Hitman 2
|
BEWERTUNG |
25.11.2018 von GloansBunnyMit Hitman 2 dürfen Hobby-Auftragskiller und Agent 47-Fans endlich wieder in die Rolle des glatzköpfigen Assassinen schlüpfen und in eine noch größere, umfangreichere Welt voller Morde eintauchen. Einschneidende Klaviersaite oder zweischneidiges Schwert? Lest selbst...
Einsatzbesprechung
Willkommen, Agent 47. Sie wurden auserwählt, um den "Shadow Client" und seine Militärs zu eliminieren. Die Autorisierung durch Providence liegt der ICA vor, sodass Sie volle Handlungsfreiheit besitzen. Etwaige Anfragen zur Kooperation mit Providence bitten wir zu unterlassen, wenn Sie Informationen über Ihre eigene Vergangenheit in Erfahrung bringen möchten.
Ihr erstes Ziel ist das Anwesen von Alma Reynard, einem Lieutenant des "Shadow Client" in Neuseeland. Dringen Sie in das Gebäude ein, stellen Sie das Intel der Person sicher und eliminieren Sie das Subjekt. Gehen Sie dabei äußerst diskret und unauffällig vor, Agent! Anschließend begeben Sie sich nach Miami, um beim dortigen Autorennen Robert Knox und seine Tochter Sierra zu töten. Ein Flugzeug steht hierfür am vereinbarten Ort bereit. Ihre Kreativität ist gefragt, denn die CEOs von Kronstadt Industries werden streng bewacht und die Strecke wird sicher gut besucht sein. Unsere Späher konnten uns von mehreren Zugangspunkten und Tarnmöglichkeiten berichten - freunden Sie sich also schon einmal mit dem Gedanken an, in der Verkleidung eines Werbemaskottchens oder eines Mechanikers Zugang zu den brisanten Örtlichkeiten zu erlangen. Flamingo-Pink steht Ihnen bestimmt ganz hervorragend, Agent 47.
Einsatzfreigabe erteilt. Viel Glück!
Diana Burnwood
Steuerung und Sound: munter meucheln, leise lauschen, konsequent killen!
Wer bereits mit dem Vorgänger Hitman vertraut ist, der wird sich auch mit der Steuerung des zweiten Teils sofort wohl fühlen. Das genretypische Controllerlayout überzeugt dabei mit einer direkten Steuerung, intuitiven Tastenbelegungen und kleinen, aber feinen Neuerungen. Agent 47 kann sich nun ähnlich wie seine Kollegen aus der Assassin's Creed - Serie in Menschenmengen verstecken und in gedruckter Haltung mit Sträuchern oder hohem Gras verschmelzen. Die frei bewegliche Kamera eröffnet Euch zudem viele neue Blickwinkel und auch die Navigation im umfangreichen Missionsmenü geht schnell in Fleisch und Blut über. Akustisch setzen hingegen nur die gelungene englische Sprachausgabe mit optionalen deutschen Untertiteln sowie dynamische, stimmige inszenierte Umgebungsgeräusche tolle Akzente - der Soundtrack selbst hält sich dezent und wenig einfallsreich gekonnt im audiovisuellen Hintergrund.
Grafik, Gameplay und Umfang: Hölzerner Hitman, solide Spielmechanik, fantasievolle Freiheit!
Wer sich nach rund zwei Jahren, die Teil Eins mittlerweile zurückliegt, mit Hitman 2 eine den aktuellen High-End-Konsolen angepasste Technik erhofft hat, der wird enttäuscht. Bis auf kleinere Verbesserungen in der Ausleuchtung von hellen und dunklen Ecken präsentiert sich das neue Meuchler-Abenteuer in gewohnt guter, aber nicht ganz moderner Optik. Hölzerne Animationen, gelegentliche Clipping-Fehler und nachladende Texturen prägen gerade in den weitläufigen, farbenfrohen Arealen das im "unbegrenzte Bildrate" - Modus unter Framerateeinbrüchen leidende Bild. Die Option mit 30 FPS und HDR ist da schon deutlich ansehnlicher, auch wenn Hitman 2 optisch noch immer deutlich hinter der Konkurrenz herhinkt. Viele Details, lebendige, zum Teil sehr dicht bevölkerte Kulissen und abwechslungsreich gestaltete Einsatzgebiete sorgen aber für einen kleinen Ausgleich. Die Zwischensequenzen, die die spannende und vielschichtige Hauptstory zumeist in Standbildform erzählen, sind hingegen Geschmackssache und versprühen ein gewisses nostalgisches Flair.
