Game of Thrones - Staffel 2
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BEWERTUNG |
02.05.2013 von PanikmikeMit der ersten Staffel von Game of Thrones schaffte es der amerikanische Sender HBO, Millionen Zuschauer in seinen Bann zu ziehen. Angesiedelt in der mittelalterlichen Fantasy-Welt Westeros, kämpfen die großen Herrscherhäuser um den eisernen Thron im Herzen des Landes. Diente die erste Staffel noch als Einführung in die Geschichte Westeros und seiner Herrschaftshäuser, so spinnt die zweite Staffel die Ereignisse unaufhaltsam weiter. Wir haben uns die zweite Staffel auf DVD angesehen und verraten Euch, ob diese den Vorgänger überbieten kann...
Die zweite Staffel beginnt exakt dort, wo die erste Staffel endete. König Robert Baratheon (Mark Addy) erlag seinen Wunden, Eddard Stark (Sean Bean) wurde des Hochverrats angeklagt und enthauptet. Sein Sohn, Robb Stark (Richard Madden), König des Nordens, ist im Krieg mit dem Hause Lannister und all seiner Verbündeten. Arya Stark (Maisie Williams) ist auf der Flucht und Sansa Stark (Sophie Turner) ist Gefangene und zugleich Verlobte des neuen Königs Joffrey Baratheon (Jack Gleeson)! Nicht zu vergessen Daenerys Targaryen (Emilia Clarke), deren Geschichte das fulminante Ende der ersten Staffel krönte!
Die Welt von Westeros steht am Rande eines Krieges, dessen Ausgang niemand vorraussagen kann. Könige erheben sich in den Landen, sie befinden sich im Aufruhr, denn das Gerücht der inzestiösen Beziehung der Lannister-Zwillinge breitet sich aus wie ein Lauffeuer und räumt den Baratheons das Recht der Herrschaft ein. Zwar wäre Stannis Baratheon der rechtmäßige Anwärter auf den eisernen Thron, sein Bruder Renly ist jedoch anderer Meinung und beansprucht den Thron für sich.
Die zweite Staffel thematisiert das zweite Buch “A Clash of Kings” des Autors G.R.R. Martin und somit auch den Krieg der fünf Könige. Wie bereits die erste Staffel, glänzt die Serie durch die Inszenierung, scharfzüngige, jedoch wohl durchdachte Dialoge sowie den dem Buch entnommenen Erzählstil. So wird in jeder Episode ein Teil der Geschichte jedes Charakters erzählt. Gerade deswegen entwickelt die Serie so ein hohes Suchtpotential. “Wie geht es weiter?”, “Was ist gerade passiert?”. Jeder Charakter ist auf seine Art ein Protagonist und hilft, die Geschichte langsam aber stetig weiterzuentwickeln. Dabei springt die Kamera geschickt zwischen den jeweiligen Figuren, lässt sie in brenzlige Situationen geraten, wechselt im entscheidenden Moment und lässt den Zuschauer mit noch mehr Fragen zurück.
Darüber hinaus brilliert die Serie mit einer unglaublich guten Besetzung, vor allem Peter Dinklage in der Rolle des Tyrion Lannister sowie Nikolaj Coster-Waldau in der Rolle des Jaime Lannister. Man könnte beinahe soweit gehen und die Schauspieler als Protagonisten der Serie bezeichnen.
Dies liegt vor allem an den großartigen, vor Zynismus strotzenden, Dialogen, die gekonnt ihr Gegenüber ausstechen und einen Kontrast zum doch eher ernsteren Ablauf der Serie bilden. Denn man sollte sich nichts vormachen, in Game of Thrones geht es um Sex, Gewalt und Intrigen. Und gerade die Gewalt wird hier bewusst als Stilmittel gewählt. Sie führt den Charakteren die Tragweite ihrer Entscheidungen vor, zeigt ihnen was sie lieben und was sie verlieren können. Besonders deutlich wird das in der Schlacht um Blackwater, in der Tyrion Lannister feststellt, zu welcher Monstrosität er herangewachsen ist, Sandor Clegane (Rory McCann) sich seinen Ängsten stellen muss und scheitert, und sich der wahre Charakter des neuen Königs offenbart. Es sind Momente wie diese, in denen man beginnt, die Serie zu lieben und in ihren Bann gezogen wird.
Leider schwächelt die zweite Staffel größtenteils durch die Abweichungen zum Buch. Und hier lässt sich auch der größte Schwachpunkt der Staffel finden, besonders für Zuschauer, denen die Bücher geläufig sind. Dies macht sich vor allem in der Entwicklung der Charaktere bemerkbar. Viele, doch eher schwerwiegende Entscheidungen, werden den Charakteren abgenommen, an anderen Stellen wird der Ablauf der Geschichte vollkommen verändert. Der Grund ist jedoch nachvollziehbar: Zum einen müssen gewissen Quoten eingehalten werden, zum anderen wird hier versucht, ein komplettes Buch in etwa zehn Stunden Film umzuwandeln. Dennoch dämpft es das Erlebnis der zweiten Staffel Game of Thrones.
Die Bildqualität der DVD ist grundsolide, wirkt auf HD-Endgeräten nur leider ein wenig körnig. Hingegen ist die Blu-ray der absolute Hammer, die Auflösung ist bombastisch, das Bild ist sehr plastisch und zeigt realistische Farben. Wer beide Geräte zu Hause stehen hat, sollte auf alle Fälle zur blauen Scheibe greifen. Der Sound ist über alle Zweifel erhaben und löst schon beim Intro Gänsehaut aus – egal ob man die DVD oder die Blu-ray besitzt!
- Episodenguide -
Cover & Bilder © www.sofahelden.de Das Fazit von: Panikmike
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