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Brütal Legend

Art: Vollpreistitel
USK 18

Brütal Legend   28.10.2009 von Der Ohm

Oh yes, wie habe ich auf dieses Spiel gewartet. Ich als alter Metal Head liebte schon das legendäre LucasArts Adventure „Vollgas“ für das sich auch Tim Schafer verantwortlich schreibt. Als ob das nicht genug wäre übernimmt der Retter des klassischen Metal, Jack Black, auch noch die Hauptrolle. Bitte, bitte, enttäuscht mich nicht. LETS ROCK!!!

Jack Black ist Eddie Riggs(benannt nach Iron Maidens Maskottchen Eddie und deren Erfinder Derek Riggs), ein Urgestein von einem Roadie. Zusammen mit der hippen Crossover-Band Kabbage Boy, die nicht so ganz seinem Stil entspricht, tourt er durch das Land. Eines Abends wagt der Gitarrist der Band einen Ausflug auf die hohen Bühnenbauten und droht abzustürzen. Todesmutig rettet Eddie den jungen Musiker und wird dabei selber von den schweren Aufbauten getroffen. Sein Blut läuft dabei über seine Gürtelschnalle und er erweckt dadurch Ormagöden, dem „Zerstörer der antiken Welt“. Anstatt im Nirvana, bei Kurt Cobain, erwacht Eddie in einer abgedrehten Welt des Rocks. Er ist der einzige der die Zeichen der alten Gottheiten, der Titanen versteht und deuten kann. So beginnt für ihn der Kampf gegen die Versklavung der Menschheit durch die Dämonen. Eddie ist „der Auserwählte“, daran besteht kein Zweifel. Doch wurde er auserwählt die Welt zu retten oder zu zerstören? Da haben die Prophezeiungen der alten Titanen sich jetzt nicht so direkt dazu geäußert.

Das Spiel beginnt mit einem genialen Intro, in dem Jack Black persönlich uns in ein Plattenladen führt um das ultimative Album zu finden. Nach kurzer Suche zieht er das Album aus dem Regal und legt es uns auf den Tisch. Überraschung, das Album ist unser Hauptmenü von Brütal Legend. Geniale Idee, die einzelnen Features stehen im Innenteil des Klappcovers, auf der Schutzhülle und letztendlich auf der Schallplatte selber. Zur Auswahl stehen Schwierigkeitsgrade: Sanft, Normal und Brütal.

Ihr startet nun als Eddie Riggs mit der Ankunft in der nordischen Fantasy-Welt. Schnell entdeckt ihr eure Breitaxt und eure Gitarre, die euch durch das Spiel begleiten werden. In Third-Person Ansicht schnetzelt ihr euch nun durch Horden von Dämonen und bösen Mönchen und lernt dabei die Spielmechanik kennen. Die Gitarre ist euer Zauberstab, ihr könnt Gegner Schadenszauber aufbrummen oder eure späteren Truppen stärken. Die Axt macht, was eine Axt halt kann, Kleinholz. Es dauert auch nicht lange bis ihr in eurem Hot-Rod „Teufel“ sitzt und durch die Feindesmaßen rast. Actiongeladen fahrt ihr über eine einstürzende Brücke, wer hier Fehler macht stirbt bevor er „Death to false Metal“ sagen kann. Ist die Brücke überstanden geht es im GTA-Stil weiter, leider ohne Minikarte. Zur Orientierung müsst ihr über die Select-Taste die komplette Karte aufrufen, oder falls sichtbar, zu einem himmlischen Strahl fahren der das Ziel markiert.