In Sachen Gameplay und Umfang lässt sich Hitman 2 nicht lumpen, auch wenn das Tutorial Kennern von Teil Eins nur allzu bekannt vorkommen dürfte. Auf sechs mitunter sehr weitläufigen Arealen wie etwa einer gut besuchten Rennstrecke in Miami oder die von einer gewaltigen Burg vereinnahmten Isle of Sgàil gilt es, meist mehrere Ziele auszumachen und zu eliminieren. Nach einer kurzen Missionsbesprechung, in der Ihr neben Eurer Ausrüstung und Eurem Startpunkt auch die Informationen über die jeweiligen Attentatsziele einsehen könnt, sind Eurer Kreativität quasi keine Grenzen gesetzt. Egal, ob Ihr Euch als Flamingo-Maskottchen getarnt Eurem Opfer nähert und dieses dann mit einem vergifteten Getränk oder durch einen herzhaften Schubser ins Meer beseitigt, das Auto der Zielperson als Mechaniker verkleidet manipuliert oder in einer Uniform des Sicherheitsdienstes den Feueralarm auslöst und so den Feind separiert - die Möglichkeiten, wie Ihr Eure Mission erfüllen könnt, sind schier grenzenlos. Die ursprüngliche Spielzeit von rund sechs bis acht Stunden für alle Kampagnenabschnitte zusammen streckt sich dank hohem Wiederspielwert so locker um das Doppelte. Wer einen Blick in die vielen Auszeichnungen der einzelnen Aufgabenreiter wirft, erhält mit etwas Kombinationsgeschick Hinweise auf viele verschiedene Vorgehensweisen. Der Anreiz, sämtliche fantasievolle Aktionen einmal selbst auszuführen, sowie die clever agierende Gegner-KI animieren konstant dazu, jedes Level mehrfach anzugehen. Die NPCs fordern dabei durch aktiven Einsatz viel Taktik und Geschick, da sie sowohl eigene Hilfsmittel wie Spiegel oder Kameras, als auch die Kommunikation untereinander verwenden, um beim geringsten Verdacht auf merkwürdige Verhaltensmuster zu reagieren. Nur wer clever für Ablenkung sorgt, den Tagesablauf der Gegenspieler studiert und aufmerksam den Gesprächen lauscht, wird einen sicheren Weg bis zum jeweiligen Ziel finden. Zusätzlich schaffen das Sammeln von Erfahrungspunkten durch typische Aufgaben wie etwa das nicht tödliche Ausschalten ziviler Opfer, besonders kreative Todesarten oder das Untertauchen in der Menge weitere Anreize für einen erneuten Durchgang. Es winken zusätzliche Ausrüstung, spezielle Startpunkte und Verkleidungen sowie lohnenswerte Erfolge bzw. Trophäen.
Als kleine Zusatzbeigabe dient die Bonusmission "Sniper Assassin", in der Ihr innerhalb von 15 Minuten drei Ziele plus Leibwächter mit einem Scharfschützengewehr ausschalten müsst, wahlweise sogar im Koop-Modus mit einem Mitspieler. Was zunächst einfach klingt, entpuppt sich aber schnell als knifflige Aufgabe, da bei der Entdeckung einer einzigen Leiche sofort sämtliche Gegner sofort aus dem Gebiet flüchten. Auch die Mehrspielergemeinde darf sich wieder in diversen Modi messen und das eigene Können auf die Probe stellen. Zeitlich begrenzte Community-Events mit Endgame-Inhalten, sogenannte "Exclusive Targets", sowie die Erstellung eigener Mordaufträge für die Online-Gemeinde runden das durchaus gelungene Hitman 2 gekonnt ab. Auch die sechs Episoden-Levels des ersten Hitman, deren Bonusinhalte sowie die Kampagne "Patient Null" befinden sich in optisch überarbeiteter Form mit im Hitman 2-Paket. Wer den Vorgänger bereits besitzt hat hier kostenlos Zugriff, Neulinge hingegen müssen hierfür zahlen.
Hitman 2 wurde von unserer Redaktion auf der XBOX One getestet. Es können Unterschiede zu anderen Plattformen bestehen. Das Fazit von: GloansBunny
|
|
Kommentare[X]