Hunger
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BEWERTUNG |
30.07.2009 von TobiDas sogenannte „Method Acting“ ist spätestens seit „The Machinist“ mit Christian Bale wieder ein Begriff geworden. Michael Fassbender tritt in „Hunger“ in dessen Fußstapfen und zeigt die Ausmaße eines Hungerstreiks im Gefängnis „Maze“ aus dem Jahre 1981. Damit sagen inhaftierte IRA-Kämpfer der britischen Regierung um Margareth Thatcher den Kampf an.
Bobby Sands landet wie viele andere IRA-Kämpfer auch im Jahre 1981 im berüchtigten Gefängnis „Maze“. Die britische Regierung weigert sich die Inhaftierten als politische Gefangene anzusehen und behandelt sie wie gewöhnliche Kriminelle. Diese versuchen mit allen Mitteln ihre „Rechte“ durchzusetzen, doch alle Versuche scheitern. Es wird sogar schlimmer, denn Foltereien und Misshandlungen stehen ganz oben auf der Tagesliste der Wärter. Daraufhin beschließen Bobby und mehrere andere Inhaftierte einen Hungerstreik zu starten, um von der Öffentlichkeit gehört zu werden. Dies hat fatale Folgen für ihn, was sich nach 66 Tagen heraus stellen wird.
„Hunger“ ist ein weiterer Vertreter des „Method Acting“, wo die Schauspieler körperlich an ihre Grenzen gehen. Man kann teilweise gar nicht hinschauen, wie dünn und zerbrechlich Menschen werden, die keine Nahrung zu sich nehmen. Was Michael Fassbender, bekannt aus „300“ und „Inglourious Basterds“, hier abliefert ist wirklich eine Glanzleistung. Der Zerfall des Bobby Sands ist wirklich nicht schön anzusehen. Dazu wirkt der gesamte Film sehr roh, da kaum Musik und Dialoge vorhanden sind. Regisseur Steve McQueen lässt viel mehr seine Bilder für sich sprechen. Diese lassen sicherlich so schnell niemanden kalt.
Natürlich muss man sich als Zuschauer auf diese Machart des Films einlassen, denn es wird nicht jedermanns Sache sein. Viele könnten den Film durch die fehlenden Dialoge und die fehlende Musik als langweilig empfinden, aber das war bei mir nicht der Fall. Ich war sofort im Bann dieses Films und dieser hat mich so schnell auch nicht mehr los gelassen. Ein paar Dinge hätten die Filmemacher sicherlich besser machen können, aber das ist ja immer Geschmackssache. Nicht umsonst hat der Film einen Preis in Cannes gewonnen. Ich kann allen Leuten, die emotionale Filme zum Nachdenken suchen, diesen hier wirklich wärmstens empfehlen. Von mir gibt es hier einen Daumen hoch.
Die DVD-Veröffentlichung von „Hunger“ ist ebenfalls sehr gut geworden. Das Bild ist zwar sehr verrauscht, doch das passt total zu diesem Film. Der dreckige und raue Look wird dadurch noch mehr verstärkt. Die Soundanlage hat auf Grund fehlender Musik und fehlender Dialoge auch nicht viel zu tun. Dennoch spendiert Ascot Elite dem Zuschauer eine deutsche DTS 5.1, eine deutsche Dolby Digital 5.1, sowie eine englische Dolby Digital 5.1 Tonspur. Als Bonusmaterial befinden sich leider nur diverse Trailer auf der DVD und auch das versprochene Wendecover ist nicht vorhanden. Das trübt den Gesamteindruck ein wenig, aber dem Zuschauer soll es auf den Film ankommen. Und dieser ist nun mal wirklich sehr gut. Das Fazit von: Tobi
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