The Loop

The Loop

Genre: Kooperativ • Deckbuilding
Autor: Maxime Rambourg, Théo Riverière
Illustrator: Simon Caruso
Spieleverlag: Board Game Box
Empfohlenes Alter: 12
Spieldauer: 60 Minuten

The Loop   27.03.2023 von Born2bewild

Dass Zeitreisen nicht einfach sind, sollte nicht zuletzt durch Klassiker wie Zurück in die Zukunft bekannt sein. Dieses Thema greift das kooperative Deckbuilding-Spiel The Loop auf. Hier jagt man als Zeitagent*in dem finsteren Doktor Foo hinterher (oder vorweg?). Wie uns das Spiel gefallen hat, werdet Ihr als erfahrene Zeitreisende ja schon gewusst haben…

 

Spielmaterial und Aufbau

 

Beim Auspacken des Spiels fällt neben den zahlreichen Stanzbögen das nicht vorhandene Inlay auf. Dafür aber hier eine kleine Besonderheit. Auf dem Verpackungsboden befinden sich mehrere Listen, auf denen man mit den beiliegenden Aufklebern seine Fortschritte im Positiven und Negativen dokumentieren kann. Neben dem Spielmaterial aus Karton gibt es einige Karten, die schon durch ihre lustigen Texte auffallen und Kunststoffteile, aus denen dann die Zeitmaschine des Doktor Foo zusammengebaut wird. Dies ist eine Art Würfelturm mit drei Ausgängen, durch die die Zeitrisswürfel in den Epochen verteilt werden. Außerdem gibt es noch einige grüne, blaue und rote Kunststoffwürfel. Um für etwas Ordnung im Karton zu sorgen, liegen für die kleineren Spielmaterialien noch Zipp-Beutel bei. Dass das Spiel mit einem zwinkernden Auge zu genießen ist, zeigen die Macher nicht zuletzt durch die Betitelung der Anleitung als „Verfahrensregeln der Agentur“. Hinzu kommt noch eine Einzelspiel-Anleitung, das Einsatzhandbuch und ein Stickerbogen. Die Agentenfiguren sind aus Holz und wirken etwas abstrakt, was zum übrigen Spielmaterial passt. Für Doktor Foos Klone gibt es noch einen Stoffbeutel.

 

Beim eigentlichen Aufbau wird das Spielbrett mit der Zeitmaschine in die Tischmitte gelegt. Drum herum werden zufällig sechs der zehn Maschinenteile verdeckt angelegt. Dann werden zwei von Ihnen aufgedeckt. Das Hauptquartiertableau wird mit den gemischten Artefakt- und Doktor Foo Karten bestückt am Spielfeldrand positioniert. Wichtig ist dabei, dass man um den Spielplan herum etwas Platz lässt. Nun sucht man sich die Spielfiguren und den Spielmodus aus. Letzterer wird ebenfalls auf das Hauptquartiertableau gelegt. Die Spielfiguren werden - entsprechend ihrer Agenten-Übersichtstafeln - in ihrer Startzone aufgestellt. Außerdem werden die Startkarten der gewählten Charaktere verteilt. Anschließend werden die Startdecks gemischt und man nimmt sich die obersten drei Karten. Außerdem werden - entsprechend der Tabelle in der Anleitung - Klone und Zeitrisse verteilt. Dann kann es auch schon losgehen.

 

Ziel des Spiels

 

Je nach gewähltem Spielmodus variiert das Spielziel ein wenig. Das Primärziel ist im Endeffekt, vier Maschinenteile von Doktor Foos Zeitmaschine zu zerstören. Dies gelingt, indem man die auf der Rückseite aufgedruckten Ziele erfüllt. Von diesen sind immer zwei aufgedeckt. Sobald eines erfüllt wurde, wird ein neues aufgedeckt. Das wird so lange wiederholt, bis man entweder vier erfüllt hat oder nach dem dritten Zyklus von Doktor Foo. Dann gilt das Spiel als verloren. Ebenfalls verlieren kann man durch die Vortexe, die entstehen, wenn in einer Zeit-Ära mehr als drei Zeitrisswürfel positioniert werden müssen. Dann entsteht einer davon. Man verliert, wenn entweder der vierte entstanden ist oder ein zweiter auf einen bereits bestehenden Vortex gelegt werden müsste.

 

Die Anleitung

 

Die Anleitung ist eins der Highlights des Spiels. Sie ist mit einer gesunden Portion Humor geschrieben und sehr gut verständlich. Es gibt sehr viele Bilder und Beispiele, die das Gelesene veranschaulichen. Nach ungefähr zehn bis fünfzehn Minuten sollte man durch sein und kann das Spiel erklären. Für die weiteren Spielmodi gibt es dann noch das Einsatzhandbuch mit den Sonderregeln.

