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Cameron

Originaltitel: Cameron’s Closet
Genre: Horror
Regie: Armand Mastroianni
Hauptdarsteller: Scott Curtis • Cotter Smith
Laufzeit: ca. 83 Minuten
Label: CMV Laservision

Cameron   29.05.2011 von Tobi

Die aktuelle Remake- und Fortsetzungswelle machte in der jüngsten Vergangenheit auch vor dem Horror-Genre nicht Halt. Aktuell läuft der Slasher „Scream 4“ in unseren Kinos, der die Remakes und Reboots mal ordentlich auf die Schippe nimmt. Wes Craven selbst hat in einem Interview gesagt, dass gerade die Filme aus dem Torture-Porn-Genre nicht wirklich erschreckend, sondern eher abstoßend sind. Da kommt es mir doch sehr gelegen endlich mal wieder einen klassischeren  Horrorfilm bestaunen zu dürfen. Die Rede ist hier von „Cameron“, einem eher unbekannten Streifen, in dem ein kleiner Junge gegen das Böse kämpft. Ich weiß, dass kindliche Helden oft nervig sein können, man denke dabei  nur an „Narnia“, aber Stephen Kings „Es“ hatte vor längerer Zeit mal das Gegenteil bewiesen. Aber lest selbst…

 

Cameron lebt alleine mit seinem Vater in einem großen Haus. Eigentlich ist er ein ganz normaler Junge, aber in Wirklichkeit besitzt er übernatürliche Fähigkeiten. Dazu gehören unter anderen seine telepathischen Kräfte, die es ihm erlauben Dinge durch seine Gedanken zu bewegen und zu manipulieren. Als Cameron eines Tages in seinem Wandschrank mit einer merkwürdigen Statue spielt weiß er noch nicht, was er damit anrichtet. Am nächsten Morgen wird sein Vater tot aufgefunden und niemand weiß, wie dies geschehen konnte. Cameron wird daraufhin zu seiner Mutter geschickt, um dort alles zu verarbeiten. Allerdings verfolgen ihn die tödlichen Ereignisse, denn kurz darauf geschieht ein zweiter Mord. Das ruft den Polizei-Inspektor Sam auf den Plan. Zusammen mit einer Psychologin geht er der Sache nach und entdeckt, dass Cameron böse Kräfte und Energien besitzt, die eine Bestie direkt aus der Hölle hervorrufen können. Immer wieder kommt es zu neuen Todesfällen und bald bemerkt Sam, dass nur Cameron es aufhalten kann.

 

Die hier erzählte Geschichte beinhaltet diverse Fantasie-Elemente und wird daher nicht den Geschmack eines jeden Horror-Fans treffen. Wer eher auf Realismus setzt ist hier definitiv falsch und wird keinen Gefallen an dem Gezeigten finden. Alle anderen unter uns bekommen hier tatsächlich einen spannenden und gut gemachten klassischen Horror-Streifen präsentiert. Regisseur Armand Mastroianni schöpft nahezu das gesamte Potential der Geschichte aus und baut von Anfang an genug Sympathien für die einzelnen Charaktere auf. Das ist natürlich sehr wichtig, da man sonst gar keinen Zugang zu den Figuren bekommt. Die Schauspieler machen dabei ihre Sache sehr gut und vor allem der kleine Cameron weiß zu überzeugen. Beim Casting wurde also alles richtig gemacht.

 

Natürlich sind es auch die Splatter-Effekte, welche die Fans auch hier unbedingt sehen wollen. Ich muss euch leider sagen, dass davon nicht gerade viele enthalten sind, aber wenn man gemetzelt wird, dann geht es auch gut ab. Die Effekte wirken überhaupt nicht billig und sind noch handgemacht. Manche wirken dadurch recht derb und wissen so den Zuschauer zu begeistern. Dazu gesellen sich eine gruselige Stimmung und ein stimmiges Setting. Gerade die Konfrontation zwischen dem Bösen und einem Kind sind immer sehr interessant. Ich erinnere mich da gerne an meine Kindheit zurück, als mich besonders solche Filme bestens erschrecken konnten. Wer sich auch heute noch darauf einlassen kann wird nicht enttäuscht werden, da der Charakter des Cameron auch zu keiner Zeit nervig wirkt.

 

Die deutsche DVD-Veröffentlichung stammt aus dem Hause CMV Laservision. Diese haben es geschafft den Film erstmals komplett ungekürzt in deutscher Sprache zu veröffentlichen. Dafür gibt es schon mal einen dicken Pluspunkt. Leider ist die Qualität des Filmes nicht der heutigen Zeit entsprechend. Die Bildqualität ist unter dem Durchschnitt, da das Bild viel matschig und unscharf wirkt. Auch die Farben sind viel zu blass. Der Ton bietet ebenfalls kein tolles Entertainment. Alles ist sehr frontlastig, aber immerhin sind die Dialoge gut verständlich. Die deutsche Tonspur ist etwas lauter, als die Englischer, aber dafür rauscht sie auch um einiges mehr. Eine Bearbeitung des Ausgangsmaterials wäre sicherlich hilfreich gewesen, aber das hätte wohl die Kosten gesprengt. Beim Bonusmaterial hat man auch gespart, da es nur ein paar Trailer auf die Scheibe geschafft haben. Die DVD selbst befindet sich wieder in dem CMV-typischen Hardcover und der Käufer hat die Wahl zwischen zwei verschiedenen Covermotiven.


Das Fazit von: Tobi

Tobi

Und wieder hat es CMV geschafft mich mit einer ihrer aktuellen Veröffentlichungen zu überzeugen. Langsam wird das wohl zur Gewohnheit, was ich natürlich sehr gut finde. Wer auf klassische Horrorfilme steht, in welchem die Stimmung und die Geschichte wichtiger sind, als blutiges Gekröse, der sollte hier unbedingt mal reinschauen. Klassische Elemente, wie knarrende Türen, rauschende Winde und dunkle Wandschränke schaffen eine ganz spezielle Atmosphäre, die man leider heutzutage kaum noch vorfindet. Wenn ihr mal einen Abend nichts vorhabt, dann lasst die Rollläden runter, macht das Licht aus und seht Cameron dabei zu, wie er als kleiner Junge gegen das Böse aus der Hölle kämpft. Und denkt dabei immer daran: IHR SEID NICHT ALLEIN!


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