The Rhythm Section
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BEWERTUNG |
02.07.2020 von MarS
The Rhythm Section, einer der wenigen Filme von Eon Productions außerhalb der Welt von James Bond, sollte eigentlich der Auftakt zu einer neuen Agentenreihe werden, scheiterte aber so massiv an den US-Kinokassen, dass für andere Länder nicht einmal mehr die Werbetrommel gerührt wurde. Nun erscheint der Film über Leonine Distribution in Deutschland...
Inhalt
Nachdem ihre gesamte Familie bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen ist, fällt die junge Studentin Stephanie Patricks (Blake Lively) in ein tiefes seelisches Loch. Sie bricht ihr Studium ab, flüchtet sich in die Welt der Drogen und arbeitet fortan als Prostituierte. Als sie eines Tages erfährt, dass der Absturz kein Unfall, sondern ein gezielter Terrorakt war, will sie um jeden Preis die Verantwortlichen finden und an ihnen Rache üben. Ausgebildet durch den ehemaligen MI6-Agenten Iain Boyd (Jude Law) tritt sie einen Feldzug an, in dessen Verlauf Stephanie schnell erkennen muss, dass die Grenze zwischen Gut und Böse nicht immer klar zu erkennen ist...
Der rekordverdächtige Flopp an den US-Kinokassen schürte im Vorfeld nicht gerade die Hoffnung, mit The Rhythm Section einen gelungenen Agententhriller präsentiert zu bekommen. Allerdings ist das Ganze am Ende doch deutlich besser ausgefallen, als zunächst vermutet, auch wenn einige Probleme natürlich nicht von der Hand zu weisen sind. Zunächst einmal steht und fällt der Film mit Blake Lively, die als heruntergekommene Frau mit Mut zur Hässlichkeit eine hervorragende Figur macht und deren Wandlung sich durchaus positiv von den üblichen Agentenfilmen abhebt. Hier wird kein Otto-Normalverbraucher in wenigen Wochen zu einem perfekten Auftragskiller ausgebildet, sondern der Prozess, den die Hauptfigur durchläuft, ist langsam und schon beinahe zum Scheitern verurteilt, bevor sie schließlich doch noch ihre verborgenen Talente entdeckt. Dementsprechend läuft The Rhythm Section die meiste Zeit über auch sehr ruhig und gemächlich ab, während die Actionszenen zwar knackig und ansprechend ausfallen, aber über die Laufzeit sehr spärlich verteilt auftauchen. Das Problem des Films ist aber eher, dass er es mit Logik und Sinn nicht allzu genau nimmt, und sich die Erzählung dadurch immer wieder selbst im Weg steht. Viele Aktionen und Ereignisse sind einfach nicht greifbar oder nachvollziehbar, wodurch die eigentlich angestrebte Authentizität und der handfeste Realismus sehr oft auf der Strecke bleiben. Gerade die platt charakterisierte und völlig unverständlich agierende Figur des "Ausbilders" Iain Boyd, dargestellt von Jude Law, hat darunter sehr zu leiden, aber auch die übrigen Figuren bleiben im Gegensatz zur eigentlich sehr gut ausgearbeiteten Hauptfigur überwiegend blass. Zwar spielt sich Blake Lively mit Feuereifer und körperlichem Höchsteinsatz schnell in die Herzen der Zuschauer, das reicht aber am Ende nicht aus, um The Rhythm Section auf ein qualitativ wirklich hohes Niveau zu transportieren. Für gut 100 Minuten ordentliche Unterhaltung ist das Ganze aber allemal ausreichend, solange man sich dabei kein Actionfeuerwerkt erwartet.
Details der Blu-ray
Im zentralen Blickfeld liefert die Blu-ray ein scharfes, überwiegend sauberes Bild, das nur gelegentlich von etwas stärkerem Rauschen unterbrochen wird. Die Randbereiche hingegen sind oftmals von deutlichen Unschärfen durchzogen. Die Farbgebung ist natürlich, das Kontrastverhältnis die meiste Zeit über gut ausbalanciert. Nur selten erscheint das Bild etwas weicher und verliert dadurch ein wenig Tiefenwirkung. Die Tonspur ist sehr dynamisch und kraftvoll abgemischt, die Kanäle sind klar voneinander abgetrennt. Während der druckvolle Basseinsatz sowohl die Actionszenen, als auch den stimmungsvollen Soundtrack sehr gut unterstützt, sorgt die atmosphärische Einbindung der umliegenden Boxenbereiche für eine angenehme Räumlichkeit. Cover & Bilder © LEONINE Distribution GmbH - Alle Rechte vorbehalten. Das Fazit von: MarS
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