Widows - Tödliche Witwen
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BEWERTUNG |
30.04.2019 von MarSNach seinen weniger bekannten Werken Hunger und Shame gelang dem britischen Regisseur Steve McQueen im Jahr 2013 mit 12 Years a Slave der große Durchbruch, der ihm neben weltweiter Bekanntheit auch drei der begehrten Oscars einbrachte. Nun meldet er sich mit Widows - Tödliche Witwen zurück...
Inhalt
Veronica (Viola Davis) führt gemeinsam mit ihrem Mann Harry (Liam Neeson) ein angenehmes Leben in Chicago. Dieses Luxusleben können sich die beiden allerdings nur leisten, weil Harry der Kopf einer Verbrecherbande ist, die sich ihr Geld mit Raubzügen verdient. Als eines Tages ein Überfall schiefgeht und sowohl Harry als auch seine Männer von der Polizei erschossen werden, steht nicht nur Veronica vor einem Scherbenhaufen, denn das gestohlene Geld stammte vom Gangster Jamal Manning, der damit seinen Wahlkampf für einen Sitz im Stadtrat gegen Jack Mulligan (Colin Farrell) finanzieren wollte. Innerhalb von zwei Wochen muss Veronica die verlorenen zwei Millionen Dollar irgendwie auftreiben, sonst muss nicht nur sie, sondern auch die Witwen der anderen Bandenmitglieder die Konsequenzen tragen. Da findet Veronica das Notizbuch, in dem Harry seinen nächsten Coup ausgearbeitet hat, und beschließt, zusammen mit den übrigen Witwen Linda (Michelle Rodriguez) und Alice (Elizabeth Debicki) den Plan auf eigene Faust durchzuziehen...
Mit Widows - Tödliche Witwen verlässt Steve McQueen erstmals seine üblichen Genrepfade und begibt sich auf ein für ihn völlig neues Terrain. So ganz kann er es aber doch nicht lassen, denn auch wenn es sich beim Film weitestgehend um ein Heist-Movie handelt, so finden sich doch auch extrem viele Elemente eines Dramas innerhalb der Handlung. Und genau hier liegt auch das Problem des aktuellen Werkes, denn so richtig kann sich McQueen einfach nicht für eine bestimmte Richtung entscheiden, wodurch die gesamte Erzählung nur wenig harmonisch abgestimmt wirkt. Dabei ist die Inszenierung grundsätzlich wirklich hervorragend und auch die kunstvoll arrangierten Kameraperspektiven sorgen für einen tollen Look, während die Handlung trotz ihrer Unstimmigkeiten sehr unterhaltsam und auch spannend ist. Auch der Heist-Part, in dem sich drei, beziehungsweise im späteren Verlauf vier Laien durch äußere Umstände dazu gezwungen sehen, einen riskanten Überfall durchzuziehen, weiß dank glaubwürdiger Darstellung zu gefallen. Im Gegensatz dazu stehen allerdings sehr anspruchsvolle, tiefgründige Themen, die jedoch nur angesprochen und niemals ausgearbeitet werden, einige Nebenplots, die eigentlich überflüssig sind, sowie zahlreiche namhafte, bekannte Gesichter, die völlig verheizt wirken und dem Film mit Ausnahme von Viola Davis mangels Tiefe oder auch Screentime keinen Mehrwert bescheren können. Widows - Tödliche Witwen hätte Potential gehabt, sowohl als Drama zu funktionieren, ebenso aber auch als reines Heist-Movie. Die Mixtur der beiden Genres wirkt jedoch letztendlich unausgereift und holprig, so dass keines der Elemente seine Möglichkeiten wirklich auszuschöpfen weiß. Unterhaltsam und sogar spannend ist das Ganze trotzdem, der fade Beigeschmack bleibt aber erhalten.
Details der Blu-ray
Die Blu-ray verfügt über ein hervorragendes Bild, dass durch eine sehr gute Schärfe, kräftigen Kontrast sowie die reduzierte, aber stets natürliche Farbgebung zu überzeugen weiß. Lediglich Doppelkonturen auf dem Gesicht von Viola Davis in der 10. Minute sowie etwas schwammige Kameraschwenks in der Totalen trüben ein klein wenig den ansonsten nahezu perfekten Gesamteindruck. Die Tonspur ist sehr dynamisch und kraftvoll abgemischt, was sich vor allem bei den zahlreichen, gezielt eingesetzten Effekten bemerkbar macht. Insgesamt ist der Ton gut ortbar und bietet eine klare Trennung der Kanäle, die Sprachausgabe ist stets sehr gut verständlich. Noch einen Hauch besser zeigt sich der Originalton, der im Gegensatz zur nur in DTS 5.1 abgemischten deutschen Synchronfassung sogar in DTS-HD 7.1 vorliegt. Cover & Bilder © www.sofahelden.de Das Fazit von: MarS
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