The Seed
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BEWERTUNG |
03.06.2023 von MarSWas ohne Einladung auf der Erde landet, hat selten Gutes im Sinn. Auch das Langfilmdebüt The Seed von Drehbuchautor und Regisseur Sam Walker lässt daran keinen Zweifel...
Inhalt
Um den am Wochenende bevorstehenden Meteoritenschauer in Ruhe genießen zu können, machen sich die drei Freundinnen Deidre (Lucy Martin), Charlotte (Chelsea Edge) und Heather (Sophie Vavasseur) auf den Weg in die abgeschiedene Luxusvilla von Heathers Vater. Die Influencerin Deidre hofft auf spektakuläres Material für ihren Kanal, und will die Gelegenheit zudem zur Promotion für ihre erste eigene Kosmetik-Linie nutzen, doch schon bald stellt sich heraus, dass irgendetwas den Empfang ihrer Handys, und damit auch die Verbindung zur Außenwelt unterbricht. Als schließlich auch noch ein Meteorit direkt im Pool des Anwesens landet, entwickelt sich der Wochenend-Trip in eine völlig unerwartete Richtung, denn der stinkende Klumpen entpuppt sich als mysteriöse Kreatur aus dem All. Während die Freundinnen noch darüber diskutieren, wie sie mit dem Wesen umgehen sollen, verfolgt dieses allerdings bereits ganz eigene Pläne...
Sieht man von typischen Influencer-Klischees und der modernen Technik einmal ab, dann könnte Sam Walkers The Seed bereits vor vielen Jahrzehnten entstanden sein. Sein Langfilmdebüt versprüht jedenfalls herrliches Oldschool-Feeling, angefangen von der klassischen "Alien-Invasion" über handgemachte Effekte und animatronische Kreaturen bis hin zu den deftigen, blutigen sowie überaus ekligen Splatter- und Bodyhorror-Effekten auf dem Höhepunkt der Handlung. Auch die klar definierten Opferrollen und das vom ersten Moment an feststehende Final Girl zeugen davon, dass man es hier mit einem klassischen Genrebeitrag zu tun hat, der seine Aufmerksamkeit nicht auf eine ausgeklügelte Story oder detailliert ausgearbeitete Figuren lenkt, sondern auf das Geschehen selbst. Dabei gelingt es The Seed hervorragend, fehlendes Budget durch Einfallsreichtum und handwerkliches Geschick zu überspielen, und gleichzeitig eine Menge Gespür fürs Genre zu beweisen. Während die Einleitung allerdings noch von unerwartet gut agierenden Darstellerinnen getragen wird, die aus ihren flachen Klischeecharakteren das Möglichste herausholen können, und dabei auch um den ein oder anderen fiesen, bissigen Gag nicht verlegen sind, entwickelt sich im Mittelteil der Handlung unbestreitbar ein wenig Leerlauf innerhalb der Ereignisse, bevor es im Anschluss dann wieder richtig zur Sache geht. Vielmehr sind es jedoch die vielen kleinen Details sowie das großartige Finale von The Seed, in dem Walker aus allen Rohren feuert, die das Ganze zu einem sehenswerten Spaß machen. Albtraumhafte Visionen, schleimig-ekliger Bodyhorror inklusive Tentakel und Alien-Sex, dazu einige ansehnliche Splattereffekte sowie reichlich Blut und andere Flüssigkeiten, The Seed lässt wirklich kaum einen (Body-)Horrorwunsch offen. Und doch wirkt The Seed eigenständig und einfallsreich, nicht wie eine plumpe Kopie oder belangloser Genre-Mischling, was Sam Walkers Langfilmdebüt letztendlich auch so charmant und unterhaltsam macht. Auf jeden Fall kann er mit The Seed beweisen, dass man ihn und seine künftigen Werke durchaus im Auge behalten sollte...
Details der Blu-ray
Die Blu-ray steht dem Film selbst qualitativ in Nichts nach, denn auch hier merkt man The Seed keinesfalls an, dass kein überschwängliches Budget zur Verfügung stand. Das Bild ist sehr scharf und detailreich, bietet eine satte Farbdarstellung bei kräftigem Kontrastumfang, und überzeugt insgesamt durch einen klaren, mangelfreien Look. Lediglich der Kontrast neigt gelegentlich ein wenig dazu zu übersteuern, jedoch stets in einem verschmerzbaren Rahmen. Die Tonspur erweist sich nicht nur als ansprechend und dynamisch ausbalanciert, sondern weiß auch den gesamten Raum für sich zu nutzen. Zudem sorgt an so mancher Stelle der massive Subwoofer-Einsatz für Grummeln im Bauch - und beim Nachbarn. Cover & Bilder © Plaion Pictures Das Fazit von: MarS
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