Euer Erstes ist das Lager von Lars Halford, die Zentrale des menschlichen Wiederstandes. Zusammen mit ihm reist ihr weiter zu einer Mine, in der Headbanger mit reiner Schädelkraft die Wände bearbeiten. Ihr seht schon, diese Metal-Welt ist äußerst interessant. Da sie in der Gesellschaft kein Platz finden, haben sie sich mit dieser stupiden Arbeit abgefunden und verlassen niemals die Mine. Zumindest bis Eddie auftaucht. Durch ein mitreißendes Riff auf seiner Gitarre weckt er die Lebensgeister der Headbanger und formiert so eine Armee, die durch einfache befehle wie „Folgt mir!“ oder „Greift an!“ dirigiert werden kann. Es können mit den Jungs auch Team-Aktionen durchgeführt werden, zum Beispiel das Moshpit, wo sich die Begleiter Headbangend um Eddie formieren und alles wegbangen, was uns in den Weg kommt. Mit eurem Hot-Rod fahrt ihr nun von Mission zu Mission, die alle sehr abwechslungsreich geworden sind. Mal zieht ihr mit euren Headbangern einen Berg hoch, mal begleitet ihr eine Art Tourbus mit eurem „Teufel“ und vieles mehr. Nun dauert es nicht mehr lange bis ihr auf Lenny „Kill Master“ Kilmister als Heiler und auf Ozzy Osbourne, alias der Hüter des Metal trefft, später stößt ihr noch auf Rob Hallford, den Frontman von Judas Priest. Aber hier möchte ich noch nicht zu viel verraten…

Speziell für den Multiplayer Part wurde ein Echtzeitstrategie-Teil entwickelt der auch in das normale Gameplay mit Einzug gehalten hat. Vier bis fünf mal müsst ihr eine Rock-Bühne bauen, die als eure Basis fungiert. Über Fan-Geysire, die ihr erobern müsst wird Truppennachschub generiert. Konsolen sind aufgrund der Gamepad-Steuerung nicht wirklich gut zur Steuerung solcher Spiele geeignet, was man hier eindeutig spürt. Eddie muss jeweils mit seinen Dämonenflügeln zu den einzelnen Truppen fliegen um Anweisungen zu erteilen und nicht selten muss man doch selber kämpfend eingreifen um die Feinde zu vermöbeln. Um die Gitarre mit Stärkungs-Riffs zu nutzen muss eh gelandet werden. Nach gewisser Übung geht dieser Part zügiger von der Hand, man besiegt jedenfalls die computergesteuerten Feinde. Im Multiplayerpart stehen drei Fraktionen und sieben Karten zur Verfügung, pro Kampfseite können hier vier Spieler in die Schlacht ziehen.

Die Grafik ist nicht als Genrereferenz zu bezeichnen, aber mehr wie ausreichend. Die Charaktere sind mit Liebe zum Detail gezeichnet und schön animiert. Allein die Mimik hat mich hier und da zum schmunzeln gebracht. Selten kommt es zu kleinen Rucklern bei Schwenks in den Zwischensequenzen.

Die meiste Mühe haben sich die Entwickler eindeutig bei der Vertonung gegeben. Die bekannten Charaktere sind in der englischen Spur alle von den realen Musikern gesprochen worden. Die deutschen Stimmen sind sehr gut getroffen und auch meist als passender Synchronsprecher bekannt. An einigen Stellen ist in der deutschen Variante Eddies Stimme auffällig zu leise geraten, im Originalen ist das besser abgemischt. Der Höhepunkt des Spieles ist der ausufernde Soundtrack. Ganze 108 Songs von 75 Bands haben es in das Spiel geschafft. Als Metal-Fan bin ich natürlich voreingenommen, aber einen besseren Soundtrack habe ich in noch keinem Spiel oder Film gehört.



