Jump King

Jump King

Publisher: Plan of Attack
Entwicklerstudio: Nexile
Genre: Jump&Run
Sub-Genre: Präzisionsplattformer
Art: Lowprice
Erscheinungsdatum: 09.06.2020
USK 0

Jump King   26.08.2020 von VanTom

Was kann man sich unter einem taktisches Hüpfabenteuer vorstellen? Diese Frage stellt sich der unbedarfte Spieler sicherlich bei dem Spiel Jump King. Hüpfburgbauer VanTom ist ein bisschen mit gehüpft und teilt hier seine Eindrücke mit...

 

In der englischen Version teilt das Spiel dem Spieler zu Beginn mit, dass da ein Hot Babe on the Top ist. In der deutschen Übersetzung versucht der Spieler alles um das Schnuckelchen an der Spitze zu erreichen. Hört ein Spieler natürlich, dass da ein Hot Babe oder Schnuckelchen auf ihn wartet, ist das natürlich Motivation genug um zur Spitze zu kommen. Zumindest wenn das gängige Klischee vom Gamer als gesetzt gelten kann. Das Spiel will dieses Klischee offensichtlich bedienen.

 

Wie kommt der Spieler nun zum Schnuckelchen. Dies ist natürlich eine berechtigte Frage. Schließlich will so ein Schnuckelchen natürlich erobert werden. Da ist ein Schnuckelchen auf einem Turm natürlich keine Ausnahme von einem Schnuckelchen, welches einem Gamer beispielsweise vor der Wohnungstür begegnen kann. Nun ist es wiederum so, dass sich ein Klischee-Gamer nicht außerhalb der eigenen vier Wände herumtreibt, so dass er eben die Mühen des Aufstiegs auf den Turm bewältigen muss um einmal ein Schnuckelchen zu sehen. Will er das legendäre Schnuckelchen erreichen, muss er die Spitze besteigen oder war es umgekehrt?

 

Nach dem Start findet sich der Spieler als eine Art Hüpf-Ritter werden. Jedenfalls kann die Spielfigur so gedeutet werden. Es handelt sich um eine klassische Spielgrafik (Pixelart) und erinnert von der Aufmachung her ebenfalls an ein klassisches Jump&Run. Bei Jump King geht es im Kern darum, dass der Spieler den Aufstieg auf den Turm schaffen muss. Dabei gibt es nur drei (bzw. vier) Steuerungselemente. Der Spieler kann nach links oder rechts laufen und mittels einer Taste springen. Dabei kann der über die Dauer des Drucks auf die Sprung-Taste festlegen, wie kräftig ein Sprung ausfallen soll. Der Spieler muss also abschätzen, wie kräftig ein Sprung von einer Plattform zur nächsten Plattform sein muss. Dies hört sich zunächst einfach an, stellt sich aber in der Praxis als anstrengend und fordernd heraus. Nachdem der Spieler die Jump-Taste losgelassen hat, hat er keinerlei Kontrolle über den Sprung. Er kann also nicht mehr eingreifen. Schlägt sich die Figur den Kopf irgendwo an, so kann ein Sprung komplett außer Kontrolle geraten. Im besten Fall kann dies dazu führen, dass einfach die gewünschte Plattform nicht erreicht werden kann. Viel öfter führt es aber dazu., dass Fortschritt verloren geht und der Spieler im schlimmsten Fall wieder von vorne anfangen muss. Unten angekommen wird er dann von einem alten Herrn verhöhnt, dessen einzige Aufgabe es ist, sich über den Spieler lustig zu machen und zum nächsten Versuch das Schnuckelchen zu erreichen aufzufordern.

 

Dabei gibt Jump King verschiedene Schirme oder Level vor, bei denen das Ziel immer das gleiche ist: Der Spieler muss nach oben kommen und den Wechsel in den nächsthöheren Level schaffen. Dabei können natürlich auch wieder Plattformen im Weg sein. Die Aufgabe des Spielers ist also die Plattformen zu erreichen. Dabei muss er aber im Prinzip immer wieder das gleiche tun. Er muss erkennen, wie er springen muss und wie viel Kraft dafür nötig ist. Dabei werden Fehler aber sofort bestraft, so dass der Spieler sehr oft immer wieder das gleiche tun muss. Dafür ist eine gewisse Konzentration erforderlich, aber es führt ebenso schnell zu Frustration. Genau dies möchte das Spiel aber auch erreichen. Es möchte den Spieler sooft frustrieren, so dass ein Erfolg als sehr befriedigend empfunden werden. Nur um dann beim nächsten Sprung dann wieder zu scheitern und weit zurückzufallen.

 

Das ganze Spiel lebt davon, den Spieler zu frustrieren und eine Jetzt-Erst-Recht-Stimmung zu erzeugen. Dabei bedient es sich den einfachen Mitteln. Die Grafik ist ansprechend und die Levels abwechslungsreich gestaltet. Es gibt Geheimnisse in den Levels zu entdecken, z.B. verschiedene Kopfbedeckungen. Auf nervige Musik wurde im Hauptspiel (außer beim Titelbildschirm) verzichtet. Das Spiel hat eine ganz eigene Atmosphäre, wovon der Spieler aber meist nichts mitbekommt, weil er damit beschäftigt ist seine Sprünge zu planen oder irgendwo herunterzufallen. Neben dem Hauptspiel hat der Entwickler bisher zwei weitere DLCs kostenlos zur Verfügung gestellt, welche der Empfehlung nach, erst nach dem Hauptspiel gespielt werden sollten. Dabei gibt es weitere Schnuckelchen zu bespring...ähm...erhüpfen. Wenn das nicht motivierend ist.

 

Bildergalerie von Jump King (11 Bilder)



Cover & Bilder © 2020 NEXILE AB


Das Fazit von: VanTom

VanTom

Jump King macht es dem Spieler nicht einfach. Die Steuerung ist vergleichsweise einfach, aber eben auch schwer zu meistern. Das Spiel will, dass der Spieler scheitert. Dabei ist vieles auf den ersten Blick gar nicht so schwer. Aber allein durch die Sprungstärkenkontrolle wird das Spiel schwierig, so dass es schnell passieren kann, dass die Spielfigur am gewünschten Ziel vorbeispringt. Ebenfalls die fehlende Steuerung nach dem Sprung machen das Ergebnis eines Sprungs von richtigen Startpunkt und der richtigen Sprungkraft abhängig. Demnach muss ein Spieler nur herausfinden, wie er springen muss und sich dies dann merken. Da er öfters fällt, hat er auch genug Gelegenheit dazu. Eine wirkliche Geschichte gibt es ebenfalls nicht, sondern der Ausblick auf das Schuckelchen (aka Hot Babe) sollen genügen um den Spieler zu motivieren. Hier muss ganz klar gesagt werden, dass Jump King kein Spiel für jeden ist. Es muss schon ein hohes Maß an Frustrationstoleranz vorhanden sein. Wer frustrierenden Spielen etwas abgewinnen kann, kann hier gerne zugreifen.


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