Hostile
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BEWERTUNG |
03.06.2018 von MarSWenn ein Horrorfilm aus Frankreich veröffentlicht wird, dann werden Genrefans grundsätzlich hellhörig. Wenn dann auch noch jemand wie Mathieu Turi auf dem Regiestuhl Platz nimmt, der bereits als Assistent Director bei Filmen wie Inglourious Basterds, Sherlock Holmes - Spiel im Schatten oder auch R.E.D. 2 tätig war, dann hebt das natürlich die Spannung. Doch was erwartet uns in Hostile...?
Inhalt
Von der Welt, wie wir sie kennen, sind nach der Apokalypse nur noch Ödland und Ruinen übriggeblieben. Die letzten Überlebenden kämpfen um den Fortbestand der Menschheit und sind tagsüber auf der Suche nach Lebensmitteln und anderen Ressourcen, während in der Nacht entstellte Kreaturen ihre Verstecke verlassen und Jagd machen. Eine Unachtsamkeit auf einer ihrer Erkundungsmissionen lässt die junge Frau Juliette eines Tages mit ihrem Geländewagen von der Straße abkommen. Der Wagen überschlägt sich und wir für Juliette zur tödlichen Falle, denn als sie wieder zu sich kommt ist es bereits Nacht. Außerdem ist ihr Bein gebrochen und ihre einzige Waffe wurde aus dem Wagen geschleudert, während sich bereits eine der Kreaturen in der Nähe befindet...
Was zunächst wie ein nervenaufreibender Horrorstreifen in minimalistischem Setting klingt, entpuppt sich im Verlauf als echte Überraschung. Denn anstatt sich lediglich auf seinen atmosphärisch dichten Horrorpart zu konzentrieren, verlässt die Inszenierung immer wieder den Ort des Geschehens um in ausführlichen Rückblenden die Vorgeschichte der Hauptfigur zu erzählen. Wider Erwarten fügen sich diese beiden Erzählstränge jedoch sehr harmonisch ineinander ein, ohne den düsteren und beklemmenden Ereignissen in der Gegenwart ihren Schrecken oder ihre Intensität zu rauben. So liefert Hostile auf der einen Seite tatsächlich einen minimalistischen Horrorthriller, gleichzeitig aber auch ein Drama um eine tragische Liebesgeschichte zwischen zwei gesellschaftlich völlig unterschiedlichen Schichten. Auf diese Weise wechseln sich eiskalte Schauer mit emotionalen Szenen ab, bis die Handlung im grandiosen Finale ihren Höhepunkt findet. Dieses ist zwar mit der Zeit vorhersehbar, verfehlt deswegen aber keineswegs sein Ziel und hinterlässt einen regelrechten Kloß im Hals. Hostile mag für Horrorfans ein wenig zu viel an emotionaler Liebestragödie liefern, ist aber im Gesamtbild ein hervorragend erzähltes, durchdachtes Horrordrama, das sowohl einfallsreich als auch packend ist.
Details der Blu-ray
Das Bild der Blu-ray liefert eine sehr gute Schärfe. Die Farbgebung ist in der Gegenwart sehr erdig, während der dreckige Look durch dezentes Filmkorn unterstützt wird. In den Rückblenden dominieren kühle Farben, was das Geschehen nicht nur inhaltlich von aktuellen Ereignissen deutlich abgrenzt. Kontrast und Schwarzwert liefern ausgewogene Werte. Der Ton liefert ein hohes Maß an Dynamik und eine hervorragende Abmischung. Alle Surroundbereiche werden gezielt genutzt und sorgen damit nicht nur für eine klare Signalortung, sondern auch für jede Menge Atmosphäre. Das Fazit von: MarS
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