Durst - Thirst
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BEWERTUNG |
25.02.2010 von TobiJahr für Jahr kommen neue Vampirfilme auf den Markt, welche meistens nach dem gleichen Schema ablaufen und keine neuen Akzente setzen. Im Jahre 2008 gelang dem Schweden Tomas Alfredson mit seinem Film „So finster die Nacht“ eine Neuinterpration dieses Genres. Ein Jahr später versucht sich Kult-Regisseur Park Chan-wook (Oldboy) ebenfalls daran dem Genre neues Leben einzuhauchen. Ob dies gelungen ist kann im folgenden Bericht nachgelesen werden.
Der Priester Sang-hyeon befindet sich in einer Art Schaffenskrise. Er arbeitet in einem Krankenhaus und spendet den dortigen Patienten tröstende Worte. Aber das genügt ihm nicht, denn er würde diesen Leuten viel lieber „aktiver“ helfen. Denn auch er ist nicht in der Lage viele von ihnen von ihrem Leiden zu befreien. Daraufhin lässt er sich auf ein Experiment ein. Zur Bekämpfung eines Virus begibt er sich nach Afrika, wo ihm ein Virus zusammen mit einem Antivirus verabreicht wird. Dadurch wollen die Forscher feststellen, ob der Antivirus wirkt. Die Überlebenschancen der Teilnehmer sind dabei allerdings sehr gering.
Es kommt natürlich, wie es kommen. Der Priester überlebt das Experiment, doch im Zuge dessen ist er zu einem Vampir geworden. Damit fangen seine Probleme erst richtig an, denn er darf wegen seines gesellschaftlichen Standes nicht sündigen. Das fällt ihm natürlich reichlich schwer, wenn plötzlich der Blutdurst anfängt, er aber niemanden töten darf. Des Weiteren trifft er auf eine Frau namens Tae-joo, in die er sich mehr oder weniger verliebt. Auch hier wartet eine Sünde auf ihn, denn er darf keinen Geschlechtsakt vollziehen. Sang-hyeon gerät mehr und mehr in einen sündigen Strudel, der seine gesamte Existenz in Frage stellt.
Meine Erwartungen an „Durst – Thirst“ waren sehr hoch und ich habe mich richtig gefreut, als ich die Blu-ray in meine PS3 eingelegt habe. Leider war meine Vorfreude zu hoch, denn ich wurde vom Resultat ziemlich enttäuscht. Der Film schaffte es mich zu keiner Sekunde zu fesseln. Die meisten Szenen, wie auch der Film an sich, sind viel zu lang geraten. Mir war einfach nur langweilig beim Anschauen, obwohl der Ansatz, den Park Chan-wook hier verfolgt sehr gut ist. Die Umsetzung allerdings ist einfach nur banal und kann einfach nicht fesseln.
Viele der Szenen wirken total amateurhaft. Ich verstehe es einfach nicht, dass die Asiaten nicht in der Lage sind Kuss- bzw. Liebesszenen gut darzustellen. Beim Knutschen sehen hier erwachsene Leute wie Kinder aus dem Kindergarten aus. Des Weiteren halten sich auch die schauspielerischen Leistungen arg in Grenzen. Viele der Charaktere nerven einfach nur und man weiß zu keiner Zeit, mit wem man sich als Zuschauer „anfreunden“ kann. Es fehlt einfach der Bezug.
Was hingegen gut gelungen ist, ist die optische Darstellung, sowie die doch recht wenig vorhandene Musik. Für optisch fixierte Leute mag es sicherlich ein Genuss sein hier zusehen zu dürfen, aber reicht das aus, um 134 Minuten zu unterhalten? Ich denke eher nicht. Schade eigentlich, denn hier wurde sehr viel Potential verschenkt. Ich denke auch, dass ich mit meiner Meinung sehr allein dastehe, da der Film im Allgemeinen gute Kritiken bekommt und auch in Cannes punkten konnte. Für mich war er dennoch leider nichts.
In Deutschland hat es sich das Label „Ascot Elite“ zur Aufgabe gemacht diesen Film auf Blu-ray zu veröffentlichen. Stellenweise ist das auch sehr gut gelungen, aber es gibt leider auch einiges zu bemängeln. Das Bild ist AVC-kodiert und liegt in 1080p vor. Generell besitzt es eine gute Schärfe, welche allerdings nicht die ganze Zeit vorhanden ist. Oft sind Unschärfen und verrauschte Szenen zu beobachten, welche ein wenig störend sind. Der Ton hingegen ist wirklich klasse. Dem Käufer wird eine deutsche und eine koreanische DTS-HD 5.1 Tonspur spendiert, welche glasklar daher kommen. Die wenigen Surround-Effekte dieses Filmes sind sehr stimmig. Leider ist das Bonusmaterial sehr mager ausgefallen. Es gibt Trailer und ein Interview mit dem Regisseur beim Fantasy Filmfest in Berlin. Das war es dann auch schon. Ein Wendecover lässt das FSK-Logo verschwinden. Insgesamt wäre hier definitiv mehr möglich gewesen. Das Fazit von: Tobi
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