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Tyranny

Publisher: Koch Media
Entwicklerstudio: Obsidian Entertainment
Genre: Fantasy Rollenspiel
Sub-Genre: Isometrisches Retro-RPG
Art: Fullprice
Erscheinungsdatum: 10.11.2016
USK 16

Tyranny   29.11.2016 von VanTom

Das Böse hat gewonnen. Im Normalfall ist dies nicht die Ausgangslage in einem Rollenspiel. Das neue Rollenspiel Tyranny von Obsidian setzt aber genau hier an. So handelt es sich beim Hauptcharakter um einen Gefolgsmann des dunklen Herrschers, der die Macht an sich gerissen hat. Gerichtsdiener VanTom hat diese Reise begleitet und schildert im Folgenden seine Eindrücke.

 

Bei dem Rollenspiel, welches von den Machern von Pillars of Eternity (PoE) ist, handelt es sich wieder um ein Oldschool-Rollenspiel, wie schon PoE eines war. Das technische Grundgerüst ist dem von PoE sehr ähnlich, was Grafik und Präsentation angeht. Anders als Pillars of Eternity hat es aber einen düsteren Hintergrund, welches sich deutlich vom üblichen Ich-bin-der-Held-und-rette-nun-die-Welt-Szenario unterscheidet.

 

Schon der Startbildschirm macht einen düsteren Eindruck. Der Spieler wird mit einem düsteren Hintergrund konfrontiert. Das Banner des finsteren Kriegsherren weht im Wind und Soldaten stehen auf einem Schlachtfeld. Alles sieht sehr hoffnungslos aus. Natürlich lassen sich gestandene Recken von so etwas nicht aufhalten. Nach dem Start eines neuen Spiels kann der Spieler zunächst den Schwierigkeitsgrad festlegen. Insgesamt gibt es vier Schwierigkeitsgrade. Mit diesen Graden kann der Spieler einstellen, wie die Werte der Feinde ist, wie gut die Steuerung durch die künstliche Intelligenz (KI) ist und wie intensiv Gegner ihre Fähigkeiten einsetzen. Zusätzlich kann noch der Expertenmodus und die Eisenprüfung hinzu geschaltet werden. Beim Expertenmodus werden bestimmte Hilfsfunktionen des Spiels, zum Beispiel die Tutorials oder Skillchecks in Konversationen deaktiviert. Trifft ein Skill nicht mehr zu, wird er auch nicht angezeigt. Bei der Eisenprüfung gibt es nur einen Spielstand. Wird die Gruppe des Helden besiegt, so ist das Spiel auch vorbei und der Spieler muss erneut von vorne anfangen. Hat der Spieler dieser Entscheidung getroffen, wird ihm die Hintergrundgeschichte erzählt. So erfährt er, dass die Armeen des dunklen Herrscher Kyros seit 400 Jahren durch die bekannte Welt ziehen und fast alles erobert haben. Sogar die Archonten, welche mächtige Individuen waren und sind, wurden in die Knie gezwungen. Nun sind nur noch ein Landstrich nicht unter der absoluten Kontrolle des Oberherren, die Stufen. Um diesen Umstand zu beenden wurden zwei Heere ausgeschickt, welche unterschiedlicher nicht sein konnten. Zum einen der scharlachrote Chor, welcher eine chaotische Armee darstellt, die nur durch Masse der Soldaten gewinnen kann. Zum anderen wurde die Eisenlegion, oder auch Geschmähte genannt, geschickt. Hierbei handelt es sich um eine kleines und disziplinierteres Heer, welches aus den Nordländern rekrutiert wurde. Beide Heere werden von Archonten angeführt, welche ebenso unterschiedlich sind, wie ihre Heere. Um dies Eroberung zu überwachen, wurde ein weiterer Archont mitgeschickt. Es handelt sich um Tunon dem Richter, welcher der Älteste der Diener des Oberherren ist. Zu gleich ist er aber auch der Vorgesetzte des Spielers, welcher ein Schicksalsbinder ist. Dabei handelt es sich um einen Vertreter Tunons, welcher Ankläger, Richter und gleichzeitig Henker in einer Person ist. Deckt er einen Verstoß gegen Kyros Gesetze auf, so kann er diesen auch direkt bestrafen, meist mit dem Tod.

