Brick Mansions

Brick Mansions

Originaltitel: Brick Mansions
Genre: Action
Regie: Camille Delamarre
Hauptdarsteller: Paul Walker • David Belle
Laufzeit: DVD (96 Min) • BD (100 Min)
Label: Universum Film
FSK 16

Brick Mansions   30.11.2014 von GloansBunny

Paul Walker hat so manch actionlastigen Film gedreht, so wie auch Brick Mansions, einer seiner letzten Werke. Ist der Film hart wie Stahlbeton oder eher weich wie Styropor? GloansBunny hat sich die Extended Version angesehen ...

 

Detroit im Jahre 2018 ist lange nicht mehr die Stadt, die sie einmal war. Im Viertel Brick Mansions herrscht Anarchie, Gewalt und Kriminalität. Abgeschottet durch eine dicke Mauer und militärischen Einheiten soll die heile Welt des restlichen Detroits vor dem Ghetto und seinen Bewohnern geschützt werden. Als eine Massen-vernichtungswaffe in die Hände von Drogenbaron Tremaine Alexander (RZA) fällt, bleiben dem dort eingesetzten Undercover-Cop Damien Collier  (Paul Walker) nur wenige Stunden, um die Bombe zu entschärfen. Das Problem: Damien ist schon lange auf der Jagd nach dem Gangsterboss, der angeblich seinen Vater getötet hat, doch ohne Insiderwissen ist ein Vorankommen in Brick Mansions fast unmöglich. Collier ist auf die Hilfe des durchtriebenen Ex-Sträflings Lino (David Belle) angewiesen, dessen Freundin Lola (Catalina Denis) von Tremaine als Geisel gehalten wird. Doch das gefährliche an der Mission ist, dass Tremaine noch eine 20 Kilo schwere Rechnung in Form von Heroin mit Lino offen hat und diesen tot sehen will. Während die taffe Lola in den Fängen der masochistischen Rayzah (Ayisha Issa) um ihr Leben kämpft, setzen Damien und Lino alles daran, sich bis zu Tremaine vorzukämpfen. Doch das Ghetto atmet Gewalt und produziert Aggression, und im Hintergrund spinnt sich unentdeckt eine höchst gefährliche Intrige zusammen, deren Konsequenzen weit über alles Vorstellbare hinausreichen ...

 

Paul Walker in Ehren, mit ihm ist ein guter und charismatischer Schauspieler von uns gegangen, aber Brick Mansions zählt bei weitem nicht zu seinen Parade-Filmen. Zwar sind die super choreografierten Parcour-Szenen recht flott und unterhaltsam, doch die Story samt Charakteren ist viel zu oberflächlich und vorhersehbar, als dass man hier von einer Innovation im Action-Genre sprechen könnte. Die klischeehaften Figuren wie etwa der "Böse" mit dem guten Herz, die sexy Gespielin des Bösen und der coole Cop auf Rachefeldzug überzeugen eher mit kantenloser Glätte denn mit Individualität und auch die Action wirkt oftmals übertrieben aufgesetzt. Die hastigen Kamerafahrten finden ihr Ende in abrupten Schnitten und die Dialoge der Figuren sind typisches Genre-Gequatsche. Wirklich langweilig ist Brick Mansions zwar nie, das Resultat bleibt aber trotz dem Paul Walker-Bonus und einem ansehnlich agilen David Belle als parcourswütiger Hoppelhase gleich: Dieser Film ist durchschnittliche Action-Kost in einer hübschen Umverpackung. Daran kann leider auch die um circa 10 Minuten längere Extended Version nichts ändern.

 
Technisch gesehen präsentiert sich Brick Mansions sehr passabel: gestochen scharfe Bilder, atmosphärische Kulissen mit vielen Details und natürliche, satte Farben umschmeicheln das Auge des Zuschauers. Die deutsche Tonspur glänzt mit authentischen Sprechern und wird von einem genretypischen Soundtrack gekonnt untermalt. Kleiner optischer Wermutstropfen: Paul Walker wird in vielen Szenen deutlich sichtbar von einem Double dargestellt, was den rasanten Action-Szenen einen Hauch unfreiwilliger Komik verleiht. Im Extras-Bereich warten dann aber neben der 100minütigen Extended Version auch einige Interviews, Audiokommentare, vier Behind the Scenes und Making Ofs, sowie eine B-Roll und das obligatorische Wendecover.


Cover & Bilder © Universum Film GmbH


Das Fazit von: GloansBunny

GloansBunny

Brick Mansions ist ein eher durchschnittlicher Action-Parcour-Mix mit oberflächlicher Story, seichten Charakteren und extrem hastigen und nervigen Schnitten und Kameraeinstellungen. Zwar kann man zu keiner Zeit von Langeweile sprechen, da man von der Action geradezu überrollt wird, doch so richtig warm bin ich mit dem Film dennoch nicht geworden. Ein wenig mehr Tiefgründigkeit, ein paar weniger Klischees auf den Hauptfiguren, ein bisschen mehr technische Raffinesse und Brick Mansions hätte wirklich das Zeug zum Blockbuster haben können. Doch dank Mangel an Individualität und vernünftiger Story manövriert sich dieser Film lediglich ins mittlere Bewertungsfeld. Daran können leider auch der verstorbene Paul Walker und die coolen Parcourszenen von David Belle nichts ändern. Brick Mansions ist durchschnittliche Action-Kost, die Genrefans zwar gut unterhält, aber dann wohl auch recht schnell im Filmregal verstauben wird.


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