The Fanatic

The Fanatic

Originaltitel: The Fanatic
Genre: Thriller
Regie: Fred Durst
Hauptdarsteller: John Travolta • Devon Sawa
Laufzeit: DVD (85 Min) • BD (89 Min)
Label: Koch Films GmbH
FSK 16

The Fanatic   25.09.2020 von MarS

Erinnert Ihr Euch noch an Fred Durst? Ja genau, Frontmann von Limp Bizkit, der Band die gerne so erfolgreich gewesen wäre wie Linkin Park, aber nie aus deren Schatten kam. Inzwischen versucht sich Fred Durst als Regisseur, und wir haben uns sein neuestes Werk The Fanatic für Euch angesehen...

 

Inhalt

 

Moose (John Travolta) ist ein großer Fan von Filmen. Vor allem die Filme seines Idols Hunter Dunbar (Devon Sawa) haben es ihm angetan, und so sammelt er wirklich alles, was er nur finden kann. Als sich Hunter für eine Autogrammstunde in Moose´ Lieblingsladen ankündigt, wittert er seine große Chance auf ein einzigartiges Autogramm, doch der vorzeitige Abbruch der Veranstaltung lässt Moose erfolglos zurück. Um vielleicht doch noch sein Ziel zu erreichen, nutzt Moose die Beziehungen seiner einzigen Freundin, der Paparazzo Leah (Ana Golja), um Hunters Haus in den Hollywood Hills ausfindig zu machen. Der reagiert zwar äußerst aggressiv auf den Bruch seiner Privatsphäre, doch so einfach lässt sich ein Fan wie Moose nicht abwimmeln...

 

The Fanatic ist sicherlich nicht der erste seiner Art, denn Filme über exzessives Stalking gibt es inzwischen mehr als genug. Ein Fan, dessen Obsession überhandnimmt und der schließlich die letzten Grenzen überschreitet, das ist einfach nicht sonderlich innovativ. Dennoch hat der inzwischen dritte Streifen aus der Hand von Fred Durst seine Eigenarten, die ihn besonders machen. Allerdings nicht unbedingt besonders gut, sondern über weite Strecken eher besonders seltsam. Das beginnt bereits mit der Hauptfigur Moose, deren offensichtliche geistige Behinderung hier wohl als Erklärung für das folgende Verhalten herhalten soll. Das ist weder besonders geschickt gelöst, noch zeugt es von gutem Einfühlungsvermögen - als ob ein 08/15-Bürger nicht auch so ein eskalierendes Verhalten an den Tag legen könnte. Dicht gefolgt ist dieser erste inhaltliche Aussetzer vom Objekt der Begierde Hunter Dunbar, im Rahmen des Drehbuchs sehr passend verkörpert von Devon Sawa (Final Destination). Der ist nämlich charakterlich so unsympathisch und hassenswert angelegt, dass man die unausweichliche Eskalation von Moose sofort nachvollziehen kann, ja ihm sogar am liebsten helfen würde. Immerhin ist John Travoltas Darstellung aber so herrlich schräg und Over-the-Top, dass selbst der King of Overacting Nicolas Cage hier wohl nur neidisch seinen Hut ziehen kann. Im Gegenzug sorgt diese Vorstellung aber auch dafür, dass The Fanatic trotz sehr ernster Thematik mehr wie eine Komödie erscheint, denn einem knallharten Psychothriller. In diesem Rahmen weiß der Film zunächst zwar dennoch ganz gut zu unterhalten, schlittert aber im Finale dermaßen in Sinnlosigkeit und Unglaubwürdigkeit ab, dass es schon beinahe wehtut. 

 

Bildergalerie von The Fanatic (5 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Die Blu-ray präsentiert den Film in sehr guter Bildqualität. Das Bild ist scharf und detailreich, der hohe Kontrast sorgt in hellen Bildbereichen allerdings für leichtes Überstrahlen der ansonsten natürlichen Farbgestaltung. Sehr feines Korn unterstreicht den filmischen Look. Die Tonspur ist unspektakulär, aber sauber abgemischt. Die Sprachausgabe erfolgt sehr klar und gut ortbar, ebenso wie Umgebungsgeräusche und kleinere Effekte, große Räumlichkeit entsteht dabei jedoch nicht. 



Cover & Bilder © Koch Films GmbH


Das Fazit von: MarS

MarS

Betrachtet man The Fanatic mit einem Augenzwinkern und erkennt die eigentlich ernste Hintergrundthematik zwischen den Zeilen, dann wird man - abgesehen von sinnbefreiten Schlusspunkt - durchaus gut unterhalten. Das liegt neben der hassenswerten Performance von Devon Sawa vor allem am bizarren und völlig überdrehten Schauspiel von John Travolta, der mit seiner Rolle als Moose selbst Nicolas Cage die Freudentränen in die Augen treiben dürfte. Spannend ist das Ganze nicht, viel Gespür für gute Geschichten und Taktgefühl ist ebenfalls nicht zu erkennen, als wirklich schräge "Psychomödie" geht The Fanatic aber durch.


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