John Carpenter – Fürst der Dunkelheit
|
BEWERTUNG |
09.12.2012 von TobiDie Traumfabrik Hollywood ist für die meisten Schauspieler und Regisseure der Ort, wo sie erfolgreich sein wollen. Viele träumen von Geld und Ruhm und würden alles dafür tun Teil dieses „Systems“ zu sein. Dabei passiert es nicht selten, dass große Talente auf der Strecke bleiben oder bei den falschen Leuten anecken. So geschehen ist dies auch bei Genre-Regisseur John Carpenter. Dieser Mann hat viele Kultfilme erschaffen, doch der große Ruhm blieb ihm immer verwehrt. Zu abstoßend findet er die Politik in Hollywood. Die mir vorliegende Dokumentation John Carpenter – Fürst der Dunkelheit zeigt einen kleinen Einblick in das zurückgezogene Leben dieses Meisters ...
Ich kann mich noch genau erinnern, wie ich den Film Halloween – Die Nacht des Grauens das erste Mal gesehen habe. Dieser Film hat beinahe ein ganz neues Genre definiert. Die Art der Inszenierung, der minimal gehaltene Soundtrack und die Angst, welche den ganzen Film über spürbar war, hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Der Name John Carpenter war mir damals noch kein Begriff, doch ich fing an, mir weitere Filme dieses Mannes anzusehen. Mit der Zeit merkte ich, dass Carpenter immer seinen ganz eigenen Stil in seinen Filmen einbrachte, wodurch man sie sehr gut erkennen konnte. Inspiriert wurde er durch das Western-Genre und deren Regisseure John Ford, Howard Hawkes und Sam Peckinpah. Er ist kein großer Geschichtenerzähler, sondern er beschränkt sich auf das Wesentliche. Sein Ziel ist es viel mehr Emotionen beim Zuschauer zu erzeugen, um ihn auf dieser Ebene zu unterhalten. Und das ist dem „Meister des Grauens“ auch fast immer gelungen.
Filme, wie Das Ding aus einer anderen Welt, Assault – Anschlag bei Nacht, The Fog, Die Klapperschlange und Fürsten der Dunkelheit sind auch heute noch kultig und sehenswert. Sie funktionieren nicht zuletzt wegen den superben Soundtracks, die der Meister selbst komponiert hat. Der Soundtrack von Assault – Anschlag bei Nacht hat z. B. Hans Zimmer inspiriert, um selbst Musik zu schreiben. Leider ist Carpenter während seiner Zeit als Regisseur in Hollywood immer wieder angeeckt und er hat nicht immer einen Finanzgeber finden. Dennoch haben ihn treue Gefährten wie Produzentin Debra Hill, Schauspielerin Adrienne Barbeau und Kumpel Kurt Russel nie hängen lassen. Ihre Filme sind heute Kult und haben eine sehr große Fangemeinde. Zu Unrecht wird er in das Horror-Genre abgestempelt, denn er hat auch ganz andere Filme inszeniert.
Die Dokumentation zeigt den Regisseur am Steuer eines Autos, mit dem er alte Sets und Plätze in Los Angeles abfährt. Es kommen viele Weggefährten und auch Liebhaber des Kinos zu Wort und zollen dem Mann ihren Tribut. Man merkt Carpenter dabei an, dass er mit Leib und Seele dabei ist und zu Unrecht nie den großen Wurf gelandet hat. Dennoch wirkt er glücklich, denn er muss sich selbst nichts mehr beweisen. Die DVD selbst liegt in englischer Sprache vor und bietet auch deutsche Untertitel dazu an. Die Bildqualität ist ok, aber auch nicht weltbewegend. Bonusmaterial sucht man hier vergebens, aber das ist egal. Der Inhalt zählt und Fans dürfen sich freuen, dass Carpenter überhaupt einen kleinen Einblick in sein Leben gewährt. Das Fazit von: Tobi
|
|
Kommentare[X]