The Revenant - Der Rückkehrer
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BEWERTUNG |
18.05.2016 von Der OhmMit The Revenant hat es Leonardo DiCaprio endlich geschafft. Nach 25 Jahren im Filmgeschäft steht endlich der heiß ersehnte Oscar auf dem Kaminsims in seiner Villa. Da gerät es fast in Vergessenheit dass das Überlebensepos des Regisseurs Alejandro González Iñárritu noch mit zwei weiteren Oscars geehrt wurde - für die beste Regie und die beste Kamera. Doch häufig gehen die Meinungen von Kritikern und dem Publikum weit auseinander. Schafft es The Revenant beide Seiten zufrieden zu stellen?
Inhalt
Wir schreiben das Jahr 1823. Der Trapper Hugh Glass (Leonardo DiCaprio) hat sich gemeinsam mit seinem halbindianischen Sohn Hawk (Forrest Goodluck) einer Expedition der Rocky Mountain Fur Company angeschlossen. Nach Monaten der harten Arbeit in der Wildnis der heutigen Bundesstaaten North und South Dakota ist die Truppe kurz davor mit den erbeuteten Tierfellen die Heimreise anzutreten. Aus dem Nichts werden sie von einer Gruppe Arikaree-Indianern angegriffen. Nur eine Handvoll Männer überleben dieses Massaker und retten sich auf ihr Boot. Für Trapper Hugh ist es klar, dass eine Heimreise mit dem Boot zu gefährlich ist, da der komplette Fluss Arikaree Gebiet ist.
Trotz lautstarker Beschwerden seiner Mitreisenden entschließt er gemeinsam mit dem Expeditionsführer, Captain Andrew Henry (Domhnall Gleeson), die Flucht auf dem Landweg fortzusetzen. Bereits kurze Zeit später wird er auf einem Erkundungsgang von einem Grizzlybär dermaßen schwer verletzt, das einige seiner Gefährten ihn lieber mit einer Kugel von seinem Leid erlösen möchten. Letztendlich entschließt sich die Truppe doch den nun schwer fiebernden und halb toten Hugh mit einer Trage zurück ins Fort zu transportieren. Bedrängt von den Indianern auf der einen und der unüberwindlichen Natur auf der anderen Seite müssen sie den im Sterben liegenden Trapper einige Zeit später doch aufgeben. Der Captain bietet jeden Mann, der dem Trapper bis zum Tod zur Seite steht und diesen anschließend ehrenvoll beerdigt 100 Dollar an. Gemeinsam mit Hawk und dem jungen Jim Bridger (Will Poulter) bleibt der undurchsichtige Ex-Outlaw Fitzgerald (Tom Hardy) bei Hugh. Dies erweist sich schnell als fataler Fehler.
Ich muss an dieser Stelle eins klarstellen, Leonardo DiCaprio ist gar nicht der Hauptdarsteller dieses Films. Es ist die überwältigende Natur gegen die er es über lange Zeit aufnehmen muss. Regisseur Alejandro G. Iñárritu entschied sich für gleich mehrere ungewöhnliche Maßnahmen. So wurde nicht eine Einstellung im Studio aufgenommen. Alle Aufnahmen wurden in der unangetasteten Natur Kanadas und Argentiniens gedreht, der Umzug nach Südamerika wurde notwendig, da dem Team in Kanada langsam der Schnee wegschmolz. Es wurde nicht nur auf ein Studio verzichtet, auch sind alle Aufnahmen ohne künstliches Licht ausgekommen. Schlussendlich wurde der Film chronologisch gedreht. Das bedeutet dass die Szenen in der Reihenfolge entstanden wie sie im Film zu sehen sind. Dadurch erhöht sich die Bindung der Schauspieler an ihre Rollen massiv.
Alejandro G. Iñárritu nimmt sich mit 156 Minuten viel Zeit für die Geschichte und fängt die Gnadenlosigkeit der Natur perfekt ein. Da besteht natürlich die Gefahr des einige Längen im Film zu überbrücken sind. Alejandro G. Iñárritu und allen voran Leonardo DiCaprio verstehen es allerdings durch die tiefe Identifikation des Zuschauers mit dem Trapper Hugh zu keiner Zeit Langeweile aufkommen zu lassen. Vom Indianer-Massaker bis zum furiosen Showdown wird neben dem allgegenwertigen Kampf mit der Natur sehr viel und auch sehr brutale Action geboten.
Details der DVD
Als Rezensionsmuster lag uns die Kauf-DVD vor. Zugunsten einer nicht zu starken Kompression hat es kein Bonusmaterial auf die Scheibe geschafft. Dafür sind selbst in den häufigen Nebel und Wasserszenen keine Kompressionsartefakte zu erkennen. Das in natürlichen Farben gehaltene Bild ist erwartungsgemäß nicht allzu farbenprächtig ausgefallen, es brilliert mit einer realistischen Farbpallette die die Stimmungen perfekt einfängt.
Drei Tonspuren haben es auf die Scheibe geschafft. Neben dem deutschen und dem englischen Ton kann The Revenant noch in einer französischen Fassung in Dolby Digital 5.1 gesehen werden. Ich persönlich hätte mich hier noch sehr über eine Kommentarspur gefreut. Die Dialoge sind jederzeit klar verständlich und der Surroundmix macht besonders in den Szenen Spaß, in denen sich die Natur zu Wort meldet. Der Score von Ryuichi Sakamoto und Carsten Nicolai ist unaufdringlich perfekt aufs Bild komponiert worden. Cover & Bilder © www.sofahelden.de Das Fazit von: Der Ohm
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