Agent Dog

Agent Dog

Genre: Brettspiel • Kartenspiel • Teamspiel
Autor: Johannes Schmidauer-König
Illustrator: Dennis Lohausen
Spieleverlag: Schmidt Spiele
Empfohlenes Alter: 8
Spieldauer: 45-60 Minuten

Agent Dog   05.10.2025 von Born2bewild

Dog Deluxe ist immer noch einer unserer All-Time-Favoriten. Es ist einfach, ein Teamspiel für bis zu sechs Personen und lässt sich, wenn man es entsprechend verpackt, gut mitnehmen. Somit halten wir in dieser Richtung unsere Augen auch immer offen. Leider konnte die Harry Potter“-Variante nicht so bei uns punkten. Mit Agent Dog gibt es eine weitere Version, die wir unter die Lupe genommen haben. Hier kommt eine Art Memory-Komponente hinzu. Ob das reicht, um das Grundspiel vom Thron zu stürzen? Ihr erfahrt es in unserem Review!

 

Spielmaterial und Aufbau

 

Das Spielmaterial ist gewohnt übersichtlich. Neben einem, umweltfreundlich in Papierbanderolen eingewickelten Kartenstapel gibt es noch die besonderen Kunststofffiguren, die von einer Seite mit einer Farbe versehen sind. Diese sind in einem Zipp-Beutel untergebracht. Das Inlay des Spiels ist X-förmig aus Karton gefertigt. Hier hatten wir schon einen leichten Transportschaden, der sich aber halbwegs ausbessern ließ. Das man weitestgehend auf Plastik verzichtet, finden wir gut, weniger gut jedoch, dass sich die Klebefolie an der Schachtelunterseite nicht ohne Schäden entfernen lies. Oben auf liegt das Spielbrett, das sich durch die gestanzten Felder vom Grundspiel unterscheidet. Das dürfte auch einer der Gründe sein, warum das Spiel nur eine Variante für vier Personen bietet und nicht für Sechs. Natürlich darf auch die mehrsprachige Anleitung nicht fehlen. Die Karten selbst kamen uns dünner vor als bei Dog Deluxe. Es ist ausreichend, aber wir hätten uns hier etwas mehr Material gewünscht. Da die Karten sortiert sind, solltet Ihr sie vor dem ersten Spiel besonders gründlich mischen.

 

Für den eigentlichen Spielaufbau legt Ihr das Spielbrett in den Karton zurück und setzt euch rundherum. Nun dürft Ihr Euch Eure Farben wählen, wobei es natürlich Sinn ergibt, die zu nehmen, die direkt vor Euch ist. Ihr nehmt Euch Eure Figuren und stellt drei von Ihnen auf Euer Häuschen und eine auf das Startfeld. Wichtig ist dabei, dass die farbige Seite nach oben zeigt. Eine*r von Euch nimmt sich den Kartenstapel und mischt ihn gut durch, um anschließend je fünf Karten an alle auszuteilen. Dann geht es auch schon mit der ersten Runde los.

 

Ziel des Spiels

 

Am meisten Spaß macht Dog, wenn man es in zweier-Teams zu viert spielt. Daher widmen wir uns primär dieser Variante. Es gibt aber auch die Möglichkeit, es mit Sonderregeln zu zweit oder dritt zu spielen. Im Endeffekt geht es wie ihm Grundspiel darum, seine Figuren vom Haus auf die vier Zielfelder zu bringen. Spielt man zu viert, gilt das für alle acht Figuren des Teams. Das Team, dem das zuerst gelingt, gewinnt das Spiel.

 

Die Anleitung

 

Die Anleitung kann einen schon etwas erschrecken, doch seid beruhigt: sie ist mehrsprachig. Der deutsche Teil nimmt lediglich drei Seiten ein. Er ist sehr gut strukturiert und beginnt mit dem Spielablauf, um dann in die spezifischen Regeln zu den untergetauchten Agenten oder blockierten Feldern überzugehen. Die Lesedauer ist dabei relativ kurz. Die einzige Unklarheit, die wir hatten, war die Strafe für das Schmeißen von eigenen Figuren, ob man diese auch erhält, wenn die eigenen Figuren von einem anderen Team bewegt werden. Aber hier haben wir uns vorerst darauf geeinigt, dass dem nicht so ist.

