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Death Note
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BEWERTUNG |
31.08.2017 von LorD Avenger
Highschool-Student Light Turner findet nach einer Auseinandersetzung auf dem Schulhof ein mysteriöses Notizbuch mit dem Titel "Death Note". Die Regeln auf den ersten Seiten besagen, dass die Personen, deren Namen dort eingetragen werden, sterben müssen - was sich schnell bewahrheitet...
Da speziell das Death Note selbst mit seinen Dutzenden von Regeln, die das Töten beeinflussen und so hochgradig spannend und überraschend machen, identisch zur Vorlage ist, merkt man die größten Unterschiede beim Protagonisten Light. Im Manga und auch in den japanischen Filmumsetzungen ist dieser ein hyperintelligenter Hochschüler, der mit seiner überragenden Auffassungsgabe sogar gelegentlich der örtlichen Polizei aushilft. Passend dazu ist er äußerst kühl und durch nichts aus der Ruhe zu bringen. Das war Hollywood aber natürlich zu emotionsarm, damit konnte man sich als Zuschauer zu wenig identifizieren... also haben sie einen stinknormalen Teenager daraus gemacht, dessen Intelligenz in einem Nebensatz zwar erwähnt, darüber hinaus aber nicht zu erkennen ist. Tatsächlich verhält er sich die längste Zeit über eher dümmlich, kriegt die ebenfalls Hollywood-typische Lovestory serviert und beichtet der Frau quasi direkt nach dem Kennenlernen sein großes Geheimnis. Äußerst grenzwertiges Drehbuch an dieser Stelle also... Auch Shinigami (ebenfalls in Soul Eater oder Bleach zu sehen), bzw. Todesgott Ryuk, gesprochen von der passenden Stimme Willem Dafoes verhält sich etwas mehr seinem bedrohlichen Äußeren entsprechend und weniger wie die zwar gefährliche, aber im Anime doch eher unbekümmerte Originalfigur. Im Gegensatz zur japanischen Filmumsetzung hat man Ryuk hier übrigens als gelungenes Kostüm umgesetzt, nicht als billige 3D-Animation. Über Mia müssen wir gar nicht reden, da die - abgesehen von ihrer Zuneigung zu Light - überhaupt nichts mit ihrer hingebungsvollen, dummen Vorlage zu tun hat. Lights Gegenspieler L wiederum fängt die eigenartigen Gestik und Sitztechnik der Manga-Figur super ein, ist allerdings schwarz anstatt übertrieben blass mit entsprechenden Augenringen und auch etwas unbeherrschter als der fast schon teilnahmslos wirkende Charakter, der er sein sollte.
Sieht man nun aber von den Parallelen oder Unterschieden zum Original ab, so schwer es einem als Fan auch fällt und betrachtet den Film als eigenständiges Element, so funktioniert er doch ziemlich gut. Nach wie vor sind einige Entscheidungen der Protagonisten schwer nachvollziehbar, führen über kurz oder lang aber zu den spannenden Elementen der Handlung, die der Regisseur stimmungsvoll und interessant umzusetzen wusste. Zwar fehlt einem fast den ganzen Film über das wirklich Geniale, das sich aus dem Death Note herausholen lässt und bis zum großen Finale darauf zu warten ist nicht die beste Entscheidung, aber man kann sie gerade noch so hinnehmen - vor allem, wenn man sie als Grundlage und Einführung in einen bereits geplanten zweiten Film ansieht, der dann höchstwahrscheinlich eher den Vorstellungen der Fans entsprechen müsste.
Besonders spaßig sind die überraschend brutalen Splatter-Szenen von explodierenden Köpfen und Co., die zu den besten zählen, die ich seit Jahren in einem Horror-Thriller gesehen habe. Definitiv nichts für schwache Mägen, fürs Fans solcher Szenen aber eine Augenweide aus gekonnten und alles andere als trashigen Effekten. Das Fazit von: LorD Avenger
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