Brutal Ghetto - Tödliche Bronx
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BEWERTUNG |
18.11.2012 von TorstenEs gehört wohl zur Welt der Stars und Sternchen dazu, sich irgendwann auch einmal in einem Film verewigen zu lassen. Und wer könnte dazu besser geeignet sein als Rapper, die sowieso das ganze Jahr über eine Show abziehen müssen, was für unglaublich harte Gangster sie doch sind. Der Film Brutal Ghetto - Tödliche Bronx hat gleich drei dieser Vorzeige-Gangster auf der Liste der Akteure stehen und diese haben sogar schon Filmerfahrung genossen. Klingt doch nach einer runden Sache. Oder nicht?
Joshua Pope erhält von einem Notar eine schlechte Nachricht. Sein Vater ist gestorben. Aber er hinterlässt ihm auch einen größeren Geldbetrag. Also beschließt er das Erbe anzutreten und in seine alte Heimatstadt zurückzukehren, um sich um das Begräbnis seines alten Herrn zu kümmern. Sein Vater hat hier viele Anhänger und so wird auch er mit offenen Armen empfangen. Allerdings herrschen hier mittlerweile andere Gesetze. Der korrupte Sheriff Wallace hat sich ein Gefolge ebenso skrupellos wie raffgieriger Leute um sich geschart. Pope sucht Hilfe bei seinem alten Freund Duncan, der zusammen mit ehemaligen GI-Soldaten die Stadt von ihrem Übel befreien soll. Doch die Aussicht auf schnelles Geld korrumpiert die vermeintlichen Befreier, sodass sie die Rolle der Schutzgeld-Erpresser übernehmen ...
Es ist der typische Abklatsch eines Gangster-Films und – soviel möchte man dem Regisseur zugutehalten – der Film macht daraus keinen Hehl. Er weist sogar mit einem Erzähler, der sich in kurzen Einspielern an einem Tisch sitzend zu Wort meldet, darauf explizit hin. Und dieser Erzähler ist zudem kein geringerer als Wyclef Jean. Warum er sich dafür hergegeben hat, wird wohl vermutlich an einer verlorenen Wette zwischen seinen Rap-Kollegen und ihm liegen. Unerheblich, denn dies kann der gebotenen Unterhaltung auch keine Krone mehr aufsetzen. Während die beiden Vorzeige-Gangster Xzibit (Duncan) und Busta Rhymes (Pope) ihre Genre-typischen Sprüche herunterleihern, nerven immer wieder gruselig eingespielte Nebengeräusche wie beispielsweise das Schluchzen und Weinen von Frauen – was bereits nach wenigen Sekunden dazu geeignet ist, den letzten Nerv zu rauben – oder aber unzählige, Tourette-gleiche Wortschatz-Ausfälle, in deren Verlauf sich Schauspieler gefühlte 15 Mal mit ein und derselben Vokabel wiederholen.
Da kann auch die Selbstironie, die Brutal Ghetto an den Tag legt nichts mehr retten. Einzelne Comic-Szenen und dazu passende Sound-Effekte unterstreichen die ironische Ader des Films. Für einen gestandenen Trash-Film oder gar eine gelungene Parodie reicht es allerdings nicht. Überhaupt wirken das Verhalten und die gesprochenen Worte der Protagonisten so überaus cool, dass es mit dem Wort „nervig“ nicht passend zu beschreiben ist. Es ist schlicht und einfach unerträglich. Dazu kommt, dass die Geschichte bereits nach der Hälfte der Spieldauer in der Belanglosigkeit versinkt, ohne auch nur irgendwelche Anstalten zu machen sich mit unvorhersehbaren Wendungen doch noch die Gunst des Zuschauers zu sichern. Stattdessen verlässt man sich auf das Hantieren mit allerlei Knarren – Dynamit gehört natürlich auch dazu, das soll an dieser Stelle nicht verschwiegen werden - und Klischees unterster Schublade. Das gerade in dunkleren Szenen sehr körnige Bild will da auch nicht weiter negativ auffallen. Das Fazit von: Torsten
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