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inFamous

Publisher: Sony
Genre: Action / Jump & Run
Art: Vollpreistitel
Erscheinungsdatum: 27.05.2009
USK 18

inFamous   21.06.2009 von Panikmike

Was würdest du tun, wenn deine gewohnte Welt in Flammen aufgeht? Was würdest du tun, wenn du auf einmal Superkräfte besitzen würdest? Was würdest du tun, wenn dich auf einmal die ganze Welt als Terroristen sieht? Wie, du kennst da drauf keine Antwort? Dann spiel mal InFamous…

Schon am Anfang bekommt ihr relativ schnell mit worum es hier geht. Nach der kurzen Anfangsanimation befindet ihr euch in eurer bekannten Welt wieder, doch irgendwas ist anders als vorher. Alles ist zerstört, alles brennt und ihr steht mittendrin. Doch ihr seht einen Ausweg und folgt den zerstörten Straßen in ein eingestürztes Parkhaus. Seid ihr dort angekommen, bekommt ihr erst mal einen gehörigen Stromschlag, der euch normalerweise hätte töten müssen. Doch ihr seid immer noch am Leben. Was ist passiert? Das erfahrt ihr alles im Laufe des Spiels…

Habt ihr euch erst mal an die Steuerung gewohnt, so hört einfach auf euren besten Freund, der euch in einem Art Tutorial Anweisungen gibt, die ihr befolgen müsst. Das Ganze zeigt euch die Steuerung und die Kleinigkeiten, die ihr am Anfang wissen solltet. Danach folgt ihr ihm durch die große Stadt, gleich vorweg seht ihr hier, das ist eine sogenannte „Open World“. Ihr könnt überall hinlaufen und es wird der Weg nicht durch irgendwelche unsichtbaren Barrieren versperrt. Am Zielort angekommen lernt ihr noch ein paar grundlegende Dinge, wie zum Beispiel das Schießen von Blitzen und das Ausführen einer Shockwelle. Diese führt ihr mit X aus, nachdem ihr L1 gedrückt haltet. Mit dieser könnt ihr schön Gegner in die Luft schleudern oder auch Gegenstände, wie zu Beispiel rumstehende Autos, demolieren.

Man kann jederzeit in der Welt Sachen zerstören, Schaufenster gehen zu Bruch, wenn man die Shockwelle löst oder direkt mit dem Blitz drauf zielt. Die Welt an sich wirkt zwar sehr trist, doch das gehört ja zur eigentlichen Geschichte. Aber sie ist sehr lebendig: Fußgänger laufen umher, Autos fahren vorbei, Lichter blinken, lose Blätter flattern im Wind und noch vieles mehr. Die Details sehen wunderbar aus und man sieht immer wieder eine neue Bewegung. Hier steckt sehr viel Liebe zum Detail.

Aber nun zurück zum Thema: Wenn man viele elektrische Entladungen hatte, so ist der Körper leer und man muss ihn wieder aufladen. Hier kann man mit Klick auf den linken Stick schauen, ob etwas in der Nähe ist, wo man sich Energie klauen kann. Findet man eine Quelle, so klickt man einfach nur auf L2 und man lädt sich auf. Egal ob man einen Hochspannungsmasten oder nur einen kleinen Stromkasten findet, überall sind Objekte, an denen man sich bereichern kann. Sogar defekte Autos kann man entladen, da diese ja noch eine Autobatterie enthalten.

So laufe ich in der Stadt umher und bekomme meine erste Mission. Ich soll den Menschen helfen, an ihr Essen zu kommen. Das ist dummerweise nicht erreichbar und ich mache mich mit meinen Superkräften auf den Weg. Als ich die Mission dann erfolgreich absolviert hatte, kam erst mal ein Schock: Ich werde beschuldigt ein Terrorist zu sein. Es ist zwar nicht wahr, aber ich muss nun schauen was ich dagegen tun kann. Die meisten Menschen hier in der Stadt erkennen mich und sehen mich natürlich nun als Gefahr. Ich habe nicht viele Freunde, also sollte ich am besten aus der Stadt verschwinden. Und da treff ich schon auf die gefährlichen Reaper. Die ehemaligen Drogendealer und Junkies nehmen sich was sie wollen. Da ich gerade der Menschheit das Essen überlassen habe, sollte ich die Reaper töten, um die gute Tat zu vollbringen. Gesagt, getan und siehe da ich bekomme gutes Karma. Für was zum Teufel ist das denn?

Im Spiel kann man gutes oder schlechtes Karma sammeln, wenn man zum Beispiel einen Passanten tötet, so bekommt man rotes Karma, wenn man eine gute Tat vollbringt, so wächst die blaue, gute Leiste. Man wird im Spiel des Öfteren mit einer gewissen Situation konfrontiert, bei der man sich entscheiden muss, ob man gut oder böse spielen möchte. Zum Beispiel ist am Anfang eine Polizeisperre auf einer Brücke. Viele Menschen stehen davor und möchten passieren. Nun kann man sich entscheiden ob man mittendrin feuern möchte und evtl. Unschuldige mit rein zieht oder aber man geht vor die Polizisten und bekämpft sie direkt. Je nachdem wie man sich verhält, schlägt das Spiel einen anderen Weg ein. Je nachdem wie man den Menschen gegenüber gesinnt ist, merkt man ein unterschiedliches Verhalten. Ebenso bekommt man nur verschiedene Kräfte-Upgrades, wenn bestimmte Karma-Level erreicht sind. Aber was zum Teufel sind denn Kräfte-Upgrades und wie bekommt man diese?

