Fire Emblem Warriors
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BEWERTUNG |
23.12.2017 von WolfNachdem das im Jahr 2014 erschienene, auf der Zelda-Serie basierende Hyrule Warriors ein so großer Erfolg war, liegt es nahe, das Warriors-Prinzip auch auf andere Spieleserien anzuwenden. Die Fire Emblem-Serie hat dafür ohne Zweifel die entsprechende Menge an Charakteren. So ist es nur konsequent, dass Nintendo nun Fire Emblem Warriors für die aktuellen Konsolengenerationen veröffentlicht. Handelt es sich bei dem Titel um einen würdigen Nachfolger?
Der Einstieg
Wie mittlerweile üblich, gibt es zu Beginn nicht viel falsch zu machen. Man startet das Spiel, wählt, ob man lieber den weiblichen oder den männlichen Hauptcharakter bevorzugt spielen möchte, ob man es gerne leicht oder knackig hat und ob gefallene Verbündete automatisch wiederbelebt oder teuer wiedererweckt werden sollen und kann dann bis zum Abschluss der ersten zwei Missionen erst einmal überhaupt nichts weiter einstellen. Die Geschichte ist so einfach wie beliebig: Alle sind glücklich, plötzlich wird das Schloss von Monstern angegriffen, die Kinder fliehen, die Mutter bleibt zurück. Stellt sich heraus, dass irgendwer Portale in andere Welten geöffnet hat und von dort Monster aber auch andere Charaktere der Fire Emblem-Serie in die Spielwelt gelangen. Der Schlamassel wird irgendeinem Superdrachen angerechnet, der nur mit einem magischen Schild wieder versiegelt werden kann. Die Macht des Schilds zu erwecken ist Gegenstand der Kampagne.
Das Spiel
Veteranen von Hyrule Warriors werden sich sofort heimisch fühlen. Steuerung und Spielprinzip sind nahezu identisch, was sehr gut ist. Auf einer Oberweltkarte wählt man die nächste zu spielende Mission aus. Hier kommt dann bereits die erste Neuerung zum Tragen: Man kann vor der Schlacht den verbündeten Einheiten bereits Angriffs- oder Verteidigungsbefehle geben, und diese damit unmittelbar kommandieren. Das geht auch jederzeit während der Schlacht und ist wirklich praktisch, da die Einheiten im Vergleich zu Hyrule Warriors tatsächlich auch Gegner besiegen und gegnerische Festungen einnehmen können. So hat man als Spieler viel mehr Kontrolle über das Schlachtfeld. Davon abgesehen kann man aber auch jederzeit zwischen den verfügbaren Spielercharakteren während der Schlacht wechseln.
Grundsätzlich stehen dem Spieler normale Angriffe, starke Angriffe und Spezialtechniken zur Verfügung, wobei die normalen und starken Angriffe zu Kombinationsangriffen verkettet werden können. Ist eine spezielle Energieleiste vollständig gefüllt, kann der aktive Charakter auch in einen besonders starken Modus gebracht werden, in dem die Gegner dessen Angriffe nicht mehr blocken können. Letztlich sind die Spezialangriffe bedeutend stärker als in Hyrule Warriors und die Kombinationsangriffe nahezu überflüssig. Es macht mehr Sinn einfach normale Angriffe zu machen um die Spezialleiste voll zu füllen. Neu ist die Möglichkeit mit einem anderen Charakter ein Team zu bilden. Die Charaktere laufen fortan zusammen und das gibt einige Boni, wie einen kostenlosen Block oder stärkere Spezialangriffe.
Während der Schlacht kann man durch das Besiegen von Gegnern und das Erfüllen von Bonuszielen Materialien und neue Waffen finden. Die Materialien werden wie gewohnt benötigt, um die Fähigkeiten der einzelnen Charaktere zu stärken und gefallene Charaktere wiederzubeleben. Neue Waffen sollten, sofern sie besser sind als die verwendeten, ausgerüstet werden. Außerdem besteht ein großer Teil des Spiels wieder darin, durch die richtige Socklung eine perfekte Waffe herzustellen. Neben der Geschichte steht noch ein "Historischer Modus" zur Verfügung. Dieser kann ähnlich dem Abenteuermodus in Hyrule Warriors genutzt werden, um Schlachten aus den anderen Teilen der Serie zu spielen und dort weitere Verbesserungen zu erhalten.
Die Technik
Die Grafik auf dem Nintendo 3DS ist nicht besonders beeindruckend und besticht eher durch Detailarmut und häufigere Ruckler, wenn gerade viele Gegner gleichzeitig auf dem Bildschirm zu sehen sind. Im totalen Kontrast dazu hat man sich bei den Zwischensequenzen richtig Mühe gegeben: die sehen bombastisch gut aus. Positiv hervorzuheben ist die mitgelieferte japanische Sprachausgabe, die für Fans ein echtes Bonbon darstellt. Leider gibt es keine deutsche Sprachausgabe. Die Benutzerschnittstelle ist außerdem relativ steril geraten, so dass das Fire Emblem-Gefühl hier nicht richtig transportiert wird. Das war bei Hyrule Warriors bedeutend besser. Außerdem kommt es manchmal in den Menüs zu Grafikfehlern. In einem Fall hat das sogar zu einem Absturz des gesamten Systems und der anschließenden Weigerung, den Spielstand zu laden, geführt. Glücklicherweise ging es nach einem erneuten Neustart der Konsole wieder.
Cover & Bilder © Nintendo of Europe GmbH - Alle Rechte vorbehalten Das Fazit von: Wolf
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