Equals - Euch gehört die Zukunft
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BEWERTUNG |
09.11.2016 von MarS
Wer fühlt, verliert. Wenn das nicht nach einer Paraderolle für Kristen Stewart klingt. Unterstützt vom talentierten Newcomer Nicolas Hoult und dem alten Hasen Guy Pearce kann da doch nichts mehr schief gehen... oder doch?
Nach einem atomaren Krieg existiert die Welt wie wir sie kennen nicht mehr. Alle leben friedlich zusammen, da die Wissenschaft den Grund für alle Probleme beseitigen konnte: menschliche Gefühle. Zwischenmenschliche Kontakte sind untersagt und Geburten sind gesetzlich geregelt und verpflichtend. Doch der Kampf gegen die Gefühle ist nicht gänzlich gewonnen, denn immer wieder werden Einzelne von dem gefährlichen Virus, genannt "S.O.S.", befallen und von ihren unbekannten Emotionen übermannt. Jeder der von "S.O.S." befallen ist wird zunächst mit Medikamenten versorgt, welche die Gefühle eine Weile lang unterdrücken, und später ins "D.E.N." gebracht, wo man schließlich unterstützten Selbstmord begehen darf, um der Gesellschaft nicht weiter zu schaden. Als eines Tages auch der junge Silas (Nicolas Hoult) von der Seuche befallen wird bricht für ihn die Welt zusammen, doch als er Gefühle für seine Arbeitskollegin Nia (Kristen Stewart) entwickelt und sie diese völlig unerwartet erwidert entscheiden sie sich für ein gemeinsames Leben und planen ihre Flucht, bevor sie entdeckt und ins "D.E.N." gebracht werden...
Eine Welt ohne Emotionen in der sich plötzlich fühlende Menschen zurechtfinden oder auch verstecken müssen. Die Geschichte von Equals - Euch gehört die Zukunft erinnert stark an Filme wie Equilibrium oder auch Hüter der Erinnerung - The Giver, nur machen diese im Gegensatz zum vorliegenden Werk deutlich mehr richtig. Während Equilibrium hauptsächlich auf eine düstere Atmosphäre und hervorragend choreografierte Action setzte, kümmerte sich Hüter der Erinnerung - The Giver vor allem um die möglichen Auswirkungen von fehlenden Emotionen und den Drang der Menschen, Gefühle zu zeigen. Im Gegensatz dazu fixiert sich Equals - Euch gehört die Zukunft fast gänzlich auf seine beiden Hauptfiguren und deren Gefühlswelten, lässt dabei aber das Umfeld mit wenigen Ausnahmen, vor allem zu Beginn, links liegen. Was sich daraus ergibt ist ein langatmiger und langweiliger Romantik-Streifen mit dramatischer Komponente, der die eigentliche Science-Fiction nur als Grundgerüst für allerlei schnulzige und belanglose Szenen nutzt. Dadurch bleibt der eigentlich sehr talentierte und vielschichtige Nicolas Hoult zum einen absolut unterfordert und hinter seinen Möglichkeiten zurück, zum anderen hingegen glänzt Kristen Stewart in einer für sie perfekten Rolle, in der sie keine Emotionen zeigen muss. Unerwarteterweise schafft sie es aber dennoch, in einigen Szenen glaubwürdig ihre Stimmung zu visualisieren und harmonisch mit Hoult zusammen zu arbeiten, was gleichzeitig für die unterhaltsamsten Momente im Film sorgt. Völlig verheizt erscheint hier Guy Pearce, der in einer relativ unscheinbaren Nebenrolle nur ein paar Mal im Film zu sehen ist.
Das Bild der Blu-ray glänzt nicht wirklich durch gute Werte. Die Schärfe ist in Ordnung, jedoch meist weit entfernt von klarer, detailreicher Darstellung und der Schwarzwert ist auffällig schwach, wodurch dunkle Bereiche oftmals eher grau und trüb wirken. Der Farbkontrast ist insgesamt zu stark und sorgt für unschöne Fleckenbildung, überhaupt ist die stilisierte Farbgebung mehr als gewöhnungsbedürftig und bildet immer wieder in Teilbereichen des Bildes extrem nuancierte farbliche Flächen, die das Gesamtbild trüben. Der Ton ist solide wenn auch unspektakulär und hat auf Grund des sehr ruhigen, dialoglastigen Geschehens nicht viel Möglichkeiten, sich atmosphärisch zu entfalten. Das Fazit von: MarS
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