Wrong Turn - The Foundation
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BEWERTUNG |
18.07.2021 von MarSNach insgesamt sechs Teilen wurde es für die Wrong Turn - Reihe endgültig Zeit, sich neu auszurichten. Ob der Reboot Wrong Turn - The Foundation nun den richtigen Weg eingeschlagen hat, das erfahrt Ihr in unserer Kritik...
Inhalt
Eigentlich wollten Jen (Charlotte Vega) und ihre fünf New Yorker Freunde nur eine Tour über den Appalachian Trail machen, um für ein paar Wochen ihrem Alltag zu entfliehen. Als Jens Freund Darius (Adain Bradley) die Truppe jedoch dazu überredet, den befestigten Pfad zu verlassen, um nach einem verlassenen Fort zu suchen, entwickelt sich die Reise schnell zu einem blutigen Albtraum. Orientierungslos geraten sie inmitten der Wälder in das Gebiet der "Foundation", einer mysteriösen Gesellschaft, die nach eigenen Regeln und Gesetzen lebt. Unterdessen macht sich Jens Vater Scott (Matthew Modine) auf die Suche nach seiner Tochter, auch wenn nur wenig Hoffnung besteht, sie jemals wiederzusehen...
Während sich die Fortsetzungen vor allem durch zunehmend miserable Qualität und pure Befriedigung niederster Splattergelüste einen Namen gemacht haben, steht bei vielen Horrorfans der im Jahr 2003 entstandene Wrong Turn mit Eliza Dushku noch immer auf ihrer "kann ich immer wieder anschauen" - Liste. Das Konzept war einfach, die Gewaltspitzen für damalige Verhältnisse wirklich heftig, und die kompakte Laufzeit bot keinerlei Raum für Längen oder Ruhepausen. Doch Gewalt ist eben selbst im Horrorfilm nicht alles, und so war ein Reboot nach sechs Teilen der immer brutaleren, aber qualitativ absteigenden Backwood-Schlachtplatte eigentlich unvermeidlich.
Passenderweise lieferte für Wrong Turn - The Foundation erneut Alan B. McElroy das Drehbuch, der bereits dem ersten Teil Leben einhauchte und damit sozusagen nun den Kreis des Franchise schließt. Allerdings sollten sich Fans der Reihe bewusst sein, dass ein Neustart in diesem Fall auch wirklich ein solcher ist, denn der Reboot schlägt inhaltlich eine völlig neue Richtung ein und verzichtet komplett auf entstellte Hinterwäldler-Kannibalen. Stattdessen steht hier eine mysteriöse Gemeinschaft im Mittelpunkt, die seit Jahren von Zivilisation und Fortschritt abgewandt hat und nach eigenen Regeln in der Abgeschiedenheit des Waldes lebt. Einerseits ist dieser Schritt ein Schlag ins Gesicht für alle Fans der Originalreihe, auf der anderen Seite birgt diese inhaltliche Neuausrichtung aber auch viel gesellschaftskritisches Potential und neue Möglichkeiten. Zudem erhöht sich dadurch auch der Realismus des Geschehens, denn eine sektenähnliche Gemeinschaft menschlicher Außenseiter ist selbstredend glaubwürdiger als eine über Generationen mutierte Familie von Kannibalen. Leider weiß Wrong Turn - The Foundation allerdings das Konfliktpotential innerhalb seiner eigenen Geschichte nicht ganz zu nutzen, denn allzu nachlässig geht der Film beispielsweise mit der Frage um, wie man Gut und Böse in der heutigen Zeit eigentlich definieren kann und ob das, was man selbst für richtig hält, dies auch tatsächlich ist. Zudem wird der erschaffene Grad an Realismus immer wieder durch unlogische Abläufe und nicht nachvollziehbare Zusammenhänge in Frage gestellt. Auch der zweite Handlungsstrang um die Suche des Vaters nach seiner Tochter wäre dabei nicht wirklich nötig gewesen, denn dieser bringt die eigentliche Geschichte nur marginal voran. Stattdessen bremsen die Sprünge zwischen diesen beiden Ebenen den Erzählfluss immer wieder unnötig aus. Der thematische Grundgedanke des Films ist im Gesamtbild hervorragend, dessen Umsetzung bleibt allerdings zu stark an der Oberfläche und zu wenig ausgearbeitet - wohl zugunsten des Horrorgenres, das man ansonsten an einigen Stellen komplett in den Hintergrund gezwungen hätte. Was nämlich auch in Wrong Turn - The Foundation geblieben ist, dass sind zahlreiche wirklich brutale Gewaltspitzen, die handwerklich hervorragend in Szene gesetzt sind und die die Gorehounds unter den Franchise-Fans auf jeden Fall zufriedenstellen sollten.
Details der Blu-ray
Die Blu-ray hinterlässt insgesamt gemischte Gefühle. Während viele der Tageslichtszenen eine knackige Schärfe, kräftigen Kontrast und ein sehr sauberes Bild mit schöner Farbdarstellung vorweisen können, fallen die Werte vor allem in dunklen Bildbereichen und bei schnelleren Kamerabewegungen deutlich ab. Wird das Geschehen rasanter, wird auch das Bild sehr unruhig und offenbart teilweise ein deutliches Rauschen. Der Schwarzwert ist ebenfalls nicht sonderlich satt ausgefallen. Die Tonspur hingegen leistet technische Abbitte und zeigt sich sehr dynamisch und atmosphärisch. Die Dialoge sind klar und dank sauberer Kanaltrennung hervorragend ortbar, Effekte und Umgebungsgeräusche sorgen für ein sehr schönes Raumgefühl. Cover & Bilder © Constantin Film AG / Universal Pictures Germany. Alle Rechte vorbehalten. Das Fazit von: MarS
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