The Dare
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BEWERTUNG |
14.07.2021 von MarSZugunsten einer ungeschnittenen Veröffentlichung nahm Leonine Distribution für den Horrorthriller The Dare das indizierungsgefährdete SPIO/JK-Siegel in Kauf. Ob der Streifen wirklich so hart ist wie sein ihm vorauseilender Ruf, das erfahrt Ihr in unserer Kritik...
Inhalt
Jay ist zwar ein Workaholic, genießt aber dennoch jede Minute mit seiner Familie. Sein geregeltes Leben versinkt eines Tages aus heiterem Himmel im Chaos, als ein Mann in Jays Haus einbricht und ihn niederschlägt. Als Jay wieder zu sich kommt, findet er sich mit drei anderen Menschen angekettet in einem schmutzigen Kellerraum wieder. Während er noch die Lage zu verstehen versucht, offenbart sich sein Entführer als maskierter Psychopath, der offenbar Freude daran hat, seine Gefangenen zu foltern. Doch Jay denkt gar nicht daran, es seinen Mitgefangenen gleichzutun und aufzugeben, denn die Liebe zu seiner Familie treibt ihn stetig weiter an. Aber wieso hat es der Maskierte gerade auf ihn abgesehen...?
The Dare ist tatsächlich eine kleine Überraschung, denn entgegen den anfänglichen Erwartungen hat der Film deutlich mehr zu bieten als plumpen Torture Porn. Zwar versucht Regisseur und Drehbuchautor Giles Alderson im Verlauf immer wieder, durch explizite Folterungen Grenzen zu überschreiten - was ihm ein ums andere Mal auch tatsächlich auf schmerzliche Art und Weise gelingt -, die eigentlichen Stärken des Films liegen aber eigentlich ganz woanders. The Dare hat nämlich auch eine wirklich gelungene, wenngleich auch nicht unbedingt glaubwürdige Geschichte zu bieten, die sich dem Zuschauer erst nach und nach offenbart und das Geschehen davon abhält, zu einem puren und sinnbefreiten Blutbad zu verkommen. Neben den Folterszenen dürfte es aber wohl gerade die Handlung sein, die sich als Dorn im Auge der Freigabebehörden entpuppt, denn was hier geboten wird, das ist thematisch schon wirklich harter Stoff. Dementsprechend unangenehm ist das Gefühl, das The Dare beim Zuschauer hinterlässt, was den Ablauf der Ereignisse noch intensiver wirken lässt. Erzählerisch bewegt sich Alderson im Verlauf gleich auf mehreren Zeitachsen, beschert der Handlung durch Rückblenden die nötigen Hintergrundinformationen, um das Geschehen am Laufen zu halten, liefert aber jeweils nur so viel davon, dass auch die Spannungskurve bis zuletzt aufrechterhalten wird und einen mehr als einmal auf eine falsche Fährte führt. Eben diesem Stil in Verbindung mit der unerwartet ansprechenden Geschichte ist es am Ende zu verdanken, dass nicht nur Fans von heftigem Torture Porn hier auf ihre Kosten kommen. Am Ende wirkt The Dare wie ein Mix aus bekannten Elementen gleich mehrerer Filme, die jedoch durchaus stimmig zu einem brutalen, unbequemen, auf jeden Fall aber für Horrorfans sehr unterhaltsamen Gesamtwerk zusammengesetzt wurden.
Details der Blu-ray
Obwohl das Bild stilistisch eher dunkel gehalten ist, erweist sich die Blu-ray als äußerst scharf und sauber. Der Schwarzwert liefert dabei ebenso gute Eigenschaften wie das kräftige Kontrastverhältnis. Akustisch weiß die Tonspur ebenfalls zu gefallen, denn diese erweist sich als klar abgemischt und mit einer guten Kanaltrennung versehen. Zwar gibt es nur selten Szenen, die Potential für Raumklang oder Umgebungsgeräusche bieten, insgesamt ist die Abmischung aber durchaus atmosphärisch und ansprechend. Dialoge sind unterdessen jederzeit sehr gut verständlich.
Noch ein Hinweis für alle Sammler: Bereits zwei Tage vor der VÖ der Softbox-Variante erscheint The Dare auch in fünf limitierten Mediabook-Varianten, die jeweils den Film auf Blu-ray und DVD enthalten. Die Limitierung reicht dabei je nach Covervariante von 500 Stück bis gerade einmal 100 Exemplare. Cover & Bilder © LEONINE Distribution GmbH - Alle Rechte vorbehalten. Das Fazit von: MarS
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