Buried - Lebendig begraben
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BEWERTUNG |
14.04.2011 von TobiEs gibt einige wenige Filme, die es mit sehr minimalistischen Mitteln und wenig Aufwand schaffen, die Aufmerksamkeit des Publikums an sich zu reißen. Einige gute Beispiele dafür sind „The Blair Witch Project“ und „Paranormal Activity“. Diesen Filmen liegt eine simple Idee zu Grunde, die mit den Urängsten der Menschen spielt. Der hier besprochene Film „Buried – Lebendig begraben“ zeigt ebenfalls ein solches Thema. Ein Mann wird bei lebendigem Leibe unter der Erde begraben und weiß nicht, warum und wieso. Dieses Szenario ist der absolute Alptraum für Klaustrophobiker.
Paul (gespielt von Ryan Reynolds) ist ein Lastwagenfahrer und Familienvater aus Amerika. Eines Tages wacht er auf und bemerkt, dass er nichts sehen kann. Das Atmen fällt ihm schwer und er merkt schnell, dass seine Bewegungen eingeschränkt sind. Langsam tastet er die Umgebung ab und findet ein Feuerzeug. Er zündet es an und stellt fest, dass er sich in einem zugenagelten Sarg befindet, der scheinbar tief unter der Erde vergraben ist. Er weiß weder wie er dort hinein gekommen ist, noch wer dafür verantwortlich ist. Beim weiteren Betrachten des Sarges findet er ein Handy, womit er versucht Kontakt zu Außenwelt aufzunehmen. Doch ein schwindender Akku und der akute Sauerstoffmangel sind seine größten Feinde bei seinem Wettlauf gegen die Zeit.
Die hier erzählte Geschichte klingt recht simpel und man fragt sich gleich, ob das überhaupt funktionieren kann. Immerhin stellt man es sich nicht gerade spannend vor, wenn ein Film die gesamte Laufzeit über nur Aufnahmen aus einem Sarg zeigt. Ich kann hier nur sagen, dass dieser Film wirklich sehr gut funktioniert. Die Geschichte wird derart spannend erzählt, dass die Laufzeit von 95 Minuten wie im Flug vergeht. Ryan Reynolds brilliert in der Rolle des gefangenen LKW-Fahrers und kann trotz eingeschränkter Bewegungen ein perfektes Schauspiel abliefern. Er tat mir die ganze Zeit über sehr leid, da ich seine Emotionen komplett nachempfinden konnte. Es muss wirklich schrecklich sein, wenn man lebendig begraben ist. Ich mag mir meine Gefühle dabei gar nicht ausmalen.
Regisseur Rodrigo Cortés setzt bei seinem Film auf sehr subtilen „Horror“. Er zeigt diverse Dinge einfach nicht, sondern er zeigt lediglich Situationen, die passieren könnten. Das klingt jetzt vielleicht ein wenig verwirrend, aber wenn ihr den Film seht wisst ihr was ich meine. Hier heißt die Devise „weniger ist mehr“. „Buried“ war laut Medienberichten DER Überraschungshit auf dem Sundance Film Festival 2010 und zeigt wieder einmal mehr, dass es nur einer guten Idee bedarf, um einen guten Film zu machen. Die Auflösung von „Buried“ möchte ich an dieser Stelle natürlich nicht verraten, denn ich will euch die Überraschung nicht verderben. Ich muss dazu nur sagen, dass hier ein aktuelles Thema aufgegriffen wurde, welches in ein Ende verpackt wurde, mit dem man absolut nicht rechnet. Für mich ist dieser Film grandios und wird daher mit neun Punkten bewertet. Er verfehlt die zehn Punkte nur, weil der Hintergrund der Geschichte ein wenig zu platt ist. Auf jeden Fall gibt es danach jede Menge Diskussionsstoff.
Die Blu-ray aus dem Hause Ascot Elite bietet wirklich sehr viel für ihr Geld. Der Film ist ungekürzt und präsentiert ein gutes Bild. Die Bildqualität ist leider schwer zu beurteilen, da es einfach zu dunkel ist. Dennoch ist hier kein Rauschen zu sehen. Der Ton rockt hier gewaltig, obwohl es ein reiner Dialog-Film ist. Das Stöhnen und das schwere Atmen von Ryan Reynolds kommen wirklich aus allen Boxen, wodurch man das Gefühl bekommt ebenfalls im Sarg zu liegen. Lediglich der Subwoofer hat hier Pause. Bonusmaterial gibt es wirklich reichlich und man erfährt viele interessante Dinge über die Entstehung des Filmes. Ein Wendecover lässt dann noch das nervige FSK-Logo verschwinden und fertig ist eine superbe Veröffentlichung. Das Fazit von: Tobi
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