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FIFA 15 (Playstation 4)

Publisher: Electronic Arts
Entwicklerstudio: Electronic Arts
Genre: Sport
Sub-Genre: Fußballsimulation
Art: Fullprice
Erscheinungsdatum: 25.09.2014
USK 0

FIFA 15 (Playstation 4)   29.10.2014 von Torsten

Die diesjährige Version von FIFA 15 für die Xbox One hatten wir bereits im Test. Mit etwas Verspätung trudelte nun auch noch eine PlayStation 4-Disk in der Redaktion ein, die wir mit einem separaten Test und somit einer zweiten, unabhängigen Meinung bedenken wollen. Was hat sich also im Vergleich zum Vorjahr getan? Muss nun wirklich wieder zur aktuellen Version gegriffen werden oder tut es auch das mittlerweile vergünstigte FIFA 14?


You´ll never walk alone

 

Der Einstieg gestaltet sich dieses Jahr etwas anders, als dies in den vergangenen Jahren der Fall war. Anstatt sich erst durch zahlreiche Menüs zu klicken gelangen wir gleich auf das Spielfeld. Und es ist nicht irgendein Freundschaftsspiel, sondern gleich das Finalspiel der englischen Premier League zwischen dem FC Liverpool und Manchester City. Wer sich vorab die Demo zu FIFA 15 angeschaut hat, der kennt bereits dieses Einstiegsspiel in die grandiose Atmosphäre einer TV-reifen Darstellung. In der finalen Version lässt sich das Geschehen aber natürlich auch in deutscher Sprache moderieren. Erst nach dieser Partie gelangen wir in das Auswahlmenü, in dem wir die gewünschten Einstellungen vornehmen.

 

Neues Spielgefühl

 

Bereits in den ersten Spielminuten fällt auf, dass das Tempo nochmals gedrosselt wurde. Dadurch bedingt entstehen gewisse Vor-, aber auch Nachteile. Denn zum einen haben Spieler nun mehr Zeit, um taktische Finessen zu planen oder aber sich um das eigene Dribbling zu kümmern. Auf der anderen Seite bleibt nun aber auch mehr Zeit, um auf gegnerische Angriffe zu reagieren. Allerdings ist der zu erwartende „Schaden“ der Defensive ungleich höher. Denn wenn der direkte Zweikampf zu Gunsten des Offensivspielers ausfällt, stehen diesem danach alle Möglichkeiten mit entschieden gesteigerter Ruhe zur Verfügung. Auffällig ist allerdings auch, dass die Spielermodelle nun deutlich agiler reagieren. Bestand in FIFA 14 noch der Eindruck einer allseits vorherrschenden Beschleunigungsschwäche, lassen sich in diesem Jahr die Massen der Spieler viel flexibler in ihrer Bewegungsrichtung verlagern. Daher wirkt das Spiel trotz verminderter Geschwindigkeit flüssiger und variabler. Hinzu kommt, dass das Leder nun etwas losgelöster vom ballführenden Spieler läuft. Spieler legen sich den Ball nun weiter vor und führen diesen in einem realistischeren Ausmaß, er „klebt“ somit nicht mehr am Fuß. Das macht Zweikämpfe und Dribblings authentischer und vor allem spannender, gezielte Tacklings führen öfter zum Erfolg.

 

Bildergalerie von FIFA 15 (Playstation 4) (5 Bilder)

KI & Torwart

 

Entscheidend für das möglichst realistische Spielgefühl ist neben der vom Spieler umgesetzten Steuerung des ballführenden Protagonisten aber vor allem das Verhalten derjenigen, die gerade nicht selber gesteuert und somit von der KI übernommen werden. Diesbezüglich gab es zahlreiche Detailverbesserungen, die schon in die richtige Richtung gehen, aber noch immer den größten Raum für Verbesserungen bieten. Verteidigungslinien reagieren zwar nun weniger voraussehbar, werden aber durch oben beschriebene Änderungen am Spielfluss dennoch leichter überwunden. Dafür wurde das Abwehrverhalten bei Flanken verbessert. Führten diese im letzten Jahr noch entschieden zu häufig zum Torerfolg, ist dies nun ungleich schwieriger geworden. Leider spielen gegnerische Verteidiger den Ball bereits unter leichtem Druck arg vorschnell ins Aus, anstatt das Leder nach vorne zu preschen oder gar eine bereitstehende Offensivstation zu bedienen. Des Weiteren verübt die KI noch immer zu wenig Druck auf Gegner in deren eigenen Spielhälfte aus. Beinahe mühelos gelangen Bälle zur Mittellinie, von der sich Möglichkeiten zu Tor-Chancen einleiten lassen.