Für jeden Kampf, ausgeführten Stunt und geschaffte Missionen bekommt man Erfahrungspunkte, je nachdem wie spektakulär das Ganze passiert ist. Für diese kann man sich dann seine Fähigkeiten auffrischen und verbessern. So kann man seine Shockwelle verstärken, seinen Körper verbessern, so dass er mehr aushält oder man geht in Richtung Nahkampf und verbessert so seine Kampffähigkeiten. Bei InFamous versuchte man in Richtung Rollenspiel zu gehen, was absolut gut gelungen ist. Nicht nur dass man durch die freie Stadt laufen, von Hochhäusern springen und fast überall hochklettern kann, nein es geht noch mehr. Alles was man braucht, wird im Spiel erklärt. Ergo kann auch jeder Anfänger sofort loslegen.

Die automatisch generierten Respawn-Punkte sind auch sehr gut gemacht, selten muss man bei einer Sequenz wieder ganz von vorne anfangen. Man kann im Spiel auch jederzeit speichern, alleine das muss man dem Spiel gleich als großes Plus anrechnen.

Das Spiel ist sehr rasant, actionreich und in einfachen Worten ausgedrückt: Einfach nur geil. Hier stimmt wirklich so gut wie alles. Die Steuerung geht gut von der Hand, auch wenn man bei manchen Sprung- bzw. Kletterpassagen genau aufpassen muss, dass man vorsichtig und behutsam den Stick des Controllers benutzt. Sonst läuft quasi alles ab wie Butter.

Die Stimmung im Gesamtbild ist sehr gut, die Musikuntermalung passt in jegliche Situation des Gameplays. Mal stimmig, mal unheimlich, mal ruhig, mal actionreich. Alles wurde ideal in den laufenden Spielfluss integriert. Die Sprachausgabe der Charaktere wurde ebenso sehr professionell umgesetzt. Die deutschen Sprecher machten ihre Hausaufgaben und wirken sehr real.

Die Grafik an sich ist ebenso sehr gut, allerdings wirkt mir die Stadt in manchen Dingen zu steril. Es ist zwar sehr viel Leben enthalten, nichts steht still und alles wirkt sehr real, doch ein wenig mehr Abwechslung hätte ich mir schon gewünscht. Die apokalyptische Stimmung passt allerdings sehr gut zur Story und wurde ebenso gut von den Grafikern umgesetzt. Die Effekte sind sehr schön gemacht, sei es Feuer oder auch der Hauptfokus, der Blitz. Die Sonnen und Spiegeleffekte sind auch wunderschön, die Grafikpower der PS3 zeigt hier was sie kann.

Ebenso genial ist die Anpassung des Schwierigkeitsgrades während des Spiels. Als ich mal eine Mission schaffte, stand folgendes auf dem Bildschirm: Aufgrund ihrer Leistung in der vergangenen Mission wurden Sie in die Schwierigkeitsstufe „SCHWER“ befördert. Diese Idee find ich super, dass sich das Spiel automatisch an dem Können des Spielers anpasst. So ist jeder gefordert, sei es ein Anfänger oder ein Profi. Wird es doch zu hart, so ändere ich die Schwierigkeit einfach im Optionsmenu wieder.

Die Kombination aus Action und Jump&Run mit Rollenspielelementen findet mit Sicherheit in fast jedem Wohnzimmer einen Fan.


Das Fazit von: Panikmike

Panikmike

Geilomat wär das richtige deutsche Wort, wenn es das geben würde. Ich bin total begeistert, InFamous macht Spaß, fordert mich, sieht toll aus, hört sich gut an und steuert sich grandios. Was will man mehr... Richtig: Nur eine lang andauernde Spieldauer, was leider hier nicht ganz so der Fall ist. Auch wenn Profis hier ca. 12-14 Stunden brauchen, so gibt es ähnliche Spiele, die den Spieler länger an die Konsole fesseln. Trotzdessen ist es eines meiner Highlights im Jahre 2009. Die Mischung aus Action, Rollenspiel und Jump&Run wurde genial umgesetzt und macht tierisch Laune. Da kann ich nur auf eine Missiondisk und einen zweiten Teil hoffen.


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positiv negativ
  • Offene Welt mit drei Abschnitten
  • Sehr schöne Grafikeffekte
  • Gutes Aufstiegssystem der Superkräfte
  • Abwechslungsreiche Missionen
  • Coole Comicsequenzen zwischen den Missionen
  • Faire Speicherpunkte
  • Gute deutsche Sprachausgabe
  • Story wirkt manchmal etwas abgehackt
  • Nicht-Spieler-Charaktere manchmal emotionslos und dumm
  • Kein Mehrspielermodus
  • Gegnertypen ähneln sich zu sehr





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