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Verflucht, Verdammt und Halleluja!
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BEWERTUNG |
10.08.2019 von Beef SupremeMario Girotti, Nobody, die Rechte Hand des Teufels oder auch Trinity - geneigte Nostalgiker wissen mit jedem dieser Namen etwas anzufangen. Es ist vom Strahlemann mit den meerblauen Augen die Rede: Terence Hill. Abseits seiner Karriere mit seinem dicksten Kumpel Buddy hat er auch solo einige Filmchen auf die Beine gestellt, die von beachtlichem Erfolg gekrönt waren, zum Beispiel Mein Name ist Nobody. Zu den jedoch weniger bekannten gehört Verflucht, Verdammt und Halleluja, worin er auch einen weniger eingängigen Namen trägt: Sir Thomas Fitzpatrick Phillip Moore. Ein Name, den man sich merken sollte?
Monkey Smith, Holy Joe und Bull Schmidt sind drei raubeinige Gauner, die einst unter „dem Engländer“ allerlei krumme Dinger gedreht haben. Eines Tages erfahren sie, dass der Insulaner seinen letzten Tuberkulose-Röchler getan hat und nun faul in der Prärie vor sich hin rottet. Doch er tritt nicht ab, ohne seinen drei Halunken noch einen letzten Auftrag zu geben. Sie sollen aus seinem Sohn, einem adligen und zugleich naiven Greenhorn namens Tom (für den Rest, siehe oben), einen echten Mann machen. Reiten, anstatt Fahrrad fahren, spucken, anstatt Ameisen erforschen, schießen, anstatt Schmetterlinge fangen und all die Sachen, die einen so männlich wirken lassen. Gleichzeitig hat Tom, der Feingeist, ein Auge auf die Tochter des lokalen Viehmagnaten geworfen. Pech für Tom, dass auch die rechte Hand des Rindermassas hinter dem Mädel her ist... Und das beschreibt auch schon die komplette Handlung des Films. Verflucht… ist alles in allem ein sehr langsamer Film, der seinen Reiz höchstens durch Situationskomik erlangt. Nachdem der grundlegende Storyrahmen geschaffen ist, entwickelt sich die Handlung kaum noch weiter. Die drei Gesetzlosen versuchen, aus Tom einen Mann zu machen, und dieser jagt einer Frau hinterher, fertig. Diese zwei Grundideen sorgen dann hin und wieder dafür, dass sich auch mal geprügelt und der ein oder andere Spruch abgelassen wird. Jedoch reichen weder die recht uninspiriert inszenierten Kloppereien, noch die meist einfallslosen One-Liner an die Qualität der „großen“ Spencer-Hill-Filme heran. So kommt es, dass der Streifen größtenteils handlungs- und ereignislos über zu lange zwei Stunden vor sich hinplätschert, ohne für Spannung oder Lacher sorgen zu können. Einige Szenen können aber dann doch erheitern, wie zum Beispiel das karitativ orientierte Zerschlagen des Saloons, damit der ortsansässige Tischler seine Kinder versorgen kann oder die, fast schon übertriebene, Naivität von Tom. Leider reichen diese Momente aber nicht aus, um den Film über die gesamte Lauflänge interessant zu halten und so erwischt man sich immer öfter dabei, zur Zeitanzeige zu schielen. Die vom Cover angepriesenen Klischees sind selbst für eine Westernkomödie der Marke Hill zu übertrieben und wollen nicht immer zünden.
Details der Blu-ray
Technisch sieht man dem Film sein Alter ganz klar an. Auch die Neuaufarbeitung des Films kann nicht alle Digitalisierungs- und Filmfehler kaschieren. Doch das trägt durchaus zum Flair bei und schafft eine bessere staubige Westernatmosphäre, als ein glattgebügeltes Bild. Dennoch wurde das Bild merklich aufgebessert und die teilweise wirklich schönen Landschaftsaufnahmen strahlen in adäquater HD-Pracht auf dem Bildschirm. Auch beim Ton gibt es nichts zu bemängeln. Wie auch, es läuft so gut wie keine Musik in dem Film. Die Dialoge sind auch in Ordnung, man sollte sich aber darauf einstellen, nicht Hills altbekannter Synchronstimme zu lauschen. An Extras gesellen sich ein paar Interviews, zwei Trailer und ein paar ablaudende Bilder dazu. Das Fazit von: Beef Supreme
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