedelische Soundtrack machen Anthony Scott Burns´ filmgewordenen Alptraum sicherlich nicht zu einem klassischen Horrorfilm. Wer sich aber von Julia Sarah Stone in ihre Traumwelt entführen lässt und dabei offen für neuartige Erfahrungen ist, der wird von Strange Dreams sicherlich begeistert sein.


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