 

Der ewige Kreislauf der Zeit beginnt…

 

Bei The Loop wird in mehreren Phasen nacheinander gespielt. Insgesamt hat man als Gruppe 21 Runden, also drei Doktor Foo Zyklen mit je sieben Zeitreisen des Doktors. In der ersten Phase werden - entsprechend des aktuellen Doktor Foo Zyklus - eine bestimmte Anzahl an Klonen aus dem Beutel gezogen und gemäß ihrer Rückseite in den Zeit-Ären verteilt und umgedreht. Nun erscheint die jeweilige Ursprungsära des Klons. Dann wird die oberste Doktor Foo Karte aufgedeckt und seine Zeitmaschine auf die abgebildete Ära ausgerichtet. Nun ermittelt man die Anzahl der hier ansässigen Klone und addiert zwei hinzu. Diese Anzahl an Zeitrisswürfeln wird in die Zeitmaschine geworfen, die sie auf die drei anvisierten Felder zufällig verteilt. Sind in einer Ära jetzt mehr als drei Würfel, entsteht ein Vortex und ersetzt das anliegende Maschinenteil oder, sollte es schon zerstört worden sein, die freie Fläche. Falls hier schon ein Vortex liegt, ist das Spiel verloren. Ansonsten geht es weiter mit der zweiten Phase. Hier darf man beliebig viele Aktionen durchführen. Dazu gehören die Aktionen der Karten, mit denen man die entsprechende Karte erschöpft. Man kann die Karten aber auch wieder aufladen, indem man einen grünen Energiewürfel in der Ära seines Charakters verbraucht und so alle Karten eines Typs ein weiteres Mal erschöpfen kann. Dieses „The Loop“ bezeichnete Vorgehen kann auch wiederholt werden, kostet aber für jede weitere Ausführung jeweils einen grünen Energiewürfel mehr. Letztere kann man auch für Bewegungen zwischen den Äras verwenden. Außerdem kann man auch eine freie Bewegung nutzen, indem man die Charakterkarte umdreht. Bei den genannten Aktionen sollte man nicht nur Zeitrisswürfel entfernen oder Duplikate von Doktor Foo wieder in Ihre Ursprungsära bewegen (und damit vernichten), sondern auch die zwei offenliegenden Missionsziele erfüllen. Gelingt das, wird ein Würfel auf einem der Felder des Maschinenteils gelegt. Sobald die Felder eines Teils voll sind, kann man in der dritten Phase - sofern man sich in der Ära dieses Maschinenteils befindet - dieses archivieren. Dazu wird es neben das Hauptquartier gelegt. Außerdem wird dann eine weitere Mission aufgedeckt. Abschließend - in Phase vier - ziehen alle ihre Handkarten wieder nach bis man jeweils wieder drei Karten auf der Hand hat. Dann ist der nächste Charakter an der Reihe und beginnt wieder mit Phase eins. Sobald entweder vier Maschinenteile zerstört sind, die Vortex überhandnehmen oder der dritte Zyklus des Doktor Foo abgeschlossen ist, endet das Spiel.

 

Bildergalerie von The Loop (10 Bilder)

Lieferumfang

 

  • 1 Raumzeit Spielbrett
  • 1 Hauptquartiertableau
  • 1 Dr. Foos 3D Zeitmaschine
  • 5 Agentenfiguren aus Holz
  • 100 Karten
  • 65 Kunststoffwürfel
  • 10 Maschinenteile
  • 3 Vortexplättchen
  • 8 Übersichtstafeln
  • 38 Plättchen
  • 1 Stoffebeutel
  • 1 Verfahrensregeln der Agentur
  • 1 Einsatzhandbuch
  • 1 Solomodus-Beiblatt


Cover & Bilder © Cover: Board Game Box / Bilder im Artikel und Teaserbild: www.sofahelden.de


Das Fazit von: Born2bewild

Born2bewild

Alex:

Also insgesamt bin ich schon ein Fan von Science-Fiction und Zeitreisen. Allerdings war ich mir beim ersten Blick auf das Spiel nicht sicher, ob es mir gefallen würde. Das Design ist schon irgendwie eigen und abstrakt. Doch als ich die lustigen Kommentare in der Anleitung und Kartentitel las, weckte dies meine Neugier und sollte mich nicht enttäuschen. The Loop ist ein eher kurzes Spiel, das schnell gelernt ist und auch in der Gruppe sehr viel Spaß macht. Man hat eine gewisse Taktik, ein wenig Geschichte und einen hohen Wiederspielwert durch gewisse Zufallskomponenten und die unterschiedlichen Spielmodi. Alles in allem ein sehr schönes Spiel, über dessen Empfehlung ich sehr dankbar bin. Ich komme daher auf solide 9/10 Punkte und bin gespannt, was die Erweiterungen so können.

 

Josi:

Für mich liegt ein großer Bonus darin mal wieder ein wirklich gutes und mit für mich neuen Spielelementen gesegnetes, kooperatives Spiel zu haben, dass wirklich Spaß bringt und dennoch anspruchsvoll ist. Man muss als Gruppe wirklich gut die einzelnen Schritte überlegen, um dann durch Dr. Foo und seine Ursprungsära sowie die daraus resultierende Verteilung der Zeitrisswürfel alles anders machen zu müssen. Wirklich gelungen und von mir eine glatte 10, da es durch die vielen Zufallskomponenten einen sehr hohen Wiederspielwert hat, ohne dass die Taktik in den Hintergrund rückt.


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