The Child Remains

The Child Remains

Originaltitel: The Child Remains
Genre: Horror • Thriller • Mystery
Regie: Michael Melski
Hauptdarsteller: Suzanne Clément • Allan Hawco
Laufzeit: DVD (104 Min) • BD (108 Min)
Label: Lighthouse Home Entertainment
FSK 16

The Child Remains   25.09.2020 von MarS

In der Zeit des Zweiten Weltkriegs führten William Peach und Lila Gladys Young ein Geburtshaus, in welchem sie Kinder gegen den Willen der Mutter zur Adoption freigaben und verkauften und schließlich sogar Neugeborene ermordeten. Der Fall wurde bekannt unter dem Namen Butterbox Babies. Diese Geschichte ist nun Grundlage für den übernatürlichen Thriller The Child Remains...

 

Inhalt

 

Die Kriminaljournalistin Rae leidet auf Grund ihrer Arbeit unter posttraumatischer Belastungsstörung. Gemeinsam mit ihrem Mann, dem erfolglosen Musiker Liam, erwartet sie ihr erstes Kind. Um etwas Abstand vom Alltag zu bekommen und Rae auf andere Gedanken zu bringen, wollen sie zur Feier ihres anstehenden Geburtstags ein Wochenende in einem abgelegenen Gasthaus verbringen. Doch kaum dort angekommen, wird Rae von blutigen Visionen geplagt, während Liam immer wieder seltsame Ereignisse beobachtet. Es stellt sich heraus, dass die Mutter der fürsorglichen Besitzerin Monica früher an diesem Ort ein Geburtshaus geführt hatte, das vor vielen Jahren unter mysteriösen Umständen geschlossen wurde. In Rae erwachen ihre journalistischen Instinkte, und so versucht sie, die Wahrheit über das Gasthaus herauszufinden. Eine Wahrheit, die ebenso schockierend wie gefährlich ist...

 

Basierend auf einer grausamen wahren Begebenheit schildert Regisseur Michael Melski, der auch das Drehbuch zum Film verfasste, mit The Child Remains nicht einfach die Geschichte der "Butterbox Babies", sondern verlagert das Geschehen in die heutige Zeit und reichert die Erzählung mit Horror- und Thrillerelementen an. Der daraus entstehende Mix aus Geisterhorror und Mysterythriller ist sehr gelungen und schlägt eine stimmige Brücke von realistischer Vergangenheit zur fiktionalen Gegenwart. The Child Remains setzt bei der Erzählung vor allem auf Atmosphäre, denn abgesehen von kurzen Rückblenden und visuellen Fetzen von Visionen, die aus der ruhigen Inszenierung ausbrechen, stützt sich das Geschehen bis ins Finale beinahe gänzlich auf die wenigen beteiligten Figuren und die daraus resultierenden Dialoge, während sich die angespannte Grundstimmung immer weiter hochschaukelt. Hier zeigt sich, dass trotz des offensichtlich geringen Budgets hervorragende Arbeit geleistet wurde, denn es gelingt dem Film tatsächlich, den Zuschauer alleine durch die Leistung der Darsteller sowie die stets greifbare, unheilvolle Anspannung bei Laune zu halten, während man der unausweichlichen Eskalation und der finalen Manifestation des Bösen entgegenfiebert. Doch damit nicht genug, denn The Child Remains hat auch einige sehr unerwartete Wendungen mit an Bord, die tatsächlich zu überraschen wissen und das Geschehen ein ums andere Mal in eine andere Richtung schwenken lassen. Leider meint es Michael Melski im Finale schließlich etwas zu gut und lässt seinen Film ein wenig übers Ziel hinausschießen, was sich gerade am Ende negativ auf Atmosphäre und Spannung auswirkt. Hier wäre ein kompakteres, knackigeres Ende die bessere Wahl gewesen, denn gerade der Höhepunkt zieht sich ein wenig zu lang hinaus.

 

Noch eine Warnung an zarte Gemüter: Bedingt durch die Thematik und die Grausamkeit der Ereignisse gibt es einige Szenen, die äußerst unangenehm sind. Auch wenn wirklich explizite Aufnahmen fehlen, so hinterlassen diese doch ein flaues Gefühl in der Magengegend.

 

Bildergalerie von The Child Remains (5 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Die Blu-ray liefert in hellen Szenen ein sehr sauberes, scharfes Bild. Das Kontrastverhältnis ist ein wenig reduziert, die Farbgebung natürlich aber etwas entsättigt. Der Schwarzwert liefert gute Werte und fällt nur selten in den Graubereich ab. Allerdings verstärkt sich in dunklen Bildbereichen und während Nachtszenen das Filmkorn, welches dann ausgeprägter zu erkennen ist. Die Tonspur bewegt sich kaum in den Raum und ist überwiegend im Frontbereich angesiedelt. Die Ausgabe ist jedoch klar und die Kanäle sauber voneinander getrennt, für mehr Dynamik und Räumlichkeit fehlt es dem Geschehen einfach an passenden Szenen. 



Cover & Bilder © Lighthouse Home Entertainment - All rights reserved.


Das Fazit von: MarS

MarS

The Child Remains ist ein Mystery-Horrorthriller, dessen Geschichte sich an wahren Begebenheiten orientiert. Im Gegensatz zu den grausamen Taten, die dem Film zugrunde liegen, setzt Michael Melski mit seinem Werk mit Ausnahme weniger Momente komplett auf seine Darsteller und die erschaffene Atmosphäre, was insgesamt sehr gut funktioniert. Letztendlich ist The Child Remains ein kleiner, stimmungsvoller Streifen, der die brutale Realität geschickt mit Horrorelementen und einigen netten Twists anreichert und damit sehr gut zu unterhalten weiß. Den vielen negativen, teilweise vernichtenden Bewertungen im Netz sollte man hier auf jeden Fall nur bedingt Glauben schenken und sich lieber sein eigenes Bild machen.


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