 

Warnung vor dem Doppelagenten!

 

Bevor die Runde wirklich losgeht, nehmt Ihr Eure Karten auf und gebt eine davon verdeckt Eurem Gegenüber, denn mit dieser Person seid Ihr in einem Team. Ihr erhaltet im Gegenzug ebenfalls eine Karte. Wichtig ist, dass Ihr die Karten erst ansehen dürft, wenn alle eine der anderen Person gegeben haben. Dann beginnt die Person, die ausgeteilt hat. Seid Ihr am Zug, müsst Ihr eine Karte ausspielen und vollständig ausführen. Dadurch bewegt Ihr Eure und manchmal sogar andere Figuren vorwärts und versucht so Euren Zielfeldern näher zu kommen. Sobald Ihr das Feld einer anderen Figur betretet, schlagt Ihr sie, außer sie steht auf dem Startfeld ihrer Farbe. Dann ist sie wie beim Grundspiel auch nicht schlagbar und kann auch nicht übersprungen werden. Habt Ihr einmal keine Zugmöglichkeit, müsst Ihr alle Eure Karten abwerfen.

 

Soweit, so gut, alles analog zum Grundspiel. Kommen wir nun zu den Unterschieden. Hier stechen einem sofort die „Löcher“ im Feld ins Auge. Sobald eine Figur dieses Feld betritt, taucht sie unter. Ihr dreht sie um und die Figurenfarbe ist nicht mehr sichtbar. Solche untergetauchten Figuren können von allen bewegt werden. Außer eine Eurer Figuren steht auf Eurem Startfeld, denn dann müsst Ihr ähnlich wie beim Klassiker Mensch ärger Dich nicht das Startfeld freimachen. Durch diese verdeckten Figuren kann es natürlich noch leichter vorkommen, dass Ihr eigene Figuren oder die Eures Teams schlagt. Passiert das, müsst Ihr eure übrigen Karten als Strafe abwerfen. Die Runde ist damit für euer Team sofort beendet.

 

Ein weiteres neues Feld dieser Edition ist der Agententreff. Beendet Ihr eine Eurer Bewegungen auf diesem Feld, so wird die nächste Figur, die sich hinter der gezogenen befindet, nachgerückt das Feld hinter dem Agententreff. So könnt Ihr andere Figuren sehr weit vor bewegen und - in Zusammenarbeit mit der neuen „brennenden Vier“ - ein wahres Massaker anrichten. Denn anders als bei der brennenden sieben aus dem Grundspiel dürft Ihr bei der brennenden vier Eure Figuren, die eures Teams und natürlich auch untergetauchte Figuren bewegen. Damit aber noch nicht genug, denn mit dieser Karte müsst Ihr jeden Schritt einzeln ausführen. Ihr könnt beispielsweise mit einer Figur mit einen Schritt auf den Agententreff gehen, dann eine Figur nachziehen, diese wiederum ein Feld vor bewegen, um die zuvor gezogene Figur zu schlagen und so weiter. Somit sind hier ziemliche Schlag-Kombos möglich. Die „brennende Vier“ ist also quasi sowas wie die „+4“-Karte bei Uno. Eine weitere Besonderheit hat die Vier, sobald eine Person aus Eurem Team alle vier Figuren seiner Farbe im Ziel hat. Dann dürft Ihr nicht nur beide mit der verbliebenen Farbe spielen, Ihr dürft die „brennende Vier“ sogar mit auf die Figuren des anderen Teams verteilen.

