Knack II
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BEWERTUNG |
14.09.2017 von LorD Avenger
Als Knack und seine archäologisch veranlagten Freunde ein altes Schlachtfeld entdecken, erwachen die antiken Kampfroboter dort plötzlich zum Leben und kurz darauf zeigt sich auch die Ursache: Eine totgeglaubte Goblin-Rasse hat sie wiederbelebt, um mit ihnen Rache an der Menschheit zu nehmen...
Nachfolger des Launch-Titels
Knack war damals, 2013, einer der Launch-Titel der PS4-Konsole und tatsächlich das erste Spiel, das für diese präsentiert wurde. Ziel dahinter war, daraus den nächsten Crash Bandicoot zu machen und sich nicht zu sehr auf First Person Shooter zu versteifen. Außerdem wollte man natürlich mit der Leistung der neuen Konsole angeben, was die vielen Bestandteile von Knack wohl vermochten - der Held setzt sich nämlich aus einer Iron Man-artigen Energiequelle sowie mehreren losen Relikten zusammen, die in humanoider Form darum angesiedelt sind, dennoch aber frei schweben. Je mehr Relikte Knack aufsammelt, umso größer und mächtiger wird er und entsprechend mehr muss auch die Grafik leisten.
Kaum ein Unterschied zu Teil 1
Im Nachfolger hat sich in der Hinsicht nicht viel getan und auch nicht unbedingt in vielerlei anderer. Die Gegner unterscheiden sich nur geringfügig, die etwas eigene Third Person-Kameraführung bleibt, ebenso die Gameplay-Elemente und versteckten Geheimnisse. Allerdings hat man sich dieses Mal ein wenig mehr Mühe mit der Story gegeben, auch wenn wir uns weiterhin auf einem eher anspruchsarmen Kinderspiel-Niveau bewegen. So ist das Spiel aber auch ausgelegt: Einfach und kurzweilig für Kinder, auf höheren Schwierigkeitsgraden anspruchsvoller für erfahrene Zocker - und wenn ich an den höchsten Schwierigkeitsgrad vom Vorgänger zurückdenke, ist "anspruchsvoll" glatt schon eine Untertreibung.
Die drei großen Gameplay-Bausteine
Gameplay-technisch bewegen wir uns in ähnlich simplen Gefilden. Das Spiel setzt sich aus drei mehr oder minder großen Parts zusammen: 1) Dem Erkunden. Eine Open World gibt es nicht, tatsächlich sind die Level sogar ziemlich schlauchartig, aber für den gründlichen Sucher und den wachsamen Beobachter offenbaren sich immer wieder Verstecke, in denen sich Sammelsachen befinden, die zu suchen mal tatsächlich Sinn macht. Entweder handelt es sich nämlich um eine Kiste mit Erfahrungspunkten, mit denen man neue Fähigkeiten freischalten oder bestehende verstärken kann oder darin finden sich Teile, die nach dem Zusammensetzen weitere dauerhafte Boni installieren. 2) Dem Kämpfen. Dieses Element nimmt mit jedem Level zu und verstärkt das Schlauchgefühl der Level, denn ein Gegnerraum muss meist erst bereinigt werden, bevor man voranschreiten darf und sich nach ein paar Sprungpassagen den nächsten Feinden stellt, die genau wie Knack immer größer, bulliger und stärker werden. Die einfachen und zunehmenden Kombos machen das aber sogar zu einer ziemlich spaßigen Angelegenheit. 3) Quick Time Events. Das Spiel ist SONY-Exklusivtitel-typisch von regelmäßigen Zwischensequenzen durchzogen, bei denen man sich aber selten zurücklehnen kann, denn Knacks kunstvolle Akrobatik muss auch hier mit raschen Tastenkommandos gesteuert werden.
Schöne Comic-Grafik
Grafisch sind wir, wie auch schon beim wegweisenden Vorgänger, sehr gut unterwegs. Die Umgebungen sind farbenprächtig, beeindrucken mit gelungener Weitsicht und auch die Figuren sind lebhaft und bewegen sich sehr natürlich. Aufgrund des äußerst stark ausgeprägten Comic-Stils mangelt es ein wenig an Details, da ja alles sehr rund und glatt ist, wodurch die grafische Leistung eher auf technischer Ebene deutlich wird.
Zweifacher Spielspaß
Den wahren Reiz für mich macht das Spiel durch seinen relativ gelungenen lokalen Koop-Modus aus. Da inzwischen nahezu alle Multiplayer verbissen auf Online setzen, muss man es jedem Spiel hoch anrechnen, das noch gemeinsamen Spielspaß auf derselben Couch und derselben Konsole ermöglicht. Knack II gehört dazu und der Protagonist teilt sich beim Aktivieren eines zweiten Kontrollers in eine rote und eine blaue Figur mit denselben Fähigkeiten. Alles gefundene wird fair aufgeteilt und landet ohnehin im selben Topf, sodass auch freigeschaltete Upgrades für beide aktiviert werden. Selbst die Quick Time Events müssen beide Spieler absolvieren, sodass beide auch wirklich das gesamte Spiel mitnehmen. Einziges Manko hier sind die relativ statischen Kameraperspektiven, die sehr rasch wechseln, sobald man in den nächsten Bereich wechselt. Das hat zur Folge, dass der (geografisch) zurückgebliebene Spieler hinterher teleportiert und zunächst einmal verwirrt ist oder sogar sauer, weil er gerade etwas untersuchen wollte. Andererseits kann man so auch weniger talentierten Spielern beim kniffligen Sprungpassagen helfen und diese "nachziehen" anstatt geduldig darauf zu warten, dass sie es endlich schaffen. Das Fazit von: LorD Avenger
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