Tja, was soll ich sagen. 1990 wurde doch tatsächlich eine Fortsetzung des Kultklassikers „Basket Case“ gedreht. Aber wie kann das sein? Sind Duane und Belial am Ende vom ersten Teil nicht aus dem Fenster gestürzt??? Wer glaubt, dass der erste Teil in Sachen Trash nicht zu überbieten ist, der irrt gewaltig. Der zweite Teil geht noch ein paar Stufen weiter und zeigt, welche Ideen man über einen im Korb lebenden „Freak“ noch haben kann. Was es mit der Fortsetzung auf sich hat und ob sie so gut wie der erste Teil unterhalten kann zeigt der folgende Bericht.

Duane und sein deformierter Bruder Belial haben den Sturz aus dem Fenster tatsächlich überlebt. Beide vegetieren in einem Krankenhaus vor sich hin und stehen unter strenger polizeilicher Beobachtung. Immerhin haben die Brüder einige Morde zusammen begangen. Als Belial erwacht weckt er mittels Gedankenübertragung seinen Bruder und beide fliehen aus dem Krankenhaus. Zur rechten Zeit erscheint eine ältere Dame namens Madame Ruth, welche sich bereit erklärt den beiden in ihrem Haus Asyl zu gewähren. Es stellt sich sogar heraus, dass eine ganze Scharr von „Freaks“ bei der guten Dame Unterschlupf findet, wodurch sich Belial sichtlich wohl fühlt.

Er verliebt sich sogar in eine der „Freaks“ und auch Duane findet Gefallen an der Enkelin von Madam Ruth. Alles scheint normal zu laufen, doch leider hat ihre vergangene Mordserie die Presse auf den Plan gerufen. Eine sensationslüsterne Reporterin wurde beauftragt den Aufenthaltsort der beiden ausfindig zu machen und entsprechend über sie zu schreiben. Als sie die Freakshow in Madame Ruths Haus sieht und auch diverse Sicherheitsbeamte davon Wind bekommen eskaliert die Situation. Die Freakshow verwandelt sich in eine Horrorshow, wo niemand ungeschoren davon zu kommen vermag.

Nach dem ersten Teil dachte ich wirklich, dass der Trashfaktor nicht mehr nach oben geschraubt werden kann. Aber weit gefehlt. Schon allein wenn man die Story liest kann man einfach nur loslachen. So etwas Absurdes und total durchgedrehtes habe ich selten gesehen. Die Darstellung der „Freaks“ ist richtig klasse geworden. Man bekommt sofort das Gefühl, dass sich der Maskenbildner extrem austoben konnte. Im Gegensatz zum ersten Teil sind die Effekte und Darstellungen extrem gut geworden. Aber das sollten sie auch, denn immerhin stand dem Regisseur ein Budget von 2,5 Millionen Dollar zu Verfügung.

Auch die schauspielerische Leistung hat sich im Vergleich zum Vorgänger extrem verbessert. Hier gibt es dieses Mal nichts zu bemängeln. Einer der größten Unterschiede ist allerdings das fehlende Blut. Wo im ersten Teil der rote Lebenssaft noch fröhlich vor sich hin spritzen durfte, da hat man im zweiten Teil einfach abgeblendet. Das schadet dem Film aber keineswegs, da er tatsächlich von der Darstellung der Freakshow leben kann. Allein die Sexszenen zum Ende hin sind einfach zum Totlachen. Mir kamen da schon fast die Tränen und selbst meine Freundin fand den Film krank, aber klasse. Von Langeweile kann hier also gar keine Rede sein.

Die DVD erschien mit der Nummer #55 im Rahmen der Trash Collection vom CMV Laservision. Wieder einmal befindet sie sich in einer kleinen Hartbox, welche im Regal eines jeden Sammlers sehr viel her macht. Die Bildqualität ist dieses Mal richtig gut und auch der Ton wirkt bei weitem nicht so dumpf, wie im ersten Teil. Das liegt sicherlich daran, dass das Ausgangsmaterial besser war. Bonusfreaks bekommen verschiedene Trailer, eine Bildergalerie und Informationen zum Film geboten. Insgesamt handelt es sich hier um keine spektakuläre aber dennoch gute Veröffentlichung.