Anbei noch die Playlist:

3 Inches of Blood - Deadly Sinners, Destroy The Orcs
Accept - Fast As A Shark
Angel Witch - Angel Witch
Anthrax - Metal Thrashing Mad
Anvil - March of the Crabs, Tag Team
Apostasy - Sulphur Injection
Bishop of Hexen - A Serpentine Grave, The Somber Grounds of Truth
Black Sabbath - Children of the Grave, Symptom of the Universe, Never Say Die
Brocas Helm - Cry of the Banshee, Drink the Blood of the Priest
Budgie - Breadfan, Zoom Club
Candlemass - Witches
Carcass - No Love Lost
Cloven Hoof - Nightstalker
Children of Bodom - Angels Don’t Kill
Coroner - Skeleton on your Shoulder
Cradle of Filth - Her Ghost in the Fog
Crimson Glory - Queen of the Masquerade
Dark Fortress - Insomnia
Dark Tranquility - Cathode Ray Sunshine
Deathstars - Blitzkrieg
Def Leppard - Rock of Ages
Dethklok - Mermaider
Diamond Head - Am I Evil?
Dimmu Borgir - Progenies of the Great Apocalypse
Dokken - Mr. Scary
Dragonforce - Through the Fire and Flames
Emperor - Thus Spake The Nightspirit
Enslaved - Frost, Loke
Firehouse - Overnight Sensation
Girlschool - Bomber
Iced Earth - When the Night Falls, Pure Evil
In Flames - Goliaths Disarm Their Davids
Judas Priest - Battle Hymn, The Hellion/Electric Eye, Leather Rebel, One Shot At Glory, Painkiller
KMFDM - Rip The System
King Diamond - Cremation, Welcome Home
Kiss - God of Thunder
Lita Ford - Betrayal
Marilyn Manson - Beautiful People
Manowar - Die For Metal, The Dawn Of Battle
Mastodon - Crack the Skye, Oblivion Instrumental
Megadeath - High Speed Dirt, Tornado of Souls
Metal Church - Metal Church
Michael Schenker Group - Assault Attack
Ministry - Stigmata, Thieves
Mirrorthrone - So Frail
Motley Crue - Dr. Feelgood, Kickstart My Heart, Live Wire
Motorhead - Back at the Funny Farm, In the Black, Marching Off to War, We Are the Road Crew
Nitro - Machine Gun Eddie


Das Fazit von: Der Ohm

Der Ohm

Heavy Metal is the Law! Kann sich noch jemand an Tim Schafers „Vollgas“ erinnern? Brütal Legend ist die logische Weiterentwicklung dieses Adventures. Was bei „Vollgas“ noch eingebaute Minispiele waren, ist hier nun Hauptbestandteil des Spieles. Es macht riesigen Spaß bei den Metal-Klängen mit Teufel über die Prärie zu rasen und Eddies Sprüchen zu lauschen. Wenn man sich rein an die Haupt-Storyline hält und die Nebenquests rechts wie links liegen lässt, ist das Spiel zwar schon in 6 Stunden durch, aber ich kann euch nur raten, nehmt euch Zeit. Brütal Legend ist ein erzählerisches Meisterwerk.


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Das Fazit von: Panikmike

Panikmike

Hammer. Ich hab mich lange auf das Spiel gefreut und muss sagen, die Wartezeit hat total gelohnt. Das Spiel macht Spaß, Jack Black ist sowieso der Oberburner und alles in Allem passt alles zueinander. Der Humor kommt sehr gut rüber, der Soundtrack ist unglaublich und auch der Rest passt. Lediglich die etwas kurze Spielzeit und der nicht besonders gut gelungenen Onlinemodus trüben die Atmosphäre ein wenig. Sonst kann ich nur jedem Spieler sagen: Let´s Rock! Hier kann ich nur hoffen, dass es mal einen Downloadcontent oder noch besser, Teil 2, geben wird!


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positiv negativ
  • Geniale Erzählweise
  • Abwechslungsreiches Gameplay
  • Riesiger Soundtrack mit Nackenschmerzgarantie
  • Bekannte Charaktere
  • Kurze Spielzeit
  • 256 MB Patch schon bei Release (PS3)
  • Multiplayer bzw. Echtzeitstrategieteil unübersichtlich





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