Der Bestatter - Staffel 1
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BEWERTUNG |
23.07.2015 von MarSDass es eine europäische Serie bis zur Ausstrahlung im überfluteten US-Fernsehen schafft, hat einen Seltenheitswert. Doch das ist Grund genug für unseren Redakteur MarS sich die Schweizer Krimi-Serie Der Bestatter - Staffel 1 einmal etwas genauer anzuschauen ...
Der ehemalige Kommissar Luc Conrad hat nach einem persönlichen Vorfall eher widerwillig die Polizei im Aargauer Kanton verlassen und das Bestattungsunternehmen seines Vaters übernommen. Unterstützung bekommt er dabei von seiner Mutter und seinem neuen Praktikanten Fabio. Doch das ermitteln liegt ihm einfach im Blut, und so mischt er sich immer wieder in die Ermittlungen seiner Ex-Freundin Anna-Maria Giovanoli ein, die von seinen Alleingängen meist wenig begeistert ist - aber er sitzt ja sozusagen an der Quelle ...
Die erste Staffel von Der Bestatter hat zwar nur vier Folgen, konnte aber trotz der kurzen Laufzeit sofort mein Herz für sich gewinnen. Die Mischung aus spannenden Kriminalfällen und dem trockenen, teils rabenschwarzen Humor der Charaktere macht einfach unglaublich Spaß und kann dabei perfekt unterhalten. Der Aufbau der Folgen ist ähnlich wie bei vergleichbaren US-Krimiserien: Anfangs geschieht ein Mord, der im Laufe der Folge nach und nach aufgeklärt wird, man aber als Zuschauer bis zum Ende im Dunkeln tappt. Nebenbei zieht sich noch ein roter Faden durch die vier Episoden, welcher die Vergangenheit und den damit zusammenhängenden Weggang von der Polizei zum Thema hat. Auch dieser Handlungsstrang wird in der vierten Folge geklärt, was die Staffel abschließt ohne einen großen Cliffhanger zur nächsten zu hinterlassen.
Hervorzuheben sind neben den originellen Todesfällen vor allem die Schauspieler, die allesamt sehr sympathisch sind und der Serie ihren ganz eigenen Charme verleihen. Mike Müller als Luc Conrad spielt den sarkastischen und unerschütterlichen Hobby-Ermittler einfach zum gern haben, aber auch die übrigen Darsteller fügen sich zu einem stimmigen Gesamtbild zusammen. Weitere personelle Highlights sind der Praktikant Fabio, ein offensichtlicher Anhänger der Gothik-Szene, der vor allem durch sein Aussehen und seine ganz eigene Art für so manchen Lacher sorgt sowie der Gerichtsmediziner aus Wien, der trockener und schwarzhumoriger nicht sein könnte.
Ich habe mir auf Grund dezenter Verständnisprobleme die Serie übrigens nicht im Originalton auf Schweizerdeutsch angeschaut, möchte aber mein Lob aussprechen, dass eine Produktion den Mut hat, diese Originaltonspur mit auf die Disk zu packen. Die deutsche Synchronisation passt jedoch optimal zu den Charakteren und kann ohne Bedenken als Alternative gewählt werden.
Abschließend noch der kurze Episoden-Guide:
Das Bild der DVD ist sehr gut. Schärfe und Detailgrad sind überzeugend, nur in wenigen Momenten zeigen sich leichte Schwächen bei Kontrast und Schwarzwert, vor allem in Szenen die nachts spielen. Die Tonspur ist meist frontlastig und bietet nur selten Effekte im Surroundbereich, was für eine dialoglastige Serie aber auch gar nicht relevant ist. Das Fazit von: MarS
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