Thanksgiving
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BEWERTUNG |
13.05.2024 von MarSMit Thanksgiving kehrt Eli Roth nach über einem Jahrzehnt endlich wieder zu seinen Wurzeln zurück und liefert einen handfesten Horrorfilm. Ob er sein Handwerk noch immer versteht und uns der Slasher überzeugen konnte, das erfahrt Ihr in unserer Kritik...
Inhalt
Willkommen in Plymouth, Massachusetts, der Geburtsstätte des Erntedankfestes. Auch in der Familie von Thomas Wright (Rick Hoffman) ist Thanksgiving jedes Jahr aufs Neue ein Ereignis, obwohl er dieses Jahr beschlossen hat, die Pforten seines Supermarkts bereits am Vorabend des Black-Friday zu öffnen, um mit zahlreichen Angeboten die Kunden in seinen Supermarkt zu locken. Doch das geplante Event endet in einem Desaster, denn der unerwartete Ansturm der Kunden führt schließlich zu zahlreichen Verletzten und sogar Toten. Ein Jahr später haben die meisten Bewohner der Stadt den Albtraum längst wieder verdrängt, doch während Wright bereits die nächste Aktion zum Black-Friday plant, treibt ein maskierter Killer sein Unwesen in Plymouth, und hinterlässt eine blutige Spur aus Leichen unter allen, die am Unglück des Vorjahres beteiligt gewesen sind. Zu den potentiellen Opfern zählen auch Thomas´ Tochter Jessica (Nell Verlaque) und ihre Freunde, auf die der Killer offensichtlich ein besonderes Augenmerk gelegt hat...
Was haben Machete, Hobo with a Shotgun und Machete Kills gemeinsam? Alle drei Werke hatten ihren Ursprung als Fake-Trailer in Robert Rodriguez´ und Quentin Tarantinos Grindhouse Double Feature Death Proof - Todsicher und Planet Terror, und wurden von den Fans bereits zum Grindhouse Start im Jahr 2007 sehnlichst erwartet. 16 Jahre später erhörte nun endlich auch Eli Roth die Rufe nach einer echten Verfilmung seines Trailer-Beitrags, und lässt kurzerhand Thanksgiving auf die Freunde des geneigten Slashers los...
Die dürften allerdings erst einmal überrascht sein, dass Roth sich dazu entschieden hat, nicht wie in seinem Fake-Trailer angedeutet zurück zu den Slasher-Wurzeln in die 80er zu springen, sondern seine Inszenierung eher an die Scream-Generation anzupassen und mit modernen Variablen anzureichern. Das allerdings steht Thankgsgiving wirklich sehr gut, noch dazu wo das Ganze am Ende dann doch eher spannungsarm, vorhersehbar und inhaltlich recht einfallslos daherkommt. Thanksgiving wirkt vielmehr wie eine Hommage ans Slasher-Genre, zitiert auf Teufel komm raus diverse bekannte Abläufe und Handlungselemente, ohne erzählerisch eigene Akzente zu setzen. Die Akzente sind aber dennoch vorhanden, denn nicht umsonst hat Roths Slasher eine Freigabe ab 18 Jahren erhalten - und das gerade mal so, denn zunächst hatte die FSK dem Film die Freigabe sogar verweigert. Diese ist nicht nur im teilweise bitterbösen Humor begründet, der selbst in den fiesesten Szenen mit herrlicher Lockerheit eingesetzt wird, sondern vor allem in den extremen Gewaltspitzen, die einen sofort daran erinnern, wer hier eigentlich hinter dem Ganzen steckt. Auch wenn die äußerst brutalen, blutigen und überaus heftigen Gewaltmomente niemals so richtig echt wirken, so wissen sie hervorragend zu unterhalten, und bilden letztendlich das Grundgerüst, das Thanksgiving überhaupt erst zusammenhält - und schließen damit gleichzeitig auch wieder den Kreis zu den 80ern, wo die Slasher ebenfalls weniger auf ihre Geschichte, sondern auf möglichst viel Brutalität und Blut gesetzt hatten. Trotzdem schade, dass es nicht auch für eine fesselnde Handlung oder zumindest eine überraschende Auflösung gereicht hat...
Details der Blu-ray
Optisch bewegt sich Thanksgiving absolut auf der Höhe der Zeit, denn die Blu-ray präsentiert durchwegs knackig scharfe, detailreiche Bilder, die zudem von einer schönen Farbdarstellung sowie einem kräftigen Kontrastumfang profitieren. Ebenso überzeugend ist der Schwarzwert eingestellt. Die Tonspur liegt zwar lediglich in einer DTS-HD 5.1 Abmischung vor, glänzt aber dennoch durch eine kraftvolle, raumfüllende Wiedergabe mit differenziert ortbarer Effekteinbindung. Die Sprachausgabe ist ebenfalls durchwegs klar, verständlich und sauber ortbar. Cover & Bilder © Plaion Pictures Das Fazit von: MarS
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