 

Neben der „brennenden Vier“ gibt es auch noch alte Bekannte wie die Eins-Elf-Rauskommen-Karte und die Dreizehn-Rauskommen-Karte. Es gibt zwar auch eine Tauschen-Karte, diese gilt jedoch nur für untergetauchte Figuren. Abgerundet wird das Ganze durch die Kopie-Karte, mit der Ihr die zuvor gespielte Karte noch einmal spielen dürft.

 

Ansonsten ist alles wie beim Original. Ihr kämpft Euch nach vorne, benötigt Rauskommen-Karten, um Eure Figuren ins Spiel zu bringen und dürft auf den Zielfeldern weder schlagen noch überspringen. Wichtig zu erwähnen ist noch die Spieldauer. 45 Minuten sind schon arg kurz und wahrscheinlich nur möglich, wenn man eher friedfertig oder ohne groß nachzudenken spielt. Agent Dog ist sehr taktisch, weshalb man einfach nachdenken muss und dank der untergetauchten Figuren teilweise auch seinen zuvor überlegten Zug noch einmal neu überdenken muss. Wir haben für unsere Runden im Schnitt zweieinhalb Stunden gebraucht. Gerade wenn die „brennende vier“ zum Einsatz kam, wurden die Karten quasi neu gemischt und es war wie ein Neustart.

 

Sonderregeln für zwei oder drei Personen

 

Anders als bei vier Personen gibt es keine Teams und Ihr gebt die Tauschkarte einfach im Uhrzeigersinn weiter. Hier spielen alle für sich und Ihr habt gewonnen, wenn Ihr alle vier Figuren Eurer Farbe im Ziel stehen habt. Außerdem müsst Ihr, wenn Ihr nicht ziehen könnt, nicht gleich Eure Karten wegwerfen. Ihr zieht erst eine neue Karte. Falls diese aber auch nicht passt, müsst Ihr nur diese Karte abwerfen.

 

Bildergalerie von Agent Dog (10 Bilder)

Lieferumfang

 

  • 1 Spielplan
  • 110 Spielkarten
  • 16 Schwarze Spielfiguren mit farbigen Markierungen


Cover & Bilder © Cover: Schmidt Spiele / Bilder im Artikel und Teaserbild: www.sofahelden.de


Das Fazit von: Born2bewild

Born2bewild

Alex:

Meine Erwartungen an Agent Dog waren nach der Erfahrung mit Dog - Harry Potter nicht sonderlich groß, doch ich wurde positiv überrascht. Agent Dog bietet im Vergleich zu Dog Deluxe mehr taktische Tiefe. Was ich von der „brennenden Vier“ halten soll, weiß ich noch nicht genau, sie ist schon sehr mächtig, gerade wenn die Figuren zum Agententreff günstig stehen. Auf der anderen Seite ist sie gerade gegen Ende sehr wertvoll, weil man dann auch die sperrenden Figuren des gegnerischen Teams von den Startfeldern bewegen kann. Das Spielmaterial scheint mir im Vergleich zu Dog Deluxe nicht so wertig, dafür sind da aber auch gute 10€ dazwischen. Agent Dog erfindet das Spielprinzip nicht neu, aber es entwickelt es sehr gut weiter. Für mich liegt Dog Deluxe aber, auch weil man es noch zu sechst spielen kann, vom Bauchgefühl her noch etwas weiter vorne. Das sind aber nur Nuancen, weshalb ich hier sehr gute 9/10 Punkte vergebe, mit Tendenz zur 10.

 

Josi:

Ich liebe diese Variante von Dog bisher am meisten. Gerade durch die großen Möglichkeiten mit der „brennenden Vier“ in Kombination mit dem Agententreff. Auch die Idee, dass die Figuren frei zu wählen sind, wenn Sie untertauchen. Man muss sich gut merken, welche Figuren zum eigenen Team gehören. Hinweise sind hier nicht erlaubt. Ich finde es klasse und gebe volle 10 Punkte, auch wenn mir die Erweiterung für sechs Spieler auch noch fehlt.


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