 

Nachdem der Spieler dies alles erfahren hat, folgt als nächstes die Erstellung eines Charakters. Dazu legt der Spieler zunächst das Äußere und ein Porträt für den Charakter fest. Interessant ist, dass in den Nordreichen ein Mann und eine Frau gleichberechtigt sind, während in den zu erobernden Südreichen, der Mann Schiffe besitzen darf, Frauen hingegen aber das Land. So geht das Erbe von Land auch nur von einer Frau auf eine andere über. Ein interessantes Detail, welches die Spielwelt noch glaubwürdiger macht. Ist der Spieler mit seiner Figur zufrieden, geht es dann darum, den Hintergrund zu klären, wie der Spieler zu Kyros Armee gekommen ist. Dabei gibt es acht verschiedene Hintergründe, welche sich durchaus später in Dialogen auswählen kann. So kann ein Soldat beispielsweise ganz anders mit anderen Soldaten reden, als ein Diplomat. Es handelt sich aber nicht um Klassen im eigentlichen Sinn. Nachdem der Hintergrund geklärt ist, muss nun die primäre Kompetenz geklärt werden. Damit legt der Spieler fest, mit welchem Kampfstil (oder auch Skills) die Spielfigur ausgebildet wurde. So kann er beispielsweise gelernt haben, mit zwei Waffen zu kämpfen oder kann besonders gut mit Lebenskraftzaubern umgehen. Haben wir uns für die primäre Kompetenz entschieden, können wir für unsere Spielfigur eine entsprechende Fähigkeit aus diesem Bereich aussuchen. Anschließend wird noch eine sekundäre Kompetenz ausgewählt, ebenso wie eine dazugehörige Fähigkeit. Wurde auch dies ausgewählt, so haben wir die Möglichkeit gestalterisch tätig zu werden und die Charakterfarben festzulegen, sowie ein Banner aus vorgegeben Motiven zu erstellen. Danach geben wir der Spielfigur einen entsprechenden Namen. Der nächste Schirm betrifft die Attribute der Spielfigur. Hier gibt es den Rollenspiel-typischen Wert, wie Stärke, Gewandtheit und Vitalität zu verteilen. Insgesamt gibt es sechs Attribute. Die Attribute, welche die primäre Kompetenz beeinflussen, werden markiert. Zum Abschluss der vorläufigen Erstellung, kümmern wir uns noch um die Skills. Hier finden wir die Waffen-Skills, welchen zum Teil den primären und sekundären Kompetenzen entsprechen. So finden wir den Kampf mit zwei Waffen oder den waffenlosen Kampf wieder. Zu den sieben möglichen Waffen-Skills, gesellen sich noch fünf weitere Unterstützungs-Skills. Diese haben unterschiedliche Auswirkungen auf die Figur. So kann es wichtig sein, dass eine Figur um Kampf gut parieren kann. Ein guter Skillwert in List, ist aber auch wichtig, wenn beispielsweise Schlösser geknackt oder Fallen entschärft werden müssen. Ebenso beeinflusst der Skill Wissen, unsere Fähigkeit Zauberbestandteile zu lernen, aber auch ob wir Gesprächspartner mit unserem Wissen beeindrucken können. Damit kann so manch knifflige Situation ohne einen Kampf gelöst werden. Haben wir dies alles abgeschlossen, so werden wir gefragt, ob Eroberung oder Schnellstart wollen. Da der Rollenspieler sich ja gerne Zeit nimmt, ist der Schnellstart natürlich keine Option.

 

Also wähle ich Eroberung und bin überrascht. Der Spieler bestimmt im Folgenden nämlich seine Rollen bei der Eroberung der damals noch gänzlichen freien Stufen anhand von Fragen und Entscheidungen, welche von ihm während des Feldzugs getroffen wurden. Diese Entscheidungen haben, sowohl direkten Einfluss auf die Spielfigur, können sich aber auch später im Spielverlauf zeigen. So kann es uns ein Hauptmann übel nehmen, dass wir entschieden haben, dass die Kontrolle über einen Ort an eines der beiden Heere ging und nicht an ihn. Dies kann dazu führen, dass er meiner Gruppe später den Weg versperrt. Oft geht es aber bei den Entscheidungen darum, eine der beiden Gruppierungen auszuwählen. Gerade dieses Element erhöht den Wiederspielwert ungemein, da wir ggf. bestimmte Gebiete nicht besuchen können, da eine unserer zuvor getroffenen Entscheidungen dies verhindert. Anhand der getroffenen Entscheidungen legen wir also fest, in wie uns die Stufen und unsere Verbündeten und Feinde sehen.

 

Hat der Spieler die Eroberung abgeschlossen, so steht er vor einer wahrhaft unangenehmen Aufgabe. Zwar sind die Stufen erobert worden, aber der Wille der Eroberten ist noch nicht vollständig gebrochen worden. So wurde der Eid zur Kapitulation gebrochen und Garnisonen der Besetzer wurden angegriffen und die Soldaten getötet. Natürlich kann Kyros eine solche Provokation nicht ungestraft hinnehmen. Die ganze Situation spitzt sich zu, als sich die Eidbrecher, Einheiten des scharlachroten Chors und der Geschmähten in einem Tal gesammelt haben. Kyros legt fest, dass meine Spielfigur ein Edikt verlesen soll. Bei einem Edikt handelt es sich um einen mächtigen Zauber, welcher meist erst beendet wird, wenn ein bestimmtes Ereignis eintritt. Im Falle dieses Edikts müssen die Eidbrecher im Tal bis zu einem bestimmten Zeitpunkt besiegt werden. Sollte dies bis zu diesem Datum nicht erfolgt sein, so werden alle im Tal sterben. Konsequenterweise wird auch noch der Weg aus dem Tal nach meiner Ankunft verschüttet, so dass ich dieses Editk verkünden muss, aber gleichzeitig dafür Sorge tragen muss, dass es bis zum vorgegebenen Datum erfüllt wird. Ebenso sind die beiden im Tal anwesenden Archoten dazu gezwungen ihre Passivität aufzugeben.

 

Damit beginnt der erste Akt, welcher von der Niederschlagung der Eidbrecher handelt. Natürlich muss der Spieler sich im Verlauf von Akt 1 entscheiden, für welcher der beiden Kontrahenten er sich entscheidet. Dadurch spielt sich auch die finale Mission von Akt 1 unterschiedlich. Letztendlich wird dies alles zu einem Bürgerkrieg zwischen den beiden Heeren führen.

 

Zu Beginn von Akt 1 weiß der Spieler davon aber noch nichts, Viel mehr finden wir uns am Eingang des verschütteten Tals wieder. Schnell findet sich eine Soldatin unserer Seite, welche mir erste Hinweise gibt und schon droht auch der erste Kampf. Weitere Scharmützel folgen und schon nach kurzer Zeit findet sich der erste Begleiter, welcher in Form einer verrückten Wüterin des scharlachroten Chors daherkommt. Schnell bekomme ich den Eindruck, dass ich tatsächlich den Eindruck, dass ich in diesem Rollenspiel tatsächlich auf der anderen Seite stehe. In einem anderen Rollenspiel wäre Lyra wohl als Gegnerin gelandet und hätte sich mit dem Helden einen Kampf bis zum Tod geleistet. So habe ich aber eine Kämpferin an meiner Seite, welcher das Töten Spaß macht. Durch Lyra bekommen wir auch tiefe Einsichten in den scharlachroten Chor.

 

Während dem Gespräch mit Lyra bemerke ich schnell, das mit manchem meiner Antworten Loyalität, mit anderen Antworten aber auch Furcht bei meiner Begleiterin erzeugen kann. Hier haben wir schon einen Unterschied zu PoE. Es gibt ein Reputationssystem von Loyalität und Furcht. Dies gilt aber nicht nur bei den Begleitern, sondern auch bei den Fraktionen. Je nachdem welchen Grad von Furcht und Loyalität die Spielfigur hat, kann es dazu führen, dass besondere Fähigkeiten und Angriffe freigeschaltet werden. So kann eine hohe Loyalität bei Lyra dazu führen, dass wir einmal pro Rast einen gemeinsamen Komboangriff durchführen können, bei dem Lyra von meinem Charakter in die Luft geschleudert wird und mittels Pfeil und Bogen bei einem Gegner einen verheerenden Schaden anrichtet. Diese Komboangriffe sind ebenfalls neu und können jeweils mit einem der vier gleichzeitigen Begleiter meiner Gruppe ausgeführt werden. Teilweise können diese auch untereinander ohne den Hauptcharakter eine eigene Kombo ausführen. Dabei können manche Kombos nur einmal pro Rast ausgeführt werden, während andere pro Begegnung funktionieren. Diese Kombos lockern die Kämpfe auf und sorgen für ein zusätzliches taktisches Element. Die Kämpfe spielen sich ganz ähnlich zu PoE und so schlagen wir die Gegner mit Waffen und besonderen Angriffen und Fähigkeiten. Im Gegensatz zu PoE gibt es aber keine Ausdauer und Lebenskraft mehr, sondern nur noch die Lebenskraft. Ist diese unten, so wird ein Charakter bewusstlos und kann den Kampf nur fortsetzen, wenn ein Begleiter ihn wieder aufstehen lässt. Ansonsten erheben sich die Begleiter nach einem erfolgreichen Kampf wieder. Wird die gesamte Gruppe geschlagen, so muss der Spielstand neu geladen werden.

 

Dabei bekommen wir bei der Anwendung von Skills Erfahrungspunkte, ähnlich zu dem System aus Skyrim, bei dem wir durch die Nutzung einer Waffe, in dieser Waffengattung besser werden. Somit kann auch jeder mit jeder Waffe kämpfen. Ich kann also einen schwertkämpfenden Magier spielen, als auch einen bogenschießenden Heiler. Dies gibt viel Freiheit bei der Charakterentwicklung. Bei einem Levelaufstieg können wir eines der Attribute erhöhen, sowie neue Talente auswählen. Dabei kann der Hauptcharakter aus sechs verschiedenen Kategorien von Talenten wählen, während die Begleiter individuelle Talentbäume haben.

 

Eisenwaffen gehören zu den besten Waffen, so dass Stahl noch unbekannt zu sein scheint. Davon lasse ich mich nicht abschrecken und erforsche zunächst das Tal. Mein erstes Ziel muss sein, die Situation innerhalb des vergebenen Zeitfensters zu lösen. Nach der finalen Schlacht von Akt eins erhalten wir Zugriff auf einen Turm, welches unsere erste Machtbasis wird. Hier können wir Kohorten anheuern, welche uns entweder als Händler oder Lieferanten für Gegenstände dienen. Nach und nach erfahren wir aber, dass es nicht nur einen Turm gibt, sondern weitere, welche von mir in Besitz genommen werden wollen. Auf diesen Türmen können Upgrades errichtet werden, wie zum Beispiel eine Schmiede, welche gefundene Pläne und Gegenstände schmieden kann. So erforscht meine Gruppe die Umgebungen und versucht in dieser bösen Welt zu überleben. Schließlich müssen wir uns unseren Platz hier erkämpfen. Innerhalb dieses unterworfenen Reiches gibt es auch Artefakte zu finden. Dabei handelt es sich um besonders mächtige Waffen und Gegenstände, welche eine besondere Fähigkeit bieten. Auch Artefakte verfügen über ein Reputationssystem und werden mächtiger je öfter sie benutzt werden, weil ihr Ruf damit steigt.

 

Bildergalerie von Tyranny (19 Bilder)

Ein wichtiger Bestandteil eines Fantasy-Rollenspiels sind die Zauber. Hier wurde dem Spiel ein neues Zaubersystem spendiert. Zauber können nun zusammengebaut und dann auf einen Zauber-Slot abgelegt werden. Ein Zauber besteht aus einem Kern-Sygill, welches Bereich des Zaubers, also zum Beispiel Heilung oder ein Kälteangriff, sowie dem Ausdruck-Sygill, welches die Form des Zaubers angibt. Diese Sygille müssen aber gefunden und gelernt werden. Anschließend können diese dann kombiniert werden. So kann ich mit der Kern-Sygill Heilung und gefundenen Sygillen, jeweils einen Heilzauber für den Nahbereich und einen Zauber, welcher eher für die Ferne geeignet ist bauen. Weiterhin gibt es noch Akzent-Sygillen, welche ebenfalls dazu kombiniert werden können und so beispielsweise die Stärke oder die Reichweite eines Zaubers erhöhen. Das Einzige was unsere Kreativität einschränkt ist der Wissens-Skill der Spielfigur, welche den Zauber nutzen soll. Ist dieser Skill zu niedrig, kann der neue Zauber nicht zugewiesen werden.

 

Im Kleinen merke ich schnell, dass es in diesem Spiel tatsächlich einen Unterschied macht, wie ich mich entscheide. Wenn ich mich beispielsweise im ersten Akt entscheide mit der einen Fraktionen den finalen Angriff zu führen, so komme ich auf einem anderen Weg in die Festung, als wenn ich mich mit der anderen Fraktion verbündet hätte. Andere Spiele hätten einfach andere Figuren in das bestehende Level gestellt, hier wird im Kleinen klar, dass Entscheidungen tatsächlich eine spürbare Auswirkung haben.

 

Wirklich gelungen und glaubwürdig sind die Begleiter, welcher der „Held“ auf seine Reise mit sich nehmen kann. Die illustre Runde reicht von der schon erwähnen psychotischen Massenmörderin, über einen Krieger, der mit seiner Rüstung verschmolzen ist, bis zu einer waschechten Archontin. Alle haben Ihren eigenen Hintergrund und reagieren auch auf unsere Aktionen. Ob es aber auch erreicht werden kann, dass einer mit unseren Entscheidungen so unzufrieden ist, dass er dir Gruppe verlässt, konnte im Test nicht erreicht werden. Es ist aber auch interessanter die Charaktere und Begleiter für sich zu gewinnen.

 

Die Grafik macht einen liebevollen Retroeindruck und die einzelnen Abschnitte sind schön und teils sehr düster gestaltet. Insgesamt muss hier kein Grafikfeuerwerk erwartet werden, aber sie ist schön anzusehen und in Szene gesetzt. Der Soundtrack passt zum düsteren Hintergrund und fängt die düstere Stimmung gekonnt ein. Auch der Sound ist angemessen. Der gut vertonte englische Text, tritt nur an wenigen Schlüsselstellen auf. Insgesamt wird die eigentliche Geschichte anhand von vielen Textboxen und kurzen Zwischensequenzen erzählt. Dabei ist die Übersetzung ins Deutsche gut gelungen.


Das Fazit von: VanTom

VanTom

Tyranny schlägt in die gleiche Kerbe wie Pillars of Eternity. Der Spieler merkt deutlich, dass hier der gleiche Entwickler beteiligt war. Sicherlich wurden einige Funktionen und Elemente angepasst oder verändert. So gibt es beispielsweise keine Tierbegleiter mehr. Spieler denen PoE aber gefallen hat, wird Tyranny auch gefallen. Sicherlich muss der Spieler sich in solle als düstere Scherge eines bösen Oberherren zunächst gewöhnen. Im Normalfall kämpft der Rollenspieler gegen diese bösen Gestalten. Insgesamt bekommt der Spieler in Tyranny aber das Gefühl, dass nicht alles schwarz oder weiß ist, sondern im Krieg auch grau ist. Wir haben in unserer Rolle als Schicksalsbinder durchaus einen gewissen Spielraum, welchen wir auch zum Guten nutzen können, aber eben auch nicht müssen. Insgesamt kommt Tyranny wie der dunkele Bruder von Pillars of Eternity daher. Wo wir der strahlende Held und Krieger waren, sind wir nun der Sendbote eines bösen Herrschers. Es ist sehr interessant einmal auf die dunkele Seite zu schauen, schließlich haben sie auch Kekse! Durch die starken Auswirkung von Entscheidungen ist ein hoher Wiederspielwert garantiert. Wie schon bei Pillars of Eternity kann das Spiel allen Rollenspielern empfohlen, werden welche diese Renaissance des klassischen Rollenspiels lieben und diesmal auch mal der Böse sein wollen.


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positiv negativ
  • Gleiche technische Basis wie Pillars of Eternity
  • Abwechslungsreiche Geschichte
  • Überarbeitetes Kampfsystem mit Kombos
  • Zauber-Bauskasten
  • Sehr guter Soundtrack
  • Bei den Bösen mitspielen
  • Keine Highend-Grafik
  • Teilweise lange Ladezeiten
  • Skillprüfungen können oft direkt erfüllt werden





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