You are not my Mother

You are not my Mother

Originaltitel: You Are Not My Mother
Genre: Horror • Mystery • Drama
Regie: Kate Dolan
Hauptdarsteller: Katie White • Paul Reid
Laufzeit: DVD (89 Min) • BD (93 Min)
Label: Plaion Pictures
FSK 16

You are not my Mother   07.03.2023 von MarS

Wenn in einem Horrorfilm eine Figur plötzlich verschwindet, und mit verändertem Charakter wieder auftaucht, ist dies nie ein gutes Zeichen. In You are not my Mother zweifelt eine Teenagerin nun allerdings nicht nur an der Identität ihrer Mutter, sondern stößt gleich auch noch auf ein düsteres Familiengeheimnis...

 

Inhalt

 

Weil ihre Mutter Angela (Carolyn Bracken) auf Grund einer psychischen Erkrankung die meiste Zeit in ihrem Bett verbringt, ist die junge Char (Hazel Doupe) überwiegend auf sich allein gestellt, weshalb ihr auch niemand zur Seite stehen kann, wenn sie mal wieder von ihren Mitschülerinnen gemobbt wird. Lediglich ihre Großmutter Rita (Ingrid Craigie) unterstützt Char so gut sie kann, doch auch sie ist auf Grund körperlicher Schwächen inzwischen stark eingeschränkt. Als Chars Mutter eines Tages nach einem Streit spurlos verschwindet, scheint sich die Lage für Char noch weiter zu verschlechtern. Doch da taucht Angela wie aus dem Nichts wieder zuhause auf, und scheint sich grundlegend verändert zu haben. Während Char unsicher ist, wie sie auf Angelas plötzlichen Wandel reagieren soll, und sich zunehmend vor den unberechenbaren Stimmungsschwankungen ihrer Mutter fürchtet, scheint Rita genau zu wissen, was mit ihrer Tochter geschehen ist...

 

Ist das Ganze nun ein Horrorfilm, oder ein Familiendrama mit übernatürlicher Komponente? Das ist eine Frage, die man sich hier durchaus stellen darf, und auf die You are not my Mother keine klare Antwort gibt. Beides irgendwie, denn während immer wieder kleinere Schockmomente und Horrorelemente auftauchen, und auch das Finale sich eher im Horrorgenre ansiedeln lässt, konzentriert sich die Erzählung im Übrigen vor allem auf die schwierigen zwischenmenschlichen Beziehungen der Figuren, nicht nur innerhalb der zerrütteten Familie, sondern auch innerhalb des persönlichen Umfelds der Hauptfigur. Als Außenseiterin an der Schule bekommt diese es hier nicht nur mit innerfamiliären Problemen zu tun, sondern wird auch Opfer von teils drastischem Mobbing, was im Gesamtbild immer wieder die Frage aufwirft, ob die übernatürlichen Elemente tatsächlich eine reale Bedrohung darstellen, oder diese lediglich einem überforderten Geist entsprungen sind. Als Horrorfilm reiht sich You are not my Mother damit in die Liste der Genrebeiträge ein, die sich ruhigem und anspruchsvollem Horror verschrieben haben, wobei klassische Genrekonventionen bewusst umgangen beziehungsweise an so mancher Stelle geschickt ausgenutzt werden, wogegen das Ganze auf diese Weise gelegentlich auch etwas zäh voranschreitet. Unweigerlich werden hier Erinnerungen an Ari Asters Hereditary - Das Vermächtnis wach, da You are not my Mother insgesamt eine ähnliche Richtung einschlägt - und damit wohl ein ähnliches Publikum ansprechen dürfte, wogegen der überwiegende Rest mit dem Ganzen wohl recht wenig anfangen kann. Die atmosphärische Tiefe ist jedenfalls auch hier auf einem starken Niveau, ein langanhaltendes Unwohlsein hinterlässt You are not my Mother allerdings nicht. Und auch deftige Schocks für die Magengrube bleiben hier trotz einiger gelungener Spitzen leider aus, denn diese wirken im Vergleich etwas zu zurückhaltend und orientieren sich zudem eher an klassischen Horrorstandards.

 

Bildergalerie von You are not my Mother (3 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Das Bild der Blu-ray verfügt grundsätzlich über eine gute Schärfe, bleibt im Detailbereich sowie beim Kontrastumfang jedoch ein wenig zurückhaltend. Der etwas unruhige, schmutzige Look in Verbindung mit der trostlosen Farbgestaltung sowie einer dezenten Körnung bringen allerdings die vorherrschende Atmosphäre noch besser zur Geltung. Die Tonspur setzt keine nennenswerten Akzente, gibt sich insgesamt aber sehr angenehm ausbalanciert und ansprechend. Fein dosierter Raumklang sowie die stets klaren, gut verständlichen Dialoge wissen durchwegs zu gefallen.



Cover & Bilder © Plaion Pictures


Das Fazit von: MarS

MarS

Atmosphärisch macht You are not my Mother seine Sache hervorragend. Erzählerisch funktioniert das Ganze nicht ganz so gut, denn einerseits gerät der Erzählfluss durch zähe Passagen immer wieder ein wenig ins Stocken, andererseits gelingt es dem Horrordrama nicht ganz, sich in Intensität und Schockwirkung richtig auszutoben. Ein durchaus sehenswerter, fesselnder Genrebeitrag, der jedoch abgesehen von der ruhigen, entschleunigten Inszenierung und dem starken Fokus auf seine fiese Grundstimmung am Ende zu sehr in konventionellen Bahnen steckenbleibt. Dennoch gerade für Fans von Hereditary - Das Vermächtnis auf jeden Fall einen Blick wert.


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