Detektiv Conan: Der 11. Stürmer
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BEWERTUNG |
09.12.2017 von LorD Avenger
Ein Terrorist droht mit der Ermordung hunderttausender Menschen und schickt Meisterdetektiv Kogoro Mori ein Rätsel, das gleichzeitig Warnung und Herausforderung ist...
Erstmals 2012 in japanischen Kinos ausgestrahlt ist der 16. Film zur bekannten Anime-Serie bereits einige Jahre alt, dennoch merkt man deutlich den qualitativen Unterschied von Zeichnungen und Animationen im Vergleich zu den frühen TV-Folgen. Anders als in den Filmen Die Sonnenblumen des Infernos oder Der dunkelste Albtraum stehen keine von Conans Erzrivalen im Fokus des Falls, sondern ein kaltblütiger Terrorist, der mit einer Autobombe auf sich aufmerksam macht und anschließend plant eine geradezu abenteuerliche Anzahl von Unschuldigen zu töten. Einzig sein Größenwahn oder vielleicht auch der Wunsch aufgehalten zu werden gibt der Polizei, vorranging aber natürlich Genie Conan eine Chance auf das Verhindern des Unheils.
Nach der Einführung des Falles durch die Autobombe, wechselt das Szenario in eine ausgelassene, fröhliche Atmosphäre, bei der Conan und die Detective Boys auf einem Sportplatz mit den Fußballstars aus der japanischen Liga trainieren. Unter strahlend blauem Himmel lernen wir eine Reihe neuer Charaktere kennen, die sich wie üblich später zu Verdächtigen mausern werden. Auf indirektem Wege erfährt der geschrumpfte Schülerdetektiv schließlich von dem neuen, abendfüllenden Fall und wie es der Zufall mal wieder so will, befindet er sich ohnehin gerade an Ort und Stelle des Geschehens. Im tollkühnen Alleingang nutzt er seine teilweise sehr weit hergeholten, versteckten Hilfsmittel, um das Unheil abzuwenden - doch sein Gegner gibt nicht auf, sondern versucht den vereitelten Anschlag noch zu toppen.
An und für sich ist das Grundkonzept also verdammt spannend. Auch wenn keine Männer in schwarz oder ein Kaito Kid mit von der Partie sind, so ist ein Terrorist, der einen Großteil von Tokios Bevölkerung auslöschen möchte, doch ein hinnehmbarer Ersatz und zudem eine willkommene Abwechslung. Über einige Dinge könnte man sich dann natürlich wieder negativ auslassen, wie Conans wortlose Einzelgänger-Mentalität, die theoretisch das Leben hunderttausender Menschen riskiert oder die völlig überzogenen Kapazitäten seiner James Bond-artigen Hilfsmittel. Aber unterm Strich ist es schließlich immer noch eine Zeichentrickserie, in der ein Oberschüler in einen kleinen Jungen zurückverwandelt wurde, also darf man das nicht so eng sehen.
Weit mehr Kritik würde ich tatsächlich an der Story anbringen, die trotz der sehr guten Ausgangslage einfach nicht den richtigen Bogen findet, um durchgängig über 110 Minuten zu fesseln. Gerade der Mittelteil des Films hinkt sehr hinterher und zieht sich wie altes Fußballleder, was einen die Auflösung wirklich herbeisehnen lässt. Zudem sind die Kinofilme natürlich auch stets bildgewaltiger und setzen mehr auf Action als auf Krimi, was einfach nicht so gut zu Conan passt und auch nicht so gut funktioniert - außer man stellt ihm Helfer zur Seite, die als die tatsächlichen Actionhelden fungieren, wie in Der dunkelste Albtraum. Außerdem kommt der Humorfaktor durch den ersten Rahmen sehr kurz und büßt damit weitere Unterhaltung ein.
Auch wenn gerade bei den Fußbällen viel offenkundige 3D-Animation mitspielt, die nicht so schön aussieht, gefällt mir der feinere Zeichenstil im Vergleich zur Serie doch schon sehr gut und wird von erstklassiger, deutscher Synchronsprecher-Leistung begleitet. Cover & Bilder © GOSHO AOYAMA / DETECTIVE CONAN COMMITTEE Das Fazit von: LorD Avenger
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