Weltengänger
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BEWERTUNG |
03.09.2018 von MarSDie Welle an russischen Science-Fiction-Filmen, die sich in den letzten Jahren immer stärker aufgebaut hat, scheint noch lange nicht abzuebben. Mit Weltengänger erscheint nun der nächste Genrevertreter in Deutschland, der auf einem Roman von Erfolgsautor Sergei Lukjanenko basiert. Dieser lieferte bereits die Vorlagen für Wächter der Nacht und Wächter des Tages...
Inhalt
Eben noch war Kirill ein erfolgreicher Computerspiel-Designer, als plötzlich sein gesamtes Leben auf den Kopf gestellt wird. Von einem Moment auf den nächsten kann sich niemand mehr an den jungen Mann erinnern und seine komplette Existenz scheint ausgelöscht worden zu sein. Selbst sein bester Freund und seine eigenen Eltern haben keine Erinnerung mehr an Kirill. Nur die Frau, die nun in seiner Wohnung lebt, scheint zu wissen, was es mit den mysteriösen Ereignissen auf sich hat. Auf der Suche nach Antworten findet Kirill heraus, dass er auserwählt worden ist, sein Leben zukünftig als Zöllner zwischen Parallelwelten zu verbringen. Kirill will wieder zurück in sein altes Leben, doch dafür muss er zunächst das Geheimnis dieser unterschiedlichen Welten lüften...
Weltengänger hat ein riesiges Problem, welches dem Film letztendlich das Genick bricht. Nach der stimmigen Einleitung, die jede Menge Interesse weckt, schleppt sich der russische Science-Fiction-Streifen nämlich von einer belanglosen, langweiligen Szene zur nächsten, ohne dabei die eigentliche Handlung weiter zu bringen. Diese entfaltet sich erst im Finale des Films und offenbart dann eine Wendung, die zeigt, wohin die Reise eigentlich hätte gehen können. Nachdem diese Richtung aber dann viel zu schnell abgehandelt wird, verpufft die gesamte Intensität im Nichts. Weltengänger verschenkt sein komplettes inhaltliches Potential, indem der Film es einfach nicht schafft, eine anhaltend unterhaltsame und interessante Erzählung zu präsentieren, sondern sich im Verlauf in einzelnen, beinahe schon episodenhaft erscheinenden Szenen verliert. Dabei werden so viele unterschiedliche Elemente angesprochen und teilweise als Tatsache in den Raum geworfen, dass man auf der einen Seite auf Grund von zu vielen Eindrücken den Überblick verliert und Zusammenhänge verloren gehen, auf der anderen Seite regelrecht vom Ablauf gelangweilt wird. Auch wenn nicht jeder Effekt wirklich schön anzusehen ist wissen diese Szenen zwar visuell zu gefallen, doch der mangelhafte rote Faden im Handlungsablauf verhindert es, dass man als Zuschauer wirklich in das Szenario hineinversetzt wird. Andere Momente wiederum, wie beispielsweise der Angriff bösartiger Roboter-Matrjoschkas, wirken als Konsequenz eher unfreiwillig komisch als actiongeladen, wodurch das Geschehen um seinen letzten Rest an Ernsthaftigkeit beraubt wird. Eine Ernsthaftigkeit, welche die Erzählung vor allem in Anbetracht der eigentlich elementaren Aussagen im Finale dringend nötig gehabt hätte...
Details zur Edition
Das Steelbook von Capelight liefert das gleiche Covermotiv wie die übrigen Editionen, allerdings mit einem hochwertigen, matt-glänzenden Finish. Darauf ist die Hauptfigur vor einer Collage aus diversen Filmszenen und Inhalten zu sehen. Das Backcover mit den üblichen Infos und Details ist nicht aufgeklebt, sondern umschließt das Steelbook lose, wodurch Kleberreste und Kratzer durch das Ablösen ausgeschlossen werden. Darunter befindet sich ein Szenenbild aus dem Film, das bei aufgeklapptem Steelbook zusammen mit der Front ein durchgehendes Motiv offenbart. Qualitativ mal wieder eine sehr schöne Edition von Capelight, welche die eigene Sammlung optisch aufwertet.
Details der Blu-ray
Grundsätzlich weist die Blu-ray ein hervorragendes, sehr scharfes und schön detailliertes Bild auf. Die Farbgebung ist stilisiert und an die jeweilige Welt angepasst, während der kräftige Kontrast für einen tollen Look sorgt. Auch der Schwarzwert ist sauber und sorgt für satte dunkle Bereiche. Leider sind im Verlauf auch vereinzelt ruckelnde Passagen sowie Doppelkonturen auszumachen, die auf das Master zurückzuführen sind und im Vergleich zum restlichen Film unangenehm ins Auge springen. Erwähnenswert ist an dieser Stelle, dass einige Ruckler tatsächlich stilistisch so gewollt sind, um gesetzte Mini-Jumpcuts zu visualisieren. Ohne Schwächen zeigt sich die Tonspur, die eine dynamische Abmischung an den Tag legt und stimmig alle Boxenbereiche zu nutzen weiß. Die Sprachausgabe ist klar, Effekte sind stets differenziert ortbar. Cover & Bilder © capelight pictures OHG Das Fazit von: MarS
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