 

Die Torhüter standen bei einem Spiel, bei dem ein einziger Fehler entscheidend sein kann, naturgemäß schon immer vermehrt in der Kritik. Das ist natürlich auch in der virtuellen Simulation der Fall, und so klagten einige Spieler im Vorjahr darüber, dass gewisse Torhüter nahezu perfekt und somit unrealistisch parierten. Offensichtlich reagierte man bei EA nun darauf, indem man eine höhere Fehlerquote einbaute. Diese führt dazu, dass Bälle bei Torschüssen öfter nach vorne ins Spielfeld abprallen und somit mehr Abstauber-Tore fallen. Ob das nun gut oder schlecht ist, sei mal stimmungsneutral in den Raum gestellt. Nach der WM 2014 hat aber auch ein weiteres Verhaltensmuster Einzug ins Spiel erhalten. Denn nach Manuel Neuers grandiosem „Libero-Spiel“ laufen auch virtuelle Torhüter immer öfter hinaus und spielen sogar weit außerhalb ihres heimischen 16ers mit. Das Timing ist allerdings nicht immer perfekt, sodass es mitunter dazu kommen kann, dass Profit aus der etwas hilflosen Lage des mitspielenden Torhüters und dem somit leer stehenden Tor geschlagen werden kann.

 

Gewaltiger Spielumfang

 

Ein sehr auffälliger und nicht zu unterschätzender Vorteil gegenüber Pro Evolution Soccer ist und bleibt das allumfassende Lizenz-Paket von FIFA. Und ob nun Fan von Bundesliga, englischer Premier League, italienischer Serie A oder türkischer Süper Lig, es bleibt kaum einen Wunsch unbeantwortet. Der konkrete Wunsch einiger Spieler im letzten Jahr wurde jedenfalls erhört, somit ist der Saisonmodus wieder mit am Bord. Denn nicht jeder möchte den ganzen Transfer- und Manager-Kram bedienen, sondern konzentriert sich lieber voll und ganz auf das nächste Spiel seiner geliebten Bundesliga-Mannschaft. Unter „Match Day Live“ dürfen Fans sogar reale News, Ergebnisse und Statistiken betrachten und auf Wunsch in freudiger Erwartung das kommende Spiel des Wochenendes selber spielen. Der Karrieremodus, allem voran der „Be a Pro-Modus“, bedarf allerdings so langsam mal eines standesgemäßen Updates und eine umfassende Angleichung an heutige Standards. Denn wer einmal eine Spielerkarriere in NBA2K oder Madden gespielt hat, der wird geradezu enttäuscht vom farb- und abwechslungsarmen Abklatsch des FIFA-Entwicklungteams sein. Zu wenig wird um den Fußball herum geboten, dass den Spieleralltag lebendig auflocksteams sein. Zu wenig wird um den Fußball herum geboten, dass den Spieleralltag lebendig auflockern würde. Dafür wurde der beliebte Ultimate-Modus weiter verbessert und erweitert, einer App für das Smartphone inklusive. Am stärksten ist und bleibt FIFA aber natürlich, wenn es mit einem oder gar mehreren Kumpels zusammen gespielt wird. Dies funktioniert gemeinsam auf dem heimischen Bildschirm und aber bequem per Online-Verbindung. Hier darf dann sogar eine komplette Saison im Koop mit bis zu 17 weiteren Spielern gespielt werden. Genau das richtige für regelmäßige Online-Treffs auf dem virtuellen Rasenfeld.

 

TV-Präsentation mit müdem Dauergebrabbel

 

Bereits die ersten Spielminuten imponieren gewaltig. Fan-Gesänge, Konfetti-Regen und eine Aufmachung, die mit ihren Szenenschnitten, Wiederholungen und Kamerafahrten an die Live-Übertragung eines Champions-League-Spiels erinnert. All das ist mittlerweile so nahe an der Perfektion, dass lediglich wenig Raum für Verbesserungen vorhanden zu sein scheint. Insgesamt sind es wieder nur Nuancen, die es zu bemerken gilt. Die Animationen der Spieler sind etwas runder, das Publikum wirkt authentischer und lebhafter. Hinzu kommen animierte LED-Banden, die Integration der Torlinien-Technik und verbesserte Spielermodelle. Die Gesichter sind allerdings manchmal etwas blass, nahezu gräulich geraten. Neu sind die Abnutzungserscheinungen des Rasens. Grätschen, Schüsse und Stürze hinterlassen Spuren auf dem umkämpften Grün des Stadions. Bei Regen oder Schnee gibt es zudem nette Wettereffekte, wenn Spieler über das aufgeweichte Gras laufen oder der Ball platschend aufprallt und mit einem Regenstoß in Form einer kleinen „Detonation“ vom Stürmer in Richtung Tor gekickt wird.

 

Optisch sind neben der erwähnten großartigen Atmosphäre vor allem die zahlreichen Fan-Chöre und die wirklich realistischen Effekte zu loben. Wenn das Leder satt an die Querlatte kracht, so ertönt der gewohnt hohle Klang eines Aluminium-Gestänges, der nicht mehr an das harte Anschlagen einer Stahltasse erinnert. Ein ganz hohes Niveau, das mit nur einer einzigen Ausnahme negativ auffällt: Die KommentatAluminium-Gestänges, der nicht mehr an das harte Anschlagen einer Stahltasse erinnert. Ein ganz hohes Niveau, das mit nur einer einzigen Ausnahme negativ auffällt: Die Kommentatoren Manfred Breuckmann und Frank Buschmann nerven Jahr um Jahr mit immer gleichen Phrasen eines einmalig aufgenommenen Worthülsen-Repertoires. Diese wollen wir nicht mehr hören. Also entweder kommen komplett neue Kommentatoren ins Spiel oder aber „Manni und Buschi“ nehmen endlich mal neue Sprach-Samples auf. r aber „Manni und Buschi“ nehmen endlich mal neue Sprach-Samples auf.


Das Fazit von: Torsten

Torsten

FIFA 15 fährt zahlreiche Detailverbesserungen auf, die den Spielfluss taktischer, aber auch agiler und flexibler gestalten. Wirklich neu ist hingegen nur wenig, sodass Gelegenheitsspieler der Vorjahres-Version gerne ein Jahr aussetzen dürfen. Wer hingegen das letzte Jahr nicht gleich bei der ersten NextGen-Version zugegriffen hat, den erwartet mit FIFA 15 ein wirklich ausgewogenes und lebendiges Fußballspiel, das mit seiner TV-reifen Präsentation und grandiosen Atmosphäre nahe an die Qualität einer Live-Übertragung gelangt. Klar gibt es auch dieses Jahr wieder den einen oder anderen Grund zur Klage. So fehlt es der KI an Druck und Angriffslust in der gegnerischen Hälfte, Torhüter laufen zu oft hinaus oder lassen Bälle vermehrt ins Spielfeld abprallen und die Moderatoren nerven Jahr für Jahr mit den gleichen Worthülsen ihres Standard-Phrasen-Repertoires. Getreu des Mottos „Der König ist tot, es lebe der König“ übernimmt FIFA 15 nahtlos die Vormachtstellung seines Vorgängers als authentischstes und bestes Fußballspiel.


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positiv negativ
  • Abnutzung von Rasen und Trikots
  • Gelungenes Zweikampf-System
  • Erweiterung der taktischen Komponenten
  • Umfangreiches Lizenz-Paket
  • Saison-Modus wieder mit dabei
  • Verbesserte Animationen und Detailverbesserungen
  • Erhöhter Spielfluss
  • Grandiose Atmosphäre
  • Fan-Gesang
  • Sehr gute Ball-Physik
  • Realistische Geräusche
  • Zu viele Abpraller
  • Torhüter laufen zu weit raus
  • KI nicht aggressiv genug
  • Die Moderatorensprüche nerven gewaltig!
  • Wenig Fortschritt!!!





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