The Forever Purge
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BEWERTUNG |
22.11.2021 von MarSMit The Forever Purge geht der Goldesel der Blumhouse Productions in die inzwischen fünfte Runde - die nach zwei Staffeln abgesetzte Serie The Purge - Die Säuberung nicht mitgerechnet. Bringt eine Endlosschleife neuen Wind in die mittlerweile auf Action und Gewalt reduzierte Filmreihe...?
Inhalt
Acht Jahre sind vergangen, seitdem Präsidentin Roan die Purge abschaffen ließ. Inzwischen haben die neuen Gründerväter der NFFA jedoch die Kontrolle zurückerlangt, und die jährliche Säuberung wieder eingeführt. In dieser unsteten Zeit gelingt es dem mexikanischen Paar Adela (Ana de la Reguera) und Juan (Tenoch Huerta), als illegale Einwanderer die USA zu betreten, um dort einen Neuanfang zu wagen. Während Adela in einer Fleischfabrik arbeitet, hat Juan mittlerweile einen Job auf der Pferderanch von Caleb Tucker (Will Patton) gefunden, auch wenn dessen Sohn Dylan (Josh Lucas) aus seiner ablehnenden Haltung gegenüber Mexikanern kein Geheimnis macht. Der Neuanfang scheint geglückt, als Adela und Joan sogar ihre erste Purge ohne große Probleme hinter sich bringen können. Doch eine radikale Gruppierung, die sich im ganzen Land zusammengeschlossen hat, ruft eigenmächtig zu einer Verlängerung der Säuberung auf. Ein Aufruf, dem die Menschen nur allzu bereitwillig folgen...
Nach dem ersten Teil der Purge-Reihe, der noch durch gesellschaftskritische, satirisch überzeichnete Home Invasion zu überraschen wusste, hat sich das Franchise mit zunehmender Anzahl der Filme immer weiter von subtiler Kritik entfernt. Inzwischen wird Kritik, wenn überhaupt, nur noch mit dem Holzhammer präsentiert, während der Zuschauer vor allem auf möglichst viel Action und brutale "Säuberungen" hofft - eigentlich ähnlich, wie es der SAW-Reihe erging beziehungsweise immer noch ergeht. Mit The Forever Purge wird nun versucht, zumindest inhaltlich einen neuen Weg einzuschlagen. Das Geschehen beschränkt sich nicht mehr nur auf eine Zeitspanne von 12 Stunden, in der es zu überleben gilt. Stattdessen lauert die Gefahr überall und jederzeit, und der Kampf ums Überleben wird zu einer nicht enden wollenden Odyssee - auch wenn es mit der späteren Schließung der offenen Grenzen zu den Nachbarländern prinzipiell auch dieses Mal wieder eine Art Deadline gibt. Diese Deadline allerdings ist äußerst geschickt in die Handlung integriert, denn gerade die Umkehr von illegaler Zuwanderung zu hilfesuchender Flucht lässt in The Forever Purge ein klein wenig das "alte Gefühl" kritischer Untertöne zurückkehren. Im Übrigen allerdings geht der neueste Film der Reihe wenig subtil, sondern eher klischeehaft und plakativ vor, sowohl was die Figuren, als auch den Verlauf der Handlung betrifft. Zudem lässt die Geschichte den Horror vermissen, der alleine dadurch verbreitet wurde, dass wirklich jeder zu einem Mörder oder einer potentiellen Gefahr werden kann. Stattdessen präsentiert The Forever Purge eine organisierte Gemeinschaft von klar zu identifizierenden Bösewichten. Die Handlung selbst wiederum glänzt anfangs noch durch interessante Facetten und eine neue Grundlage, verzettelt sich aber später immer mehr in Ungereimtheiten, und verliert dadurch stark an Glaubwürdigkeit und Logik. Was übrigbleibt, das ist klassische Purge-Kost, wenngleich diese in Bezug auf Horrorelemente, Atmosphäre und Gewalt deutlich zurückhaltender als die vorherigen Teile gestaltet wurde - was jedoch nicht bedeutet, dass The Forever Purge handzahm wäre und keine deftigen Gewaltspitzen besitzen würde.
Details der Blu-ray
Die Blu-ray überzeugt durch ein scharfes Bild mit natürlicher Farbgestaltung und gut ausbalanciertem, nicht zu kräftigem Kontrastverhältnis. Der Schwarzwert ist sehr intensiv eingestellt, lässt Details aber dennoch nicht übermäßig untergehen. Highlight der Blu-ray ist klar die Tonspur, die nicht nur ein hohes Maß an Dynamik offenbart, sondern gerade im Bereich von Kraft und Raumklang echte Akzente setzt. Beinahe durchwegs werden die umliegenden Boxenbereiche mit angesprochen, sei es um Effekte im Raum zu verteilen, oder aber die Sprachausgabe atmosphärisch zu platzieren. Cover & Bilder © Universal Studios. Alle Rechte vorbehalten. Das Fazit von: MarS
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