Talentless Nana - Vol. 01
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BEWERTUNG |
14.12.2021 von MarSErst vor gut einem Jahr wurde die Anime-Adaption der Mangaserie Talentless Nana in Japan veröffentlicht, schon erscheint die 13-teilige Serie über Koch Films / KSM Anime in deutscher Synchronfassung. Warum Ihr Euch vom ersten Eindruck auf keinen Fall abschrecken lassen solltet, das erfahrt Ihr in unserer Kritik...
Inhalt
Als die Erde eines Tages von Monstern angegriffen wird, kommt es zu einem verheerenden Krieg. Die Menschen können zwar den Sieg davontragen, doch die Bedrohung durch die "Feinde der Menschheit" ist längst nicht überwunden. Um sich für eine weitere Konfrontation zu wappnen, werden fortan Kinder mit übernatürlichen Fähigkeiten auf abgelegene Inseln gebracht, um dort trainiert und auf ihr Dasein als Waffen gegen die Feinde vorbereitet zu werden. Eine dieser Schülerinnen ist Nana Hiiragi, die zwar zu allem bereit ist, um die "Feinde der Menschheit" auszulöschen, jedoch über keinerlei eigene Fähigkeiten verfügt. Doch wie lange kann sie ihren Mangel an Talent vor ihren Mitschülern verstecken? Als sich Kyoya Onodera, ein weiterer neuer Mitschüler, immer häufiger in Nanas Nähe aufhält, gerät sie zusehends unter Druck...
Eine Schule, an der die Schüler besondere Kräfte und Fähigkeiten haben? Wirklich originell klingt das nicht gerade. Die erste Episode lässt auch direkt keinen Zweifel daran, dass man es hier mal wieder mit einem generischen 08/15 Schulanime zu tun bekommt, der größtenteils auf Alltagssituationen und Humor aufbaut. Doch Schande über den, der hier zu früh abbricht, denn die letzten Minuten der ersten Folge präsentieren wie aus dem Nichts einen heftigen Schlag in den Magen und lassen den Zuschauer ungläubig die Augen reiben. Ein sagenhafter "WTF?"-Moment, absolut unerwartet und extrem geschickt gesetzt, läutet nicht nur einen massiven Umschwung ein, sondern stellt alles bis dahin Vorgestellte noch einmal komplett auf den Kopf. Aus einem Slice-of-Life Schulanime wird mit einem Mal ein düsterer, packender Psychothriller, der auf das geistige Duell zwischen zwei Figuren aufbaut und dabei nicht nur extrem spannend gestaltet ist, sondern auch jede Menge Wendungen und Überraschungen bereithält. Beinahe fühlt man sich an das Spiel zwischen L und Light in Death Note erinnert, wenn die beiden Kontrahenten ihr wahres Gesicht offenbaren und versuchen, sich gegenseitig zu übertrumpfen. Durch diesen Fokus bleiben die übrigen Schüler zwar durchwegs recht eindimensional und austauschbar, dies wird aber mühelos durch die Komplexität und Vielschichtigkeit der Handlungen und Denkweisen der beiden zentralen Figuren ausgeglichen. Gerade Nana Hiiragi entpuppt sich als extrem kontrastreich, was sich im stetigen Wechsel ihrer Charakterzüge, meist dargestellt durch den massiven Unterschied zwischen Auftreten und innerem Monolog, noch weiter verdeutlicht. Trotz der im Verlauf doch recht deftigen Story ist die Freigabe ab 12 Jahren dennoch gerechtfertigt, da keine expliziten oder erkennbar brutalen Szenen gezeigt werden.
Zu verdanken ist die Freigabe aber auch den Animationen aus dem Hause Bridge Inc., die im starken Kontrast zur eigentlichen Handlung stehen. Die oftmals farbenfrohen, bunten Bilder lenken ein wenig davon ab, dass das Geschehen eigentlich eine sehr offene Härte zur Schau stellt, was letztendlich auch optisch eine sehr schöne Dynamik mit ins Spiel bringt. Diese setzt sich auch bei der deutschen Synchronisation fort, gerade was die Hauptfigur Nana anbelangt. Während ihr Auftreten nach außen eine typische, kindlich-nervige Stimmlage aufweist, sind die inneren Monologe deutlich tiefer und markanter angelegt - ein sehr guter Job der Synchronsprecherin Samina König (u.a. Kabukicho Sherlock, Assassins Pride, The Case Study of Vanitas). Die Opening- und Ending-Song sind beide sehr eingängig und harmonieren durch ihren Mix aus poppigen und rockigen Klängen sehr gut mit dem Geschehen.
Details der Blu-ray
Die Blu-ray zeichnet sich durch ein sehr sauberes, farbenprächtiges und kräftig kontrastiertes Bild aus. Auch hier steht der Look in starkem Kontrast zum Geschehen, was jedoch durch die ebenfalls mangelfreien düsteren Passagen ein wenig kompensiert wird. Die Tonspur bietet eine ansprechende, gut ausbalancierte Soundkulisse sowie eine klare Dialogverständlichkeit, setzt im Raum jedoch keine nennenswerten Akzente. Technisch ist die Blu-ray damit gewohnt hochwertig.
Episodenguide
Cover & Bilder © Koch Films GmbH Das Fazit